2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Wechselt zum SV Memmelsdorf: Florian Dörnbrack (25)
Wechselt zum SV Memmelsdorf: Florian Dörnbrack (25)

"Wenn du die Chance einmal hast, musst du die auch nutzen"


Florian Dörnbrack (25) wechselt zur neuen Saison vom Kreisligisten TSV Burgebrach zum SV Memmelsdorf. 232 Spiele bestritt der Torwart für seinen Heimatverein und glänzte dabei nicht selten mit guten Leistungen. Nun wagt der 25-Jährige mit seinem Wechsel den nächsten Schritt und hofft, sich auch nächste Saison mit Paraden auszeichnen zu können.

FuPa: Herr Dörnbrack, Sie durchliefen alle Jugendmannschaften bei Burgebrach und waren acht Jahre lang für die erste Mannschaft Torwart. Nun verlassen Sie den Verein. Begründen Sie Ihren Entschluss.

Dörnbrack: „Ich wollte etwas Neues ausprobieren und wollte dabei die sportliche Herausforderung suchen. Mit der Aufgabe in der Landeliga habe ich die gefunden. Auch wenn mir schon oft gesagt wurde, dass ich höher spielen könnte, habe ich es noch nicht zeigen können. Jetzt habe ich die Chance genutzt und möchte die Leistung, die ich in Burgebrach gezeigt habe, in Memmelsdorf bestätigen.“

FuPa: Wie war die Zeit bei Burgebrach?

Dörnbrack: „Um es kurz und knapp zusammenzufassen: Es war eine unheimlich geile Zeit. Natürlich gab es viele Höhen und Tiefen, vor allem im Herrenbereich, wo ich acht Jahre lang gespielt habe und als 18-Jähriger ins kalte Wasser des Abstiegskampfes geworfen wurde. Die Jahre darauf haben wir immer oben mitgespielt und haben in den Relegationsspielen den entscheidenden Schritt leider verpasst. Das Highlight war mit Sicherheit das Relegationsspiel vor 1200 Zuschauern, wo man kaum sein eigenes Wort verstanden hat. Durch die ganzen Niederlagen ist aber ein Mannschaftsgeist entstanden und einhergehend unheimlich gute Freundschaften.“

FuPa: Verdrückt man nach so vielen intensiven Jahren am Ende die ein- oder andere Träne?

Dörnbrack: „Es geht einem viel durch den Kopf, wenn man weiß, dass das vorerst die letzten gemeinsamen Fußballminuten mit den Kumpels sein werden. Wenn dann noch eine Abschlussfeier stattfindet und die Jungs etwas vorbereiten, fällt es einem schon schwer. Im Profibereich wird selbst der härteste Kerl manchmal sentimental. Das kann man auf den Amateursport so übertragen.“

FuPa: In der Vergangenheit gab es ja einige Angebote. Wann haben Sie sich zum ersten Mal Gedanken über einen Wechsel gemacht?

Dörnbrack: „Ende letzten Jahres fing es ungefähr an. Ich habe gespürt, dass ich etwas ausprobieren möchte. Ein Negativereignis oder dergleichen hat keine Rolle gespielt. Wenn du die Chance einmal hast, musst du sie auch nutzen. Die Entscheidung erleichtert hat die Tatsache, dass ich den SV Memmelsdorf schon kennenlernen durfte und einige Parallelen zu Burgerbrach gefunden habe.“

FuPa: Wie hat die Mannschaften Ihre Entscheidung aufgenommen?

Dörnbrack: „In der vorletzten Vorbereitungswoche vor dem Rückrundenstart habe ich es dem Team mitgeteilt. Vorher habe ich das mit dem Trainer abgestimmt, ob der Zeitpunkt möglicherweise ungünstig ist. Die Mannschaft war größtenteils schon geschockt, denn außer zwei Spielern hat es keiner vorher gewusst oder erahnen können. In Tränen ausgebrochen ist zwar keiner, aber man hat deutlich gemerkt, dass so ziemlich keiner damit gerechnet hat. Es war niemand böse, obwohl ich selbst mit dem Schlimmsten gerechnet habe (lacht). Durch die Bank weg hat mir jeder viel Glück gewünscht und den Schritt verstanden, ob Mitspieler, Verantwortlicher oder Zuschauer, keiner hat sich zu dem Entschluss negativ geäußert.“

FuPa: Haben Sie Ihre zukünftigen Kollegen schon kennenlernen dürfen? Und wenn ja, wie war der Erstkontakt?

Dörnbrack: „Erstkontakt kam durch Manuel Schwarm zustande, der seit der letzten Saison für Memmelsdorf kickt. Wir kennen uns seit Kindesbeinen und haben immer zusammen Fußball gespielt. Ich sollte mal bei einem Spiel vorbeischauen – danach saß ich mit der Mannschaft zusammen und wir haben gemütlich ein Bier getrunken. Mir war wichtig, dass ein gutes Mannschaftsleben existiert und man sich nicht nur zum Spiel trifft, anschließend unter der Dusche verschwindet und direkt abhaut.“

FuPa: Was erhoffen Sie sich in der Zeit beim SV Memmelsdorf?

Dörnbrack: „Auf jeden Fall möchte ich den bevorstehenden Konkurrenzkampf annehmen und mich bestenfalls als Stammkeeper etablieren. Auch wenn es sehr schwer wird, es ist ganz klar mein Ziel. Natürlich freue ich mich auch mal in der Landesliga sein zu dürfen und hoffentlich die Meinungen der Außenstehenden bestätigen zu können. Dementsprechend wünsche ich mir, dass wir eine gute Runde spielen. Wenn man die Relegation verfolgt, kann man davon ausgehen, dass die Konstellation in der Liga durchaus interessant wird. Was die genaue Zielvorgabe ist weiß ich natürlich erst zum Saisonstart. Wir haben aber ein starkes Team und werden eine ordentliche Rolle spielen.“

Vielen Dank für das Gespräch!

Aufrufe: 01.6.2016, 23:08 Uhr
Kai HeermannAutor