Die Nachfolge von Gerhard Mehl als Kreisspielleiter der Mädchen und Frauen im Fußballkreis Erlangen-Pegnitzgrund ist gesichert: Das Amt übernimmt, erstmals überhaupt, eine Frau, die obendrein selbst höherklassig Fußball spielte.
Diese Erfahrung, auf die bauen sie nun im Verband, auf das besondere Verhältnis unter den Frauenfußballerinnen. „Ich glaube schon, dass es für mich ein wenig einfacher werden kann. Ich kenne ja schon viele, weiß aus eigener Erfahrung, wie es läuft.“ Ihr Spielerpass liegt beim SV Hetzles, bei dem sie aber nur noch passiv im Kader steht. Aktiv möchte sie als Schiedsrichterin hingegen bleiben – „ich werde deshalb aber definitiv keine Mannschaft und keinen Verein bevorzugen“. Nein, Viktoria Kunze liegt nach Jahren des mittleren und totalen Chaos’ im Frauenfußball des Kreises nun am Herzen, die Mannschaften und Vereine wieder zusammenzuführen: „Ich will, dass sich die Damen wohl fühlen im Kreis. Sie sollen sich wieder verstanden fühlen. Am liebsten wäre es mir, ich habe mit allen ein nettes, ehrliches und respektvolles Verhältnis.“ Konkret möchte sie gleich die Zusammenarbeit verbessern, Spielpläne früher als bisher herausgeben, in offenem Dialog Probleme ansprechen und angehen.
Ins Amt gerutscht ist Viktoria Kunze erst kürzlich und durch einen Zufall. Bei der Organisation des Hallenfußballturniers mit dem SV Hetzles standen die Frauen plötzlich ohne Ansprechpartner da, weil Vorgänger Gerhard Mehl zum Jahreswechsel von einem auf den anderen Tag zurückgetreten war. Max Habermann, der Kreisspielleiter der Männer, übernahm kommissarisch und Tobias Körner, Jugendkreisspielleiter, fungierte für viele als eine Art Ansprechpartner in der Not. Auch die Hetzleser Damen wendeten sich an Körner, der konkret nachfragte, ob sie jemanden wüssten, der das Amt des Kreisspielleiters der Frauen übernehmen würde. „Da ich dem Frauenfußball immer verbunden bin und derzeit nicht vorhabe selber zu spielen, habe ich mich angeboten“, verrät Viktoria Kunze. Bei der Tagung am Wochenende wurde sie nun offiziell vorgestellt, bis Sommer wird sie eingearbeitet.
„Ich hoffe, dass es nicht viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als Training und Spiel bisher“, sagt sie. Aber auch wenn es mehr sein sollte - Viktoria Kunze freut sich auf die Aufgabe.