Worringen will Oberligaspieler holen

Köln. Seit 51 Jahren ist er mit dem Fußball in Worringen eng verbunden, hat mit neun Jahren am Erdweg begonnen und übt seit inzwischen neun Jahren das Amt des Ersten Vorsitzenden aus. Horst Schoepe hat in dieser Zeit viele sportliche Höhepunkte, Enttäuschungen und auch finanzielle Turbulenzen erlebt, doch die vergangene Saison der SG in der Landesliga 1 war für den umtriebigen Pensionär eine der völlig entspannten Art. Nach dem Abstieg aus der Mittelrheinliga entsprach der siebte Platz nahezu exakt den Erwartungen. „Wir hatten zwölf neue Spieler, die wie der neue Trainer in erster Linie aus der Bezirksliga kamen”, sagt Schoepe, „das war ein Risiko, aber das Ergebnis hat uns recht gegeben.”

Trainer Oguz Kahraman war die schwierige Aufgabe übertragen worden, aus zwei Mannschaften eine Einheit zu formen, denn der ehemalige Oberligaspieler aus der Eifel hatte gleich ein Dutzend Akteure von Germania Geyen mitgebracht. Auch nach den fünf Siegen zum Abschluss der Hinrunde und einem Abstand von drei Punkten zur Tabellenspitze habe niemand im Verein den Blick für die Realität verloren. „Mit diesem Kader waren wir nicht reif für den Aufstieg”, betont Schoepe und erinnert in diesem Zusammenhang an die Punktverluste gegen die Abstiegskandidaten der Staffel.

Papoulidis und von Appen verabschieden sich

Stillstand ist im Kölner Norden nicht angesagt, obwohl sich zwei Leistungsträger aus dem Offensivbereich verabschiedet haben: Anastasios Papoulidis wechselt zum FC Hürth, und Nil von Appen fällt wegen eines Praktikums bei Red Bull vorerst aus. „Nil ist zwar einer der letzten echten Spielmacher, aber wir halten den Platz für ihn nicht frei”, sagt Schoepe, „uns rennen die Interessenten die Tür ein, wir können uns unsere Neuverpflichtungen aussuchen.”

Die Lücken sind zunächst durch zwei alte Bekannte geschlossen worden: Martin Schiefer kommt vom SV Bergisch Gladbach zurück, und Torjäger Alexander Papazoglu fühlte sich in Frechen nicht wohl. Tarkan Aydin von GW Brauweiler gilt ebenfalls als Stürmer, zudem sorgt künftig Finn Springer nach auskuriertem Kreuzbandriss für Druck auf die etablierten Torschützen wie Daniel Chitsulo (zehn Saisontreffer) und Miron Wessels (sieben).

„Unser wesentliches Problem in den vergangenen Monaten waren die Gegentore, 51 waren einfach zu viel, und deshalb werden wir dies auch noch personell angehen und drei Innenverteidiger verpflichten”, kündigt Schoepe an.

So liefen derzeit intensive Gespräche, unter anderen mit namhaften Spielern aus der Oberliga. Bei erfolgreichen Abschlüssen werde allerdings der Kader noch ausgedünnt. Oguz Kahraman könne mit 20 Spielern und zwei A-Junioren planen, die herangeführt werden sollen. „Vorne sind wir sehr gut aufgestellt, und wenn alles wie erhofft klappt, ist in der nächsten Saison Platz eins bis fünf ein realistisches Ziel”, so Schoepe.