2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinstreue
Nicht nur am FuPa-Speedometer stark: Philipp Karle ist auch in seinem Verein eine feste Größe. /Foto: privat
Nicht nur am FuPa-Speedometer stark: Philipp Karle ist auch in seinem Verein eine feste Größe. /Foto: privat

Vom großen Zusammenhalt beeindruckt

Serie: Philipp Karle ist bei der SG Rauenthal/Martinsthal ein Allrounder - seit 26 Jahren

Rauenthal. Er ist 32 Jahre alt, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Fußball und spricht davon, „nie den Gedanken gehabt“ zu haben, den Verein zu wechseln - Philipp Karle von der SG Rauenthal/Martinsthal verkörpert einen der wenigen Spieler im Fußball-Geschäft, für die es immer schon das Selbstverständlichste war, seinem Verein die Treue zu halten.

Karle, der inzwischen aus Zeit- und Verletzungsgründen (zwei Knie-OPs) sportlich kürzertreten muss und nicht immer ins Training der „Zweiten“ des Klubs kommen kann, erklärt seine Verbundenheit zur RaMa so: „Ich habe Fußball immer nur als Hobby gesehen und es hat hier schon immer Spaß gemacht", sagt der Abwehrspieler, der besonders den „Zusammenhalt über den Fußball hinaus“ sehr schätzt. So habe er schon einige Wochenenden mit Teamkollegen verbracht, sei es bei gemeinsamen Saisonabschlussfahrten oder privaten Unternehmungen. Viele von ihnen sind für Karle, der wegen des Wohlfühlfaktors in Rauenthal einige Anfragen anderer Vereine schon „im Frühstadium abgeblockt“ hat, längst gute Freunde.

Viele Nebentätigkeiten im Verein

Der Rauenthaler engagiert sich nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz für seine SG und fungiert somit als Spieler, Zweiter Vorsitzender, der sich um das Sponsoring kümmert, und Herausgeber der achtmal im Jahr erscheinenden Vereinszeitschrift. Außerdem gestaltet er die neu entstehende Homepage des Klubs mit. Karle weiß um die viele Zeit, die die Nebentätigkeiten zusätzlich zu seinem Job verschlingen. Dennoch ist auch dies für ihn „eine Selbstverständlichkeit“, da ein Verein „ohne Ehrenamtliche nicht bestehen“ könne. Er wolle das, wovon er als Jugendspieler gezehrt habe, den heutigen Junioren zurückgeben, sagt er und drückt seine Dankbarkeit gegenüber der SG Rauenthal/Martinsthal aus.

Sportlich erinnert er sich gerne an die Meisterschaft mit der „Ersten“ in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus und dem damit verbundenen Aufstieg in die Gruppenliga 2008, ergänzt aber gleich: „Diese Klasse strapaziert die Infrastruktur des Vereins sehr, deshalb war der Klassenerhalt im ersten Jahr auch der größte Erfolg für uns.“ Langfristig sei die Gruppenliga für die SG „noch ein Schritt zu viel“.

Dass er dem Verein auch in Zukunft verbunden bleibt, steht für Philipp Karle außer Frage: „Mein Ziel ist es, eine Saison auf Kunstrasen zu spielen“, sagt er und spricht damit das größte aktuelle Rauenthaler-Projekt an. Der Wunsch, mit dem neuen Geläuf den alten Hartplatz abzulösen, sei gegenüber der Stadt und dem Kreis schon länger geäußert worden. „Langsam lichtet sich das Dunkel“, frohlockt der 32-Jährige. Nach dem Ende bei den Aktiven soll es gleich weiter in die AH-Mannschaft gehen. „Einige meiner früheren Mitspieler sind schon aufgerückt, die Mannschaft ist sehr lebendig“, erzählt er und ergänzt lachend: „Ganz so alt fühle ich mich dann aber doch noch nicht.“ Gut für die SG, die sicherlich noch lange auf die Dienste von Karle zählen kann - ganz egal in welcher Form.


Aufrufe: 019.8.2014, 17:00 Uhr
Stephan ThalmannAutor