2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Im Landesliga-Derby setzte sich die DJK Vilzing verdient mit 3:1-Toren gegen den ASV Cham durch. F: Eberhard Viehauser
Im Landesliga-Derby setzte sich die DJK Vilzing verdient mit 3:1-Toren gegen den ASV Cham durch. F: Eberhard Viehauser

Vilzing mit zwei Derbyerfolgen in Cham

Klassenprimus stellt Auswärtsstärke unter Beweis +++ Schwere ASV-Fehler begünstigen die Erfolge der DJK

Großzügige Gastgeschenke machte der ASV am Samstag in den beiden Saisonhöhepunkten mit der Stadtderbys gegen die DJK Vilzing. Schenkte er der zweiten DJK-Garnitur im Duell der beiden Kreisliga-Spitzenreiter in der Schlussminute trotz einer 2:0-Führung mit einem schweren Patzer das Tor zum 3:2-Erfolg, so nahm auch der Landesliga Klassenprimus zwei Torwartfehler dankend an und legte mit einem Doppelschlag (11./14. Minute) den Grundstein für den 3:1-Sieg.

Alle sechs Punkte gingen demnach in den Vorort an den Huthgarten. Verständlich, dass vor allem die Schützlinge von Sepp Beller freudetrunken nach dem Schlusspfiff noch auf dem Spielfeld im Stadion an der Further Straße die Siege gebührend feierten. Unterm Strich hatten sie nach den beiden schnellen Toren eigentlich das Spiel fest im Griff und mussten nicht mehr tun, als den Vorsprung zu verwalten. Das wunderschöne 0:3 von Alexander Feldmann, der exakt nach einer Stunde den Ball volley in den Torwinkel zimmerte, war das endgültige Aus für die Rot-Weißen.

Erst als Greinke das 1:3 gelang, kam in der letzten Viertelstunde endlich Derbystimmung mit rasanten Torszenen und Zweikämpfen auf, nachdem das Match vorher lange dahin geplätschert war. Jedoch viel zu spät und auf Seiten der Gastgeber nur zehn Minuten andauernd, um es noch spannend zu machen. Zumal Andreas Leopold in der 77. Minute allein vor Michael Riederer zu lange zögerte und der DJK-Keeper die Lederkugel noch über seinen Kasten lenken konnte. Der auffallendste ASV-Akteur, Daniel Schmaderer, hatte die glänzende Vorarbeit geleistet und gleich drei DJK-ler aussteigen lassen.

Bei idealem Fußballwetter waren schon fast 500 Fans aus beiden Lagern zum Vorspiel des Kreisliga-Gipfeltreffens gekommen. Dem Landesliga-Match wohnten 1100 Zuschauer bei, was Rekordbeuch in dieser Saison für den ASV bedeutet. Auf den Rängen und auch auf dem Spielfeld ging es äußerst fair zu. Ganze drei gelbe Karten - Christian Ranzinger vom ASV und Erich Vogl und Alexander Feldmann bei den Gästen - bezeugen dies, gleichzeitig aber auch, dass durch die frühen Tore der Gelb-Schwarzen der Pfeffer fehlte.

Vom Start weg wurde nicht lange taktiert. Schon nach sieben Minuten lenkte Galli nach einer Ecke und dem Lupfer von Feldmann das Spielgerät übers Tor. Fünf Minuten später stieg DJK-Neuzugang Markus Dietl nach einer weiten Flanke im Duell mit Torhüter Florian Galli zum Kopfball hoch, der ASV-Schlussmann hatte den Ball schon abgefangen, verlor ihn aber im Luftkampf außerhalb des Fünfmeterraums. Dietl schaltete sofort und schob zum 0:1 ins leere Tor ein. Dieser Patzer traf den Hausherren-Keeper wohl am Nerv, denn nur drei Minuten später ließ er die Hereingabe von Erich Vogl an die Latte klatschen, Arpad Raki war zur Stelle und köpfte aus Kurzdistanz zum 0:2 ein.

Klar, dass dieser Doppelschlag genau ins Konzept der jubelnden Gäste auf der Trainerbank und den Rängen passte und eigentlich schon die Vorentscheidung war. Pech, dass danach Prancls raffinierter Freistoß an den Pfosten krachte und Christian Ederer nach Prancl-Freistoß-Hereingabe den Kopfball neben den Pfosten setzte (24.). Beim anschließenden Greinke-Kopfball packte Riederer entschlossen zu (29.), hatte fünf Minuten später aber Probleme, Prancls Freistoß über die Latte zu lenken.

Feldmann ließ im Gegenzug nach schnellem Vogl-Vorstoß die Chance zum 0:3 liegen, als er unbedrängt mit Vehemenz drüber knallte. Dann musste nach dem Sololauf und der Vorlage von Kufner auf Dietl Weidner mit langem Bein vor dem einschussbereiten Michael Müller retten. Fast mit dem Pausenpfiff verlängerte Peterik eine Prancl-Ecke per Kopf aufs Tor, aber mit den Fingerspitzen bugsierte Riederer das runde Leder über die Alustange. Behäbig ging es zunächst nach dem Wechsel weiter. Die Partie war endgültig gelaufen, als David Romminger ChristophWeidner abfing, mit unwiderstehlichem Flankenlauf davon zog und maßgerecht den völlig freien Feldmann bediente, der volley mit herrlichem Tor zum 0:3 traf.

Nachdem ein Prancl-Freistoß nur auf dem Tornetz landete (70.), schnippelte er nur zwei Minuten später wieder erneut einen Freistoß in den Strafraum, wo Bernhard Greinke mit den Haarspitzen den Ball zum 1:3 ins Netz verlängerte. Mehr ließ die Defensive des Spitzenreiters nicht zu.

ASV Cham: Galli, Vesenjak, Greinke, Ranzinger, Weidner, Christoph (61. Leopold), Zangl, Prancl, Christian Ederer, Schmaderer, Peterik

DJK Vilzing: Riederer, Schwander, Romminger, Raki, Vogl, Zechmann (80. Ambrus), Niebauer, Dietl, Kufner, Feldmann (87. Trantina), Müller (66. Hamberger)

Tore: 0:1 Dietl (11.), 0:2 Raki (14.), 0:3 Feldmann (60.), 1:3 Greinke (72.)

Schiedsrichter: Johannes Gottschalk, Undorf

Zuschauer: 1100

Trainerstimmen:

Josef Beller (DJK Vilzing): "Ich bin sehr glücklich und froh, dass wir die drei Auswärts-Derby-Punkte geholt haben. Wenn ich bedenke, dass in der Startformation wieder sechs Spieler waren, die zwischen 19 und 22 Jahre alt sind, dass sie diesen Nervenbelastungen in einem für beide Mannschaften so wichtigen Spiel standhalten, so ist das aller Ehren wert. Das Spiel selbst ist für uns durch die zwei schnellen Tore in der ersten Halbzeit natürlich optimal gelaufen, da haben wir einen recht passablen Fußball gespielt, hatten ein paar Konterchancen. In der zweiten Halbzeit wurde mit vielen, vielen Freistößen und langen Bällen operiert. Da musst du hinten gut stehen, brauchst einen guten Torwart, wie wir ihn heute hatten und hoffen, dass Prancl und seine Kameraden bei den Standards nichts machen. Unterm Strich sind wir mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Ich denke, wir haben heute einen Meilenstein zumindest zur Absicherung des zweiten Platzes gesetzt."

Rüdiger Fuhrmann (ASV Cham): "Der Sepp hat einen expliziten Satz gesagt - der Nervenbelastung standgehalten. Vilzing hat standgehalten, Cham nicht. Wenn man den Verlauf der ersten Halbzeit ansieht, denke ich hätten wir 1:0 führen müssen, bevor das 0:1 passierte. Wer weiß, wie dann das Spiel gelaufen wäre? Wir schlugen gute Standards, hatten gute Chancen, oft hat Vilzing in höchster Not noch klären können, aber wir haben der Nervenbelastung nicht standgehalten. Das hat man bei den drei Toren gesehen, ihnen gingen individuelle Fehler voraus. Riederer vereitelte mit einer prima Parade gegen Leopold das 2:3. Vielleicht wäre es dann nochmals interessant geworden. So aber ist es ausgelaufen zum insgesamt verdienten 1:3 für Vilzing."
Aufrufe: 029.4.2013, 10:20 Uhr
Eberhard ViehauserAutor