2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein Trainer mit Leib und Seele: Günter Scholz.  Foto: Klaus Reiner Krieger
Ein Trainer mit Leib und Seele: Günter Scholz. Foto: Klaus Reiner Krieger

Weiter, immer weiter

Günther Scholz, der Trainer des Kreisklassisten FC Haunstetten will so lange am Ball bleiben, wie es ihm Spaß macht. Im Gespräch bezieht er auch Stellung zu Fusions-Gerüchten

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In der Augsburger Amateur-Szene ist Günter Scholz kein Unbekannter. „Das ist nun mal meine Sportart“, sagt der 62-jährige Trainer des Kreisklassisten FC Haunstetten. Der Klub im Augsburger Süden ist dabei seine „große Liebe.“

„Mit acht Jahren habe ich dort angefangen zu spielen und mit 32 Jahren habe ich dort meine aktive Laufbahn beendet“, so Scholz. Für ihn lag anschließend nichts näher als dort auch Trainer zu werden. Seine Stationen sind allerdings in einer bisher 36-jährigen Fußballer-Laufbahn überschaubar.

Den Ruf eines „Wandervogels“ hatte Scholz nie. Später versuchte er sein Glück noch bei der TG Viktoria und beim TSV Göggingen. Seit 2012 hat Scholz der in diesem Jahr auch beruflich (war beschäftigt bei MAN-Roland) in Rente geht, wieder seinen Verein übernommen. In dieser Saison hat seine Mannschaft am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft. Eine „Zittersaison“, die seiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre: „Vom Potenzial her, hätten wir um Platz vier oder fünf spielen können. Aber viele Dinge kann man auch nicht beeinflussen. Wir hatten sehr viele Verletzungen, dann gibt es Spieler die haben eine andere Ich-bezogene Auffassung. Nach der Rückrunde kam dann eine schwere Verletzung von Simon Sonnberger dazu.“

Dennoch seinen Job lässt sich Scholz nicht vermiesen. Dazu macht ihm Fußball zu viel Spaß: „Ob das in Haunstetten, bei Viktoria oder Göggingen war. Ich hatte immer schöne Zeiten.“ Sein größter Erfolg dabei war einmal der Aufstieg mit der TG Viktoria in die damalige Bezirksoberliga. Wichtig war es ihn auch über Jahre hinweg ein akzeptables Trainingsprogramm auf die Beine zu stellen: „Das ändert sich natürlich immer wieder mit der Zeit. Ich habe mich immer an meiner jeweiligen Mannschaft orientiert. Du kannst nicht Tiki-Taka spielen lassen, wenn du dazu nicht die richtigen Akteure hast.“

In jüngster Zeit gab es immer wieder mal Gerüchte, dass es zwischen dem FC Haunstetten und dem Nachbarverein TSV Haunstetten zu einer Fusion kommen könnte. Scholz klärt auf: „Fakt ist, dass der TSV Haunstetten nur noch bis zum Jahr 2017 auf seiner Anlage spielen darf. Grund sind Beschwerden der Anwohner. Die suchen nach einer neuen Anlage. Es gibt einen Bebauungsplan wonach es zwischen dem Haunstetter Hallenbad und unserem Vereinsgelände freie Felder gibt. Dort soll ein Sportzentrum ähnlich wie in Göggingen entstehen. Aber eine Fusion wird es wohl in den nächsten Jahren nicht geben.“

In den kommenden Wochen freut sich Scholz jetzt auf die Weltmeisterschaft, die am Donnerstag begonnen hat. Favoriten hat er schon, aber mit Einschränkungen: „Ich denke die üblichen Verdächtigen wie Brasilien, Argentinien, Spanien und Deutschland werden eine große Rolle spielen, allerdings muss man abwarten, wie die europäischen Teams mit den Temperaturen zurecht kommen.“

Anschließend geht es für Scholz weiter mit dem FC Haunstetten. Wie lange er den Job macht, steht noch in den Sternen: „ich werde nicht zu früh, aber auch nicht zu spät aufhören. Ich klebe aber auch nicht an meinem Stuhl. Wenn ich in der kommenden Saison der Meinung bin, dass ein neuer Trainer mehr bewegen kann, wird das an mir sicher nicht scheitern.“

Aufrufe: 013.6.2014, 09:14 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor