2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Torschütze Marcel Wandinger, Dennis Weis und Kasra Ghareh Chaee (von links)., Foto: Luhr
Torschütze Marcel Wandinger, Dennis Weis und Kasra Ghareh Chaee (von links)., Foto: Luhr

"Wanne" verwertet Weis-Flanke

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Der TV Herkenrath steht in der zweiten des Mittelrhein-Pokals. Gegen Germania Kückhoven gewinnt die Mannschaft von Michael Hornig mit 2:0— Eintracht Hohkeppel scheidet dagegen beim Landesligisten BCV Glesch-Paffendorf aus.

„Katastrophe” fasste TV Herkenraths Abteilungsleiter Manfred Faber die 1. Halbzeit treffend zusammen. „Vollkommen blind geschossen”, hatte sich der Sponsor in der 32. Minute ereifert, als Kasra Ghareh Chaee die Kugel übers halbe Feld jagte, ohne Chance, einen geeigneten Abnehmer zu finden.
Das war viel zu wenig, was der Mittelrheinligist TV Herkenrath vor der Pause gegen den Gast aus der Bezirksliga zu bieten hatte. Sicher fehlen wichtige Spieler verletzt. Aber die Akteure, die aufliefen, erheben auch den Anspruch, in der Mittelrheinliga bestehen zu wollen.


TV Herkenrath — TuS Germania Kückhoven 2:0 (1:0)

„So nicht, liebe Kinder”, hätte den Balljungen zugerufen werden können, als Kasra Ghareh Chaee in der 44. Minute einen Freistoß halbhoch auf den vier Meter neben ihm postierten und völlig unbewachten André Kreuer ausführte. Kreuer wurde attackiert, als er den Ball verarbeiten musste. Und wieder wurde die Kugel nur unter Druck gespielt. Und ging prompt verloren.


Roberto Bruni (links) und Rechtsverteidiger Julian Rahn (rechts) ziehen in die 2. Runde ein.
Diese Aufstellung gab es in dieser Saison auch erstmals: mit Laven, Götz und Wandinger in der Offensive. Wie zuletzt auch so oft aus der Not geboren. Trainer Michael Hornig hat es derzeit wirklich nicht leicht.
Minus-Rekord auch bei der Zuschauerkulisse am sonst so gut besuchten Braunsberg. Ob es am (zu) guten Wetter lag, an den Herbstferien, oder am schlicht unattraktiven, da unbekannten, Gegner aus dem Kreis Heinsberg lässt sich nicht aufklären.
Der TV Herkenrath gibt sich weiter alle Mühe, den Besuch am Braunsberg für Zuschauer attraktiver zu machen. Inzwischen sind weitere Bänke und Stühle aufgestellt, damit die Fans nicht stehen müssen.
Gleich zu Beginn der Partie deutete Marcel Wandinger an, welche technische Fähigkeiten er aufzuweisen hat, setzte sich gegen vier Gegner am Strafraum durch, am fünften war aber Endstation.


Roberto Bruni (links) und Rechtsverteidiger Julian Rahn (rechts) ziehen in die 2. Runde ein.

Nach hektischen Anfangsminuten war bald klar, dass der Gast sein Heil in der Defensive sucht, lange Bälle auf die Spitzen spielt, wenn der Ball abgefangen wurde. Ab der 12. Minute bekommt Linksverteidiger Weis gleich dreimal Gelegenheit, Eckstöße zu üben. Beim dritten Mal führt er ihn kurz aus, Kreuer tritt den Ball deutlich übers Tor. In die Wolken jagte er das Sportgerät nicht, sondern in strahlend blauen Himmel.
Der TVH setzt sich in der Gäste Hälfte fest, ist die klar spielbestimmende Mannschaft kommt in der 16. und 21. Minute zu weiteren Ecken, die nichts einbringen. Götz und Kreuer kommen sich in die Quere (32.). Der Ball wird abgefangen, lang gespielt auf Robin Reiff-Horst, der nur noch Rechtsverteidiger Julian Rahn vor sich hat. Mit Dicke und Germerodt waren beide Innenverteidiger beim Eckstoß im gegnerischen Strafraum. Wer hatte die Aufgabe, das eigene Tor zu sichern? Nur Rahn?
Der TVH hatte „gefühlte” 80 Prozent Ballbesitz. Aber ein Tor wollte nicht fallen. Das 1:0 in der 38. Minute durch Alexander Laven entsteht, als sich der TVH des Mittels bedient, das die Gäste wählen: lange Bälle in die Schnittstelle der Viererkette. Laven ist schneller als sein Bewacher und trifft.


Zum Pausentee muss Trainer Hornig den Seinen mächtig „eingeschenkt” haben. Denn nun lief das Spiel des TVH, weit weniger umständlich, sondern deutlich zielführend. Schon in der 54. Minute nutzt Wandinger eine Vorarbeit von Weis zum 2:0. Thomas Götz, der in der Vorbereitung beider Tore involviert war, hatte später das 3:0 ebenso auf dem Schlappen wie Laven, Weis und Ghared Chaee. „Das ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft nach der Pause mache, dass sie nicht weitere Treffer nachgelegt hat”, so Trainer Hornig. Im Pokal zählt nur eins: das Weiterkommen und das ist dem TVH gelungen.TV Herkenrath: Kasprzik, Rahn, Dicke, Germerodt, Weis, Schauer, Ghareh-Chaee (63. Bruni), Götz (75. Weyers), Laven (75. Leßmann), Wandinger, Kreuer.

BCV Glesch-Paffendorf — Eintracht Hohkeppel 3:1 (1:0)

Als Jonas Stiefelhagen in der 67. Minute der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang, schöpfte der A-Ligist aus dem Kreis Berg kurzzeitig Hoffnung, die Fabian Häger mit seinem Treffer in der 82. Minute zum 3:1 aber wieder zunichte machte.

Eintracht Hohkeppel muss sich nicht grämen, hat über vier Spiele für sportliche Schlagzeilen gesorgt, in der Vorrunde auf Kreisebene mit dem FV Wiehl und dem SSV Homburg-Nümbrecht sensationell zwei Landesligisten ausgeschaltet, war im Pokalfinale dem Mittelrheinligisten TV Herkenrath und nun erneut einem höherklassigen Team unterlegen, ohne eine deftige „Schlappe” zu kassieren.

Aufrufe: 011.10.2015, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor