2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Viktorias Daniel Reiche (r.) stoppt Schalkes Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah., Foto: Herhaus
Viktorias Daniel Reiche (r.) stoppt Schalkes Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah., Foto: Herhaus

Wichtiger Sieg für den Mannschaftsabend

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Mit Interimstrainer Alexander Voigt gelingt Viktoria Köln beim 1:0 gegen Schalke II der erste Erfolg seit Ende September. Den entscheidenden Treffer erzielte Torjäger Fatih Candan bereits in der Anfangsphase der Partie.

Alexander Voigt ist offenbar ein ziemlich flexibler Mensch. In seinem ersten und zumindest für den FC Viktoria Köln letzten Spiel als Cheftrainer hatte der 36-Jährige die von einer Krise heimgesuchte Mannschaft auf gleich fünf Positionen verändert. Und der Schachzug glückte, der gebürtige Kölner wurde für seinen Mut belohnt und führte die Höhenberger zum ersten Sieg in der Fußball-Regionalliga-West seit dem 28. September. Dank einer kämpferisch überzeugenden Leistung gelang der Elf ein knappes 1:0 (1:0) gegen die U 23 des FC Schalke 04.

Voigt wirkte recht gelassen bei seiner Analyse, er sagte: „Die Jungs haben alles rausgehauen, was drin war. Ich denke, dass die drei Punkte nicht unverdient waren.” Später klärte der kurzfristig zum Nachfolger des entlassenen Claus-Dieter Wollitz Auserkorene die Öffentlichkeit noch über den physischen Zustand seiner Fußballer auf: „Sie sitzen gerade in der Kabine und sind mausetot.”

Auch Günter Pütz freute sich über das Erfolgserlebnis, das ihm die Spieler beschert hatten: „Das war in kämpferischer Hinsicht sensationell”, brach es aus dem ansonsten zurückhaltenden Viktoria-Präsidenten heraus. „Im nächsten Jahr greifen wir wieder an.”

Zwar taugte die Partie des Tabellenvierten nicht unbedingt als Gradmesser für eine bessere sportliche Zukunft, immerhin verstanden es die Rechtsrheinischen aber, den Willen in die Waagschale zu werfen, der ihnen in den vergangenen Wochen auf wundersame Weise abhandengekommen war. Fatih Candan, der einen indirekten Freistoß bereits nach sechs Minuten zum Tor des Tages ins rechte Eck gezirkelt hatte, äußerte sich so: „Alex hat den Spaß reingebracht. Jetzt haben wir Mannschaftsabend, da werde ich mir mit Sicherheit einige Biere gönnen.”

Nachdem der 24-jährige Angreifer in der Anfangsphase seinen elften Saisontreffer erzielt hatte, verteidigte die auf ein 4-4-2-System umgestellte Formation den knappen Vorsprung mit großem Einsatz. Dass aufgrund dieses strapaziösen Auftritts die spielerischen Komponenten fehlten, war klar, aber allen Kölnern egal.

Nun dürfen sich die Spieler auf eine etwas ruhigere Winterpause freuen und ein aufregendes erstes Halbjahr Revue passieren lassen. Bevor Viktorias Fußballer am 6. Januar wieder in die Vorbereitung einsteigen, wird der Klub definitiv einen neuen Trainer präsentieren, der die Nachfolge des am Nikolaustag freigestellten Coaches Wollitz antritt. Der Sportliche Leiter Stephan Küsters gewährt einen kleinen Einblick in die aktuelle Trainersuche: „Wir haben bislang mit zwei Kandidaten gesprochen und werden in dieser Woche weitere drei bis vier Gespräche führen. Bis spätestens Weihnachten hoffen wir, mit dem neuen Trainer klar zu sein.”

Um welchen Mann es sich konkret handelt, mochte Küsters zwar nicht verraten, immerhin entwarf er aber ein kleines Profil des gewünschten Coaches: „Ob jung oder erfahren, ist eigentlich ziemlich egal. Wir sind da recht flexibel.” Das bedeutet übersetzt zwar eigentlich nichts; dass es sich bei Viktorias zukünftigem Trainer jedoch um Pavel Dotchev handeln könnte, ist weiterhin wahrscheinlich. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger” haben sich Küsters und Sportvorstand Franz Wunderlich bereits am Freitag mit dem 49-jährigen bulgarischen Ex-Nationalspieler zu Verhandlungen getroffen.

Aufrufe: 014.12.2014, 19:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor