2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Hennefer Trainer Marco Bäumer muss derzeit einige Baustellen schließen., Foto: Bröhl
Der Hennefer Trainer Marco Bäumer muss derzeit einige Baustellen schließen., Foto: Bröhl

Wenig Punkte, viele Baustellen

Der FC Hennef 05 ist noch nicht in der Mittelrheinliga angekommen

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Hennef. Nur ein Sieg aus vier Spielen, zehn Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Euskirchener TSC - der Saisonstart des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 ist gründlich in die Hose gegangen. „Natürlich ist diese Ausbeute viel zu wenig für unsere Ansprüche”, sagt der Trainer der 05er, Marco Bäumer. Seine Skepsis angesichts einer äußerst durchwachsenen Vorbereitung sollte berechtigt sein. „Ich habe bewusst nie vom Aufstieg gesprochen, weil ich geahnt habe, dass wir holprig starten würden”, erklärt der 43-Jährige.

Mit derart massiven Anlaufschwierigkeiten dürfte er trotz des großen Umbruchs jedoch nicht gerechnet haben. Vor dem Duell mit dem VfL Leverkusen (So., 15 Uhr) ist es Zeit, die drei größten Hennefer Baustellen unter die Lupe zu nehmen.

Fehlende Einstellung: Beim jüngsten 2:2 in Wesseling kamen die 05er mit einem blauen Auge davon. Zu der Unsicherheit gesellte sich eine große Portion Überheblichkeit. „Einige Spieler glauben, dass sie mit halber Kraft Spiele gewinnen können. Wenn man dann aber auf einen Gegner wie Wesseling trifft, der von der ersten Minute an alles reinwirft, wird es eng”, sagt Bäumer.

Für einige seiner Akteure wird der pomadige Auftritt Konsequenzen haben, denn der Coach hat bereits angekündigt, die Startelf auf einigen Positionen verändern zu wollen.

Fehlende Kompaktheit: Der FC Hennef ließ zuletzt ungewohnt viele Torchancen des Gegners zu. Nach Ballgewinn schalten die 05er zwar in der Regel blitzschnell um, nach Ballverlust jedoch nicht. „Bei guten Mannschaften ist es tendenziell eher umgekehrt”, sagt Bäumer. Die Arbeit gegen den Ball ließe zu wünschen übrig, „wir müssen endlich wieder anfangen, den Gegner mit aller Vehemenz quer über den Platz zu jagen”. Das 4-4-2-System mit einer Mittelfeldraute erwies sich bislang als Fehlgriff, daher denkt der Übungsleiter darüber nach, wieder zur altbewährten 4-2-3-1-Formation mit einer Doppelsechs zurückzukehren.

Fehlende Torgefahr: Noch fehlt dem Absteiger die nötige Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. „Wir spielen viel zu viel quer und zu selten in die Tiefe”, bemängelt Bäumer. Seine Mannschaft sei zwar oft in der Nähe des gegnerischen Sechzehners, „stirbt dann aber in Schönheit und plötzlich ist der Ball wieder bei unserem Torwart”. Hinzu kommt die mangelnde Torgefahr aus dem Mittelfeld: Mit Ausnahme von Marcel Radschuweit, der bereits drei Tore erzielt hat, haben bislang ausschließlich Angreifer getroffen.

Aufrufe: 010.9.2015, 19:47 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor