2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Volksfeststimmung an der Gistlstraße: Pullach is back!

SV Pullach - Nach einer guten Viertelstunde Spielzeit gegen den TSV 1882 Landsberg war der erste Sieg des Jahres für den SV Pullach praktisch unter Dach und Fach. Zu diesem Zeitpunkt führte der Bayernliga-Spitzenreiter bereits mit 3:0, am Ende stand ein völlig ungefährdetes 5:1 (4:0).

Lukas Dotzler brachte die in den ersten beiden Spielen des Frühjahrs sieg- und torlosen Raben nach kurzem Antritt mit einem satten 18-Meter-Schuss von halbrechts ins lange Eck schon in der dritten Minute in Führung, zur Freude seines Trainers Frank Schmöller: „Das würde ich mir öfter von ihm wünschen.“ Und weil es so schön war, machte es Martin Bauer kurz darauf nach, stellte mit einer ganz ähnlichen Aktion auf 2:0 (10.). Der dritte Streich gelang Tim Sulmer, der nach einem von Landsbergs Keeper Philipp Beigl kurz abgewehrten Dotzler-Schuss nur noch einschieben musste (16.).

Danach durften die Gäste ein bisschen durchschnaufen. „Nach dem 3:0 haben wir für meinen Geschmack etwas zu sehr verwaltet“, fand Schmöller. Einen Treffer bekam er vor der Pause aber noch zu sehen: Dotzler setzte sich links durch, seine flache Hereingabe nutzte Christoph Dinkelbach (37.). In der Kabine rief Schmöller seine Mannschaft auf, in dieser Gangart weiterzumarschieren, denn: „Bei so einer Führung kommt ja manchmal Volksfeststimmung auf.“

Das Team ließ prompt das 5:0 folgen, durch einen abgefälschten Dinkelbach-Schuss nach Sulmers Vorarbeit (55.). Dass Dinkelbach ein Sonderlob erhielt, lag aber nicht nur an seinen beiden Treffern. Vielmehr erfüllte der etatmäßige Mittelfeldmotor seine ungewohnte Aufgabe auf der nach Steffen Purschkes Abschied immer noch nicht fest besetzten rechten Verteidigerseite ganz nach dem Gusto des Trainers: „Er hat da ein bockstarkes Spiel abgeliefert“, sah sich Schmöller in dieser Aufstellungsvariante bestätigt, ebenso übrigens wie er in seiner Umstellung auf ein klassisches 4-4-2 mit Sulmer und Dotzler als echten Spitzen „nicht die schlechteste Entscheidung“ sah.

Am Ende wäre sogar ein höherer Sieg drin gewesen. „Da waren schon zwei, drei Situationen, in denen ich mir mehr Konsequenz gewünscht hätte“, meinte Schmöller, der sich aber mit dem Engagement seines Teams in der zweiten Halbzeit angesichts der haushohen Überlegenheit insgesamt einverstanden zeigte: „Sie haben es schon gut durchgezogen.“

Ein wenig wurmte ihn allerdings der Ehrentreffer der Gäste, zugleich deren einzige Chance: Niklas Mooshofer wollte den Ball annehmen, verlor ihn aber an Philipp Siegwart, der aus 16 Metern traf (83.). „Das war in diesem Jahr schon der zweite Stockfehler in unserer Abwehr, der uns ein Tor eingebrockt hat. Gegen Heimstetten hat uns das einen Punkt gekostet, diesmal hat es nicht weh getan, aber es war unnötig. So einen komplizierten hohen Ball kann man auch einfach mal klären“, empfahl der Coach künftig in solchen Fällen die simple Verteidigungsvariante. An seiner Zufriedenheit änderte aber auch der Gegentreffer nichts: „Es war nicht unser bestes Spiel, gegen Heimstetten haben wir besser gespielt. Aber heute haben wir die Tore gemacht und die sind das Salz in der Suppe.“

Text: Umberto Savignano

Aufrufe: 020.3.2017, 17:38 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor