2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinstreue
Duo Infernale: Dominik Auer (links) und Teamkollege Marcel Hammann bejubeln einen Treffer des Geinsheimer Torjägers. Archivfoto: VF / A. Dziemballa
Duo Infernale: Dominik Auer (links) und Teamkollege Marcel Hammann bejubeln einen Treffer des Geinsheimer Torjägers. Archivfoto: VF / A. Dziemballa

Wie die Faust aufs Auge

Dominik Auer ist der Star bei Verbandsligist SV 07 Geinsheim / Bereits 20 Treffer in dieser Saison

Er ist die personifizierte Lebensversicherung für Verbandsligist SV 07 Geinsheim. Ohne die Tore von Angreifer Dominik Auer wäre der Höhenflug des Aufsteigers wohl kaum möglich. An einen Wechsel denkt der 25-Jährige nicht. Denn in Geinsheim hat er sein sportliches und privates Glück gefunden.

26-23-37-25: So imposant liest sich die Trefferquote von Dominik Auer seit der Saison 2011/12. Der Angreifer des Verbandsligisten SV 07 Geinsheim gehört bereits seit Jahren zu den treffsichersten Stürmern in den südhessischen Fußball-Ligen. Auch in der Hinrunde der laufenden Saison liegt er mit seinen 20 Treffern wieder klar an der Spitze der Torjägerliste. Gut für Auer, gut auch für seinen Club. Denn Aufsteiger Geinsheim belegt zum Jahresende den neunten Tabellenplatz - mit ordentlichem Abstand zu den Abstiegsrängen. Auch wenn man sich Mitte der Vorrunde sogar kurzzeitig an die vorderen Tabellenplätze heranpirschte, ist Geinsheims Angreifer mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden. "Mit der aktuellen Punktzahl hätte keiner gerechnet", sagt Auer, der seinen Wert für das Team zwar kennt, dabei aber nicht mit Lob für die Kollegen spart. "Ich lebe natürlich sehr von unseren beiden Außenspielern Marcel Raths und Marcel Hammann, die mich immer gut in Szene setzen."

Mit seinen gerade einmal 25 Jahren ist Auer fast schon ein 07er "Urgestein". Seit der A-Jugend ist er für den Verein am Ball. Ein Glücksgriff. Denn ein Wechsel ist für Auer in absehbarer Zukunft kein Thema. Das Problem: die Arbeitszeiten des Torjägers. "Ich arbeite oft länger", sagt er. Und dieses Pensum lasse sich nur sehr schwer mit dem ambitionierten Training höherklassiger Vereine verbinden. Drei Mal in der Woche wird beim SV 07 trainiert, bei einem Wechsel in eine stärkere Spielklasse müsste Auer mindestens vier Mal ran. Kaum lösbar für den 25-Jährigen, der Beruf und Fußball in Geinsheim gut miteinander vereinbaren kann.

Auf dem Platz mit Bayern-Star Sebastian Rode

Aus diesem Grund war auch das Angebot von Hessenligist Viktoria Griesheim kein Thema. Jener Club, für den Auer bereits in der Jugend vier Jahre lang stürmte und bei dem er mit dem heutigen Bayern-Star Sebastian Rode zusammenspielte. Vor rund zwei Jahren hatte die Viktoria angeklopft. Auch ein Probetraining bei Rot-Weiß Frankfurt mit dem verbundenen Interesse des damaligen Verbandsligisten zerschlug sich aus dem gleichen Grund schnell.

Auer bleibt dem SV 07 treu. "Ich fühle mich in Geinsheim extrem wohl", sagt der Angreifer. "Es ist einfach schwierig, wegzugehen, wenn jeder jeden kennt." Vor allem die Nestwärme ist es, die Auer an seinem Verein schätzt. Mit Spielertrainer Kim Ginkel, Sohn von Fußball-Abteilungsleiter Uwe Ginkel, ist er gut befreundet und geht dort regelmäßig ein und aus. "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie es bei einem anderen Club ist", lacht der Stürmer. Was auch Uwe Ginkel bestätigt: "Dominik passt wie die Faust aufs Auge zu uns. Ob auf der Kerb oder in der Kabine - es wird immer gemeinsam gefeiert."

Sportlich ist Geinsheims Top-Torjäger ohnehin zufrieden, wenngleich er nicht glaubt, dass es für den Aufsteiger noch weiter nach oben geht. "Nein, das denke ich nicht. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, weil wir traditionell schon immer schwer aus der Winterpause kommen." Die Favoriten auf den Aufstieg in die Hessenliga sind für Auer klar: "Von der Leistungsstärke würde ich TS Ober-Roden als am stärksten einstufen. Danach kommt der VfB Ginsheim".

Mit seinen 25 Jahren ist Auer noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Und so scheint die Hessenliga trotz aller Eventualitäten für den Angreifer ein ambitioniertes aber nicht unrealistisches Ziel. Am liebsten natürlich mit "seinem" SV Geinsheim.

Aufrufe: 017.12.2015, 09:58 Uhr
Frank LeberAutor