Wesseling hofft 160 00 Euro

Wesseling. Von den Anhängern des Fußball-Landesligisten SpVg Wesseling-Urfeld dürften sich bis vor Kurzem nur noch wenige an Dominic Reinold erinnert haben. Seit mehr als sechs Jahren ist der Akteur nicht mehr für die Spielvereinigung aufgelaufen. Längst wohnt der 25-Jährige mit seiner Freundin in Kanada und studiert an der Trinity Western University. Doch seit einigen Tagen ist der Name Reinold in Wesseling in aller Munde. Denn nach seinem Engagement in Wesseling wagte Reinold einen kurzen Ausflug in den Profisport beim portugiesischen Erstligisten SC Beira-Mar — und das könnte Folgen für den Amateurverein aus dem Rhein-Erft-Kreis haben. Denn der SpVg Wesseling-Urfeld steht laut Richtlinien des DFB eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 160 000 Euro zu. Geld, das der Landesligist gut gebrauchen könnte. „Das würde uns natürlich vollkommen neue Perspektiven eröffnen”, sagt Wolfgang Schall, der Sportliche Leiter der Spielvereinigung. Doch bisher ließ Beira-Mar keineswegs Bereitschaft erkennen zu zahlen.

Angefangen hat die Geschichte schon vor drei Jahren. Damals strengte der inzwischen verstorbene ehemalige Vorsitzende Dietrich Ilius beim Weltfußballverband Fifa ein Verfahren gegen den portugiesischen Profi-Klub an. Die Fifa gab der Spielvereinigung schließlich Recht. Da Beira-Mar in der vorgesehenen Frist keine Rechtsmittel einlegte, wurde das Urteil rechtskräftig.

Geld floss dennoch nicht aufs Wesselinger Konto. Grund genug für die Fifa, ein Disziplinarverfahren einzuleiten. Inzwischen haben sich Anwälte des Klubs bei Carsten Mathias gemeldet, der die Spielvereinigung in diesem Verfahren vertritt. Der Wesselinger Jurist ist zuversichtlich, dass der Landesligist sein Geld erhalten wird: „Meine Prognose lautet, dass Wesseling-Urfeld das Geld in einer Zahlung erhalten oder ein Ratenvergleich mit Beira-Mar abgeschlossen wird”, sagt Mathias. Sollte dies tatsächlich passieren, dürften die Fans den Namen Reinold so schnell nicht vergessen.