2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erzielte ein Traumtor gegen die SF Oberried: Julian Sutter | Archivfoto: M. Thoma
Erzielte ein Traumtor gegen die SF Oberried: Julian Sutter | Archivfoto: M. Thoma

Von Traumtoren und Sonntagsschüssen

Spitzenreiter Kirchzarten fertigt Oberried im Dreisamtal-Derby mit 4:0 ab +++ Heimbach spielt im Lokalfight gegen starke Teninger 2:2 +++ FFC mit knappem Erfolg im Aufsteiger-Derby

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Drei Lokalderbys standen am Wochenende auf dem Programm: Die Kirchzartener bewahrten dabei den seit 17 Ligaspielen anhaltenden Eindruck, keine Niederlage mehr zu erkennen, und triumphierten in Oberried mit 4:0. Heimbach kam gegen Teningen trotz zweifachen Rückstand immerhin zu einem 2:2, und das FFC-Förderteam entschied das Aufsteigerduell gegen Gundelfingen/Wildtal mit 2:1 für sich.

Des einen Traumtor ist des anderen Sonntagsschuss
„Es war eine sehr reife Leistung“, kommentierte Dylan Bamarni vom Trainerduo des SV Kirchzarten den 4:0-Derbysieg in Oberried. Der Spitzenreiter habe kaum Chancen zugelassen, aber selbst immer wieder Einschussmöglichkeiten kreiert. Bamarni geriet vor allem über die beiden Treffer zum 0:2-Pausenstand ins Schwärmen: „Zwei Traumtore! Das erste war ein Freistoß von Julian Sutter, ein Hammerschuss wie ein Strich in die Maschen, das zweite – noch schöner – ein Fallrückzieher von Axel Damjanov aus zwölf, dreizehn Metern.“ „Schön gemacht, ohne Frage“, räumte auch der Oberrieder Trainer Raffaele Maggiore ein. „Aber man könnte die Treffer auch in die Kategorie Sonntagsschuss einordnen.“ Maggiore fand, dass seine Elf „insgesamt zu viele Fehler im Aufbau gemacht hat, und Kirchzarten steht nicht umsonst ganz oben und nutzt das eiskalt aus.“ Bester Mann auf Oberrieder Seite war Michael Dilger im zentralen Mittelfeld mit einem beeindruckenden Laufpensum. Im Kirchzartener Tor stand im Übrigen ein Ex-Oberrieder: Patrick Fischer war vor zweieinhalb Jahren von den Sportfreunden zum SVK gewechselt, durfte nun anstelle von Sven Kleinhans das Tor hüten und zeigte eine souveräne Leistung, so Bamarni: „Als würde er immer im Tor stehen.“

Rombach und Spöri einig: Teningen wäre verdienter Sieger gewesen
„Wenn das Spiel einen Sieger verdient gehabt hätte, wäre das der FC Teningen“, sagte der Heimbacher Trainer Mario Rombach nach dem 2:2 im Derby. „Sie waren sehr gut auf- und eingestellt und haben unseren Aufbau früh gestört. Erst so um die 60. Minute hat man gemerkt, dass ihnen etwas die Puste ausging.“ FCT-Spielertrainer Pascal Spöri attestierte dem Punkt einige Bedeutung im Kampf um den Ligaverbleib, stimmte aber Rombach zu: „Für uns wären diesmal drei Punkte drin gewesen. Unsere Spiellinie war sehr offensiv, wir haben versucht, früh den Ball zu erobern, und haben Heimbach ziemlich in die Bredouille gebracht. Am Ende haben wir durch zwei individuelle Fehler zwei Gegentore kassiert – wenn wir unsere Chancen konsequenter nutzen und die Fehler nicht machen, geht das Spiel 4:0 aus!“ Beide Seiten seien hochmotiviert gewesen und hätten dem Publikum ein munteres Spiel geboten, so Spöri: „Da war schon Feuer drin.“ Rombach war mit dem Remis zufrieden: „Bei diesen hohen Temperaturen die Moral zu haben, zweimal einen Rückstand auszugleichen, ist schon etwas wert. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner Probleme bekommen, wenn nicht alle an einem Strang ziehen.“ An beiden Heimbacher Treffern war Tobias Löffler beteiligt: Das 1:1 erzielte er selbst, das 2:2 resultierte aus einem an ihm verschuldeten Strafstoß. Rombach meinte: „Da kann man ruhig ehrlich sein: Nachdem Tobias die schlechteste erste Halbzeit seit Wochen gespielt hat, hat er eine sehr gute zweite gespielt.“ Da drückt man auch bei einer Ampelkarte kurz vor Schluss die Augen zu.


Nur noch ein Muster ohne Wert

Das Aufsteiger-Derby zwischen dem Freiburger FC II und der SpVgg. Gundelfingen/Wildtal war ein wenig zum Muster ohne Wert verkommen; beide Mannschaften hatten den Ligaverbleib vorzeitig sichergestellt, nach oben war aber auch nicht mehr viel möglich. Was insbesondere FFC-Trainer Mark Costa ein wenig fuchste: „Wenn mir vor der Runde jemand gesagt hätte, dass wir auf Platz vier vorne mitspielen, hätte ich es sofort unterschrieben. Im Nachhinein muss man aber sagen, dass wir sicher drei, vier Spiele verschenkt haben, sonst wäre noch mehr drin gewesen.“ Auf Zuspiel von Josef Tohmaz hatte Marvin Foster die Freiburger in Führung gebracht. Eine Eckballvorlage von Riccardo Sanso verwertete Manuel Abreu per Kopf zum Ausgleich. „Nach dem 1:1 dachte ich auch, man kann sich auf eine gemütliche Punkteteilung einstellen“, sagte Gästetrainer Marc Mitterer. Denn beide Mannschaften ließen ein wenig nach – was gewiss auch dem Sommerwetter geschuldet war. „Wir haben für die Temperaturen recht guten Fußball gespielt, aber dann haben die Kräfte etwas nachgelassen“, resümierte Costa, und Mitterer ergänzte: „Die Spieler sind nun alle am Ende.“ Zwei FFCler hatten allerdings noch einen Pfeil im Köcher: Mit einem gelungenen Doppelpass kombinierten Josef Tohmaz und Elias Baumann den 2:1-Siegtreffer für die Platzherren heraus.

Aufrufe: 09.5.2016, 19:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor