2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
In dieser Saison in Topform: Viktorias Silvio Pagano bejubelt einen seiner zwei Treffer gegen Siegen.
In dieser Saison in Topform: Viktorias Silvio Pagano bejubelt einen seiner zwei Treffer gegen Siegen.

Viktoria und die pure Leichtigkeit

Der derzeitige Primus der Regionalliga überrennt Siegen

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Viktoria Köln hat noch einmal zugeschlagen: Die Höhenberger verpflichten Alessandro Riedle, den Sohn des früheren Nationalspielers Karl-Heinz Riedle

Köln. Fatih Candan huschte ein zartes Lächeln über das Gesicht. Nein, von Krise wollte der 24-Jährige nun wirklich nicht sprechen, und das, obwohl ihm zum ersten Mal in dieser Regionalliga-Saison kein eigener Treffer geglückt war. Der mit Abstand erfolgreichste Torschütze des FC Viktoria Köln war beim deutlichen 5:0 (3:0)-Erfolg am Mittwochabend gegen die Sportfreunde Siegen also leer ausgegangen, hatte dafür aber gleich zwei Treffer vorbereitet. Dem jungen Mann, dem in den ersten vier Partien sagenhafte acht Tore gelungen sind, war es angesichts des fünften Siegs im fünften Spiel jedoch ziemlich gleich, wer getroffen hatte.

Entspannt parlierte Viktorias Angreifer über eine Partie, die keinerlei Spannung bot, die 1044 Besucher aber dennoch bestens unterhalten hatte: „In den letzten Wochen haben mich die Jungs super in Szene gesetzt, heute war es einmal umgekehrt”, sagte Candan fröhlich. Sein Trainer Claus-Dieter Wollitz schien gar erleichtert, dass sein Goalgetter einmal nicht getroffen hatte: „Seitdem ich hier Trainer bin, hat Fatih das beste Spiel gemacht. Er ist absolut auf dem richtigen Weg.” Der quirlige Stürmer hat sich innerhalb weniger Monate zu einem reifen Fußballer entwickelt: Er agiert taktisch klüger, hat sich technisch verbessert und spielt mannschaftsdienlicher. Darüber hinaus zeichnet die Viktoria eine neue Tugend aus, die das Team des vergangenen Jahres bestenfalls aus dem Wörterbuch kannte: Zusammenhalt. „Alles sieht bei uns einfach aus. Das liegt aber auch daran, dass die Chemie stimmt”, erklärt Candan das aktuelle Hoch der Viktoria.


Sportdirektor Wunderlich stellt Alessandro Riedle vor

Das Erfolgsrezept war in sämtlichen fünf Meisterschaftspartien das gleiche: Viktoria bearbeitet den Gegner ohne Unterlass, stört ihn früh und zwingt ihn zu Fehlern. Das Resultat sind viele Tore, die in der Regel mit sehenswerten Ballstafetten einhergehen. Auch die Ouvertüre gegen Siegen verlief perfekt: Nach einer guten Viertelstunde schlug Candan eine Hereingabe knallhart auf den mitgelaufenen Silvio Pagano, der nur noch einnicken musste. Fortan degradierten die Gastgeber die überforderten Sportfreunde zu Statisten, alles sah spielend leicht aus, und die Tore fielen beinahe im Minutentakt: Nach einem Rempler von Philipp Frisch an Patrick Koronkiewicz entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß, Mike Wunderlich verwandelte sicher (25.). Erneut Pagano sorgte mit seinem zweiten Tor (35.) für die Vorentscheidung — die bemitleidenswerten Siegener schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine.

Obwohl der Tabellenführer danach kein Interesse offenbarte, den Tabellenvorletzten an die Wand zu spielen, gelangen ihm durch Wunderlich (81.) und Gaetano Manno (90.) zwei weitere Treffer. Nun können sich die Rechtsrheinischen bis zum 12. September erholen. Neuzugang Alessandro Riedle, Sohn des Weltmeisters von 1990, Karl-Heinz Riedle, kann sich im Training für einen Platz im hervorragend funktionierenden Viktoria-Ensemble empfehlen.

Aufrufe: 04.9.2014, 19:10 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor