2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Bislang stellte sich Roland Krötz immer vor seine Spieler. Nach der 1:2-Niederlage in Wolfratshausen übt er erstmals Kritik.	  F.: Julian Leitenstorfer
Bislang stellte sich Roland Krötz immer vor seine Spieler. Nach der 1:2-Niederlage in Wolfratshausen übt er erstmals Kritik. F.: Julian Leitenstorfer

Wer übernimmt Verantwortung?

Zum ersten Mal stellt sich beim TSV Landsberg Trainer Roland Krötz nicht vor seine Spieler

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Wenn eine Mannschaft kämpft und trotzdem verliert, kann sich der Trainer guten Gewissens vor seine Spieler stellen. Genau in dieser Situation befand sich Roland Krötz in dieser Bayernliga-Saison schon oft. Doch bei der 1:2-Niederlage des TSV Landsberg beim BCF Wolfratshausen machte Krötz so viele Schwachstellen aus, dass auch er ins Lager der Kritiker wechseln musste. „Ich war sehr enttäuscht“, bringt er es auf den Punkt.

Dabei geht es weniger um Fehlpässe oder verpasste Torchancen – letzte waren in Wolfratshausen sowieso absolute Mangelware –, es geht um das Auftreten seiner Spieler. Krötz nennt ein Beispiel: „Es kam zu einer klaren Tätlichkeit gegen Daniel Jais. Alle haben es gesehen – nur sechs Augen nicht“, spielt Krötz auf den Schiedsrichter und seine Assistenten an. Eigentlich hätte er sich gewünscht, dass einer seiner Spieler da mal ein Zeichen setzt – deutlicher wird Krötz nicht. Das ist auch nicht nötig. Wer sich an ihn als Spieler noch erinnert, weiß, was er meint: An die Zeichen, die er manchmal setzte, erinnerten sich die Gegner.

Doch in Wolfratshausen war kein Zeichen zu sehen, im Gegenteil: „So kenne ich die Jungs nicht, normal kämpfen wir bis zur letzten Minute.“ Deshalb könne er sich diesmal auch nicht vor die Mannschaft stellen. Das gehe nur, wenn „ich auch das Gefühl habe, da gibt man mit etwas zurück“. Krötz geht sogar noch weiter und stellt bei einigen auch die nötige Einstellung infrage. „In meiner Zeit war man sauer, da folgte eine ,Jetzt-erst-recht’-Reaktion. Aber momentan habe ich das Gefühl, da gibt man nur dem Trainer die Schuld, anstatt noch mal eine Schippe draufzulegen.“

Von „Straftraining“ unter der Woche hält er aber nichts. „Die Jungs müssen in Vilzing körperlich in der Lage sein, dagegenzuhalten.“ Vielleicht kann dann auch Sebastian Bonfert wieder mit von der Partie sein, in Wolfratshausen hatte er verletzt pausieren müssen. „Natürlich ist sein Ausfall immer ein herber Verlust, da er auch mal den Unterschied ausmachen kann“, sagt Roland Krötz. Aber er habe elf Spieler auf dem Platz gehabt, die Bayernliga-tauglich seien. Die Qualität sei vorhanden, aber „wir müssen jetzt an den richtigen Stellschrauben drehen, um diese Qualität auch im Spiel auf den Platz zu bringen.“

Aufrufe: 024.10.2016, 19:59 Uhr
Landsberger Tagblatt / Margit MesselhäuserAutor