Wenn schwindeligspielen nicht reicht

SV Mehring – TSV Schott Mainz 2:5 (0:3)

2:5, eine deutliche Mehringer Niederlage, also eine klare Sache auf der Lay – könnte man meinen. Aber das Ergebnis vom sonntäglichen Oberligaspiel in Mehring spiegelt den Spielverlauf nicht so recht wider.

Gut, Schott Mainz dominierte die erste Halbzeit, ging mit einer 3:0-Führung in die Pause (Eigentor durch Andreas Hesslein, 17.; Srdjan Baljak, 21.; Can Özer, 40.). Aber was der SV Mehring dann an Moral und Willenskraft unter Beweis stellte, und wie er in der zweiten Halbzeit sein Offensivfeuerwerk abbrannte, das war ganz großer Fußball, meinte nicht nur Schott-Trainer Ali Cakici sinngemäß. Auch Mehrings Trainer Frank Meeth lobte seine Mannschaft für diese sehenswerte zweite Hälfte des Spiels.

Marc Willems setzte kurz nach dem Wiederanpfiff das erste Ausrufezeichen und lenkte eine Flanke von Kevin Heinz nach einem Einwurf perfekt über den Mainzer Keeper und unter die Latte.

Neun Minuten später, wieder nach einem Einwurf war es Max Meyer, der sich rechts bis zur Grundlinie durchsetzte und mit strammem Pass quer in den Sechzehner zunächst Freund und Feind verfehlte – aber auf Links kam Kevin Heinz aus dem Rückraum auf den Ball zugesprintet und setzte einen Hammerschuss ins Tor – 2:3, Anschlusstreffer!

Dann waren sich alle sicher, dass auf der Lay noch was gehen würde. Meyer verzog nur eine Minute eine Kopfballvorlage von Jan Brandscheid übers Tor. Brandscheid war selbst stets „brandgefährlich“, köpfte in der 68. Minute auch nur knapp neben das Tor und wirbelte über rechts die Mainzer Abwehr völlig durcheinander.

Schott brauchte lange, bis die Dominanten der ersten Halbzeit wieder etwas ins Spiel fanden. Mehring hatte absolut die Oberhand. Aber das eine Tor wollte einfach nicht fallen.

Irgendwie mysteriös war es schon, dass sich zur zweiten Halbzeit zunächst der sinkende Hochnebel weitgehend verzog und die Sonne durchließ, dann aber mit der 70. Minute wieder kam und die Lay einhüllte.

Die Stimmung passte, denn kaum waberten die Nebelschwaden gegen Ende der Partie richtig über den Platz, trafen die Gäste zum entscheidenden 4:2 aus ihrer Sicht (87.). Klaus Huth schoss aus sehr spitzem Winkel, nachdem er sich nach einem zuvor nicht gepfiffenen Offensivfoul durchgesetzt hatte und Edis Sinanovic kreuzte die Bahn des Balls, lenkte ihn um Mehrings Keeper Philipp Basquit herum in den Kasten. Can Özer sorgte mit dem 5:2-Treffer mit dem Schlusspfiff für sein 15. Saisontor.