"Weiter geerdet spielen"

SV 1914 Eilendorf - TSC Euskirchen 1848/1913 (So 15:00)

Schiedsrichter: David-Markus Koj (SC Wegberg)

Die nackten Zahlen — vier Spiele, vier Siege, 18:2 Tore — lassen keine zwei Meinungen zu. Besser als der TSC Euskirchen kann man kaum in die Meisterschaft aufbrechen. Geriet die Premiere gegen Aufsteiger Friesdorf noch ein wenig holprig, steigerten sich die Schützlinge von Coach Kurt Maus von Woche zu Woche und finden sich als Lohn der Arbeit nun auf dem Platz an der Sonne wieder.

„Es ist schön zu sehen, dass der Start so gelungen ist und sich die Mannschaft so positiv entwickelt hat. Dies drückt sich auch durch die zahlreichen geschossenen Tore aus”, freut sich der sportliche Leiter. Kurt Maus wäre aber nicht Kurt Maus, wenn er im Augenblick des Erfolgs nicht auch kritische Töne im Repertoire hätte: „Wir müssen weiter geerdet spielen, denn auch gegen Hürth haben wir noch einiges falsch gemacht. Wir haben besonders in Überzahl einige unglückliche Entscheidungen im Offensivspiel getroffen und dem Gegner außerdem zu viele Möglichkeiten gestattet.”

Zum Glück für die Kreisstädter hatte Keeper Joseph Griesehop einen glänzenden Tag erwischt und sorgte dafür, dass das Ergebnis ausgesprochen deutlich (4:0) ausfiel. „Er hat seine Klasse im richtigen Moment unter Beweis gestellt”, lobte der Übungsleiter. Ihm fällt es zurzeit schwer, die positiven Aspekte im Spiel seines Teams unter den Teppich zu kehren — zu offensichtlich liegen sie auf der Hand. „Die Mannschaft spielt mit Power, hat sich im Kombinationsspiel deutlich verbessert und schafft es über weite Strecken sehr gut, die Gegner aus dem Strafraum fernzuhalten”, so Maus. Hinzu kommt, dass der Tabellenführer seit einigen Wochen mit einer nahezu unveränderten Formation aufläuft und Reibungsverluste so gut wie nicht zu verzeichnen sind. Selbst das Fehlen von potenziellen Leistungsträgern wie Sebastian Golz und Valdon Halimi macht sich nicht nachteilig bemerkbar, dafür erledigen Akteure wie Michael Felka oder Jan Winkler ihre Aufgaben viel zu souverän.

Obwohl laut Maus personelle Veränderungen nicht angebracht sind, wird es am Wochenende in Eilendorf eine Umstellung geben. Der einfache Grund: Joannis Foukis (Urlaub) steht nicht zur Verfügung und wird aller Voraussicht nach den Weg für Sebastian Golz freimachen, der auf Dauer ohnehin nicht als Bankdrücker taugt.

Den Sprung zur Stammkraft hat auch Edson de Oliveira geschafft. Der Nachwuchskicker, der in der A-Jugend schon einmal beim ETSC aktiv war, dann aber (ohne nachhaltigen Erfolg) zu Viktoria Köln wechselte und nun zurückgeholt wurde, steht bei Maus hoch im Kurs.

„Er bringt die Qualität mit, um sich in der Mittelrheinliga durchzusetzen”, sagt der Trainer. Ganz so weit vorne sind die anderen Youngster wie Daniel Bildstein, Oktay Dal oder Bennet Maraun zwar noch nicht, doch auch sie sollen in der ersten Mannschaft zu ihren Einsätzen kommen. Abwechselnd erhalten die Talente regelmäßig Spielpraxis in der eigenen Reserve.