Vorletzter Akt im Bezirkspokal Riß

VfB Gutenzell - SV Erlenmoos (heute, 18 Uhr). Der graue Ligaalltag ist das eine, Pokalsiege und viel Tradition in diesem Wettbewerb das andere. Und die kann der VfB vorweisen. 2012 trug sich Gutenzell letztmals in die Siegerliste ein, im Vorjahr scheiterte man im Halbfinale an Ochsenhausen. Bei drei früheren Pokaltriumphen stand VfB-Spielleiter Markus Miller noch zwischen den Pfosten. An den diesjährigen Ambitionen lässt der 44-jährige trotz der 2:3-Punktspielniederlage in Erlenmoos vor einigen Wochen keinen Zweifel. "Wer im Halbfinale steht, will auch ins Endspiel." Spielertrainer Philipp Birk-Braun sieht das ähnlich und bei einem Erfolg weitere Vorteile: "Ein Sieg wäre gut für die zuletzt etwas angeknackste Moral." Der VfB-Coach schöpft personell außer dem gesperrten Patrick Schmid und dem Langzeitverletzten Stefan Reich aus dem Vollen.

Pokalfieber verspürt man auch beim SVE, der noch nie im Halbfinale stand. Das Hauptaugenmerk richtet der Letzte der Bezirksliga zwar nach wie vor auf den Abstiegskampf, ein Pokalerfolg könnte im Saisonendspurt aber neue Kräfte freisetzen. SVE-Abteilungsleiter Markus Grimm sieht der reizvollen Aufgabe in Gutenzell positiv entgegen. "Der VfB steht wie wir derzeit nicht mit breiter Brust da, wir werden unsere Chance suchen." SVE-Trainer Dietmar Mang hat zumindest als Spieler Pokalerfahrung, mit Rot/Rot stand er im Finale. Auf die Pokalpartie freut er sich, weist die Favoritenrolle aber dem VfB zu: "Wir brauchen einen guten Tag, um gegen dieses gestandene Team zu bestehen." Auf vier verletzte Spieler muss er sicher verzichten, der Einsatz der angeschlagenen Akteure entscheidet sich kurzfristig.

SV Alberweiler - SF Schwendi (heute, 18 Uhr). Der Großteil des SVA-Kaders stand schon beim Bezirkspokalsieg 2013 auf dem Feld. Dabei war damals auch Achim Frankenhauser, der aus dem SVA-Nähkästchen plaudert: "Wir sind uns innerhalb der Mannschaft einig. Wir wollen wieder ins Finale und unserem Trainer Günter Riedmüller dann das perfekte Abschiedsgeschenk machen." Gegen den vom Gegner eingesetzten Fanbus weist der Rechtsverteidiger auf das passende Gegenmittel hin: "Wir werden doppelt so viele Anhänger im Rücken haben." SVA-Coach Günter Riedmüller stellt einen offnen Pokalfight in Aussicht. "In der Liga stehen wir punktemäßig fast gleich da, es könnte ein enges Spiel werden." Auf den Einsatz des verletzten Kai Guggenmoser muss er aller Voraussicht nach verzichten.

Der SVA hat mit Schwendi einen Gegner, der in der Endphase der Meisterschaft wieder seinen Rhythmus findet und zuletzt formverbessert auftrat. Im Pokal nimmt Schwendi den dritten Anlauf, um den nicht als Lieblingsgegner deklarierten SVA zu schlagen. In der Liga gab es in Alberweiler ein 3:4 in der Nachspielzeit, beim 2:2 zum Rückrundenauftakt brachte man einen 2:0-Vorsprung nicht über die Runden. SFS-Spielleiter Markus Lauber sieht dem Halbfinale dennoch gelassen entgegen: "Wir machen uns nicht mehr Druck als unbedingt nötig. Die Spieler wissen, was sie zu tun haben." SFS-Coach Michael Kieselbach schätzt den Gegner als gut eingespieltes Team und erwartet einen Kampf um den Finaleinzug. Der gesperrte Tobias Mayr wird fehlen, einige Spieler laborieren noch an Verletzungen. Kieselbach: "Wir vertrauen unseren Spielern voll."