2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Rechts gucken, links abbiegen - die Spielvereinigung F.A.L., im Bild Trainer Christian Belger, wirkt auch nach der Winterpause noch reichlich orientierungslos. Am Sonntag kassierten die Linzgauer zum Auftakt der Restserie eine 0:5-Heimpleite gegen den FC Archivfoto: Karl-Heinz Bodon
Rechts gucken, links abbiegen - die Spielvereinigung F.A.L., im Bild Trainer Christian Belger, wirkt auch nach der Winterpause noch reichlich orientierungslos. Am Sonntag kassierten die Linzgauer zum Auftakt der Restserie eine 0:5-Heimpleite gegen den FC Archivfoto: Karl-Heinz Bodon
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Wenn die Null auf der falschen Seite steht ...

FußballSZene regional: F.A.L. trifft das Tor nicht mehr - WaRe-Verletzungspech nimmt überhand

Verlinkte Inhalte

Pfullendorf / ok - Schlechter hätte Fußball-Landesligist Spielvereinigung F.A.L. am Sonntag kaum in die Restrunde starten können: Mit 0:5 ging die Mannschaft von Trainer Christian Belger auf eigenem Platz gegen die U23 des FC 08 Villingen unter. Und machte damit nahtlos dort weiter, wo sie vor der Winterpause aufgehört hatte: Fünf von sechs Spielen gingen damals in Serie verloren. Besonders alarmierend: Bei keiner der fünf Pleiten erzielten die Linzgauer auch nur ein einziges Tor - genauso wie am Sonntag gegen die Villinger. "Wir machen einfach die Tore nicht, das ist unser großes Manko", sagt Belger. "Chancen spielen wir uns genügend heraus. Das war ja auch am Sonntag nicht das Problem: Wenn wir die Dinger machen, kann es zur Halbzeit 4:2 für uns stehen." So stand es aber 0:2 für Villingen. Und nach dem 0:3 des Villingers Chiaruzzi gingen bei den Gastgebern die Köpfe nach unten. Belger: "Das ist normal. Aber bis dahin konnte ich der Mannschaft weder spielerisch noch kämpferisch einen Vorwurf machen."

Bei F.A.L. schaut man der Offensivmisere nicht tatenlos zu: In der Winterpause kamen mit Patric Scherer (vom SC Pfullendorf) und Qendrim Krasniqi (aus Slowenien) zwei Spieler, die Belger als "sehr gute Verstärkungen" bezeichnet. Allerdings ist Scherer in seinen Pfullendorfer Jahren nie nachhaltig als Goalgetter in Erscheinung getreten. Und Krasniqi, der gegen Villingen in der Tat gute Ansätze in der Spielmacherrolle zeigte, fehlen nach monatelanger Fußballpause noch Kraft und Spielpraxis. Hinzu kommt: Mark Burgenmeister, seit Jahren nun schon die personifizierte Torgefahr, schleppte sich mit Rückenproblemen durch die Hinserie, fiel wochenlang aus. Und lief am Sonntag wegen einer Grippe nur mit halber Kraft auf: "Von ihm sind wir abhängig, das muss man einfach sagen", so Belger über den Angreifer, der trotz widrigster Umstände schon wieder 18 Treffer auf dem Konto hat und damit knapp mehr als die Hälfte aller F.A.L.-Tore (34) erzielte.

Aber auch die Ausfälle von Mattias Eschbach (Rotsperre), Max Blaser (beruflich in England), Phillip Mader (Urlaub in Kanada), Fabian Schmieder (Studium) oder Frank Burgenmeister (Saison-Aus wegen anhaltender Knieprobleme) schmälern aktuell das F.A.L.-Potenzial.

Wohl auch deshalb sieht man die Dinge im Vorstand noch gelassen, obgleich schon Vorbereitungsergebnisse wie das 0:7 bei Landesligist VfB Friedrichshafen oder ein 0:4 bei Landesligist SC Tuttlingen erahnen ließen, wie unangenehm die Rückserie für den aktuell noch immer Tabellensechsten, der in der vergangenen Saison aus der Verbandsliga abstieg, werden könnte. Clubboss Alfred Keller sagt: "Wir blicken trotz allem positiv in die verbleibende Runde. Wenn wir wieder komplett sind und wenn sich die Neuen richtig eingefügt haben, wird es auch wieder besser laufen." Die Trainerfrage stellt sich am Aubach noch nicht: "Unser Trainer sitzt fest im Sattel", lässt Keller keinen Raum für Spekulationen.

Weiter geht es am Samstag für F.A.L. mit einem Auswärtsspiel bei Tabellennachbar DJK Donaueschingen. Belger: "Wir kriegen zu viele Gegentore. In Donaueschingen muss mal wieder die Null stehen."

Im Ideal-F.A.L. nicht nur auf der Gegentorseite ...

Auch der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler ist mit einer Heimniederlage in die Landesliga-Restrunde gestartet. Mit 2:3 unterlag die Elf von Trainer Joachim Ruddies am Samstag dem FC Löffingen. Wobei der Begriff "Elf" aktuell wieder mehr denn je zutrifft, denn viel mehr Spieler hat Ruddies mittlerweile kaum noch. Das Verletzungspech greift nämlich wilder denn je um sich bei FV WaRe. Am Samstag brach sich Tobias Schuhmacher den Mittelfuß - in der Hinrunde war er wegen derselben Verletzung am anderen (!) Fuß bereits wochenlang ausgefallen. Und Knipser Steffen Erbe musste mit einer Knieverletzung vom Platz, es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss. Den zweiten Kreuzbandriss innerhalb eines halben Jahres hatte Pascal Siebenrock in der Vorbereitung im Februar erlitten. Und Christian Gabele fällt mit einem Innenbandriss im Knie noch einige Zeit aus. WaRe-Offensivschlüsselspieler Florian Müller saß am Samstag grippegeschwächt nur auf der Bank.

Für eine Rumpftruppe zog sich WaRe so gesehen noch beachtlich aus der Affäre gegen die Löffinger, die ihr Torjäger Benjamin Gaudig in der 82. Minute mit dem 3:2 zum Sieg schoss, was Ruddies ganz besonders ärgerte: "Hatten wir vor dem Spiel klar besprochen: Gaudig in Tornähe eng bewachen, die Passwege auf ihn zustellen. Beides haben wir in dieser entscheidenden Szene leider nicht beherzigt. Und sowas lässt der sich halt nicht entgehen."

Der Blick auf die Tabelle (siehe rechts oben) zeigt: WaRe’s so gut gestartete Saison ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. Denn bis zu fünf Absteiger sind in dieser Spielzeit theoretisch möglich. "Ein Punkt", so Ruddies weiter "wäre deshalb bitter nötig gewesen. Jetzt wird es für uns noch so richtig heavy."

Am Samstag (14.30 Uhr) geht es zur SG Dettingen/Dingelsdorf.

Aufrufe: 06.3.2017, 18:15 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor