2024-04-25T14:35:39.956Z

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"Die Damen sollen sich wieder ver­standen füh­len": Viktoria Kunze. F: privat/Maxbauer
"Die Damen sollen sich wieder ver­standen füh­len": Viktoria Kunze. F: privat/Maxbauer

Viktoria Kunze folgt an Spitze der Frauen auf Gerhard Mehl

Die 24-Jährige übernimmt den Posten der Kreisspielleiterin

Die Nachfolge von Gerhard Mehl als Kreisspielleiter der Mädchen und Frau­en im Fußballkreis Erlangen-Pegnitz­grund ist gesichert: Das Amt über­nimmt, erstmals überhaupt, eine Frau, die obendrein selbst höherklassig Fuß­ball spielte.

So ganz weiß Vikto­ria Kunze natürlich noch nicht, was sie im Detail erwarten wird. Spiele verlegen, Spiele ansetzen, Hallentur­niere organisieren, vermutlich. Und bei wichtigen Partien selbst vor Ort sein – darauf freut sie sich ganz beson­ders. So jedenfalls hat sie selbst die Kreisspielleiter kennengelernt, als sie noch selbst aktiv war, beim SV Pretz­feld, in ihrem Wohnort, wo sie bis zur B-Jugend mit den Jungs in einer Mannschaft Fußball spielte. Als das nicht mehr ging, wechselte sie nach Schlaifhausen, nach Weilersbach und dann in die Landesliga-Mannschaft von Heinz Ullrich zur Sp Vgg Hausen. „Ich habe ein bisschen was gesehen vom Frauenfußball“, sagt Kunze - obwohl sie gerade einmal 24 Jahre jung ist.

Diese Erfahrung, auf die bauen sie nun im Verband, auf das besondere Verhältnis unter den Frauenfußballe­rinnen. „Ich glaube schon, dass es für mich ein wenig einfacher werden kann. Ich kenne ja schon viele, weiß aus eigener Erfahrung, wie es läuft.“ Ihr Spielerpass liegt beim SV Hetzles, bei dem sie aber nur noch passiv im Kader steht. Aktiv möchte sie als Schiedsrichterin hingegen bleiben – „ich werde deshalb aber definitiv kei­ne Mannschaft und keinen Verein bevorzugen“. Nein, Viktoria Kunze liegt nach Jahren des mittleren und totalen Chaos’ im Frauenfußball des Kreises nun am Herzen, die Mann­schaften und Vereine wieder zusam­menzuführen: „Ich will, dass sich die Damen wohl fühlen im Kreis. Sie sol­len sich wieder verstanden fühlen. Am liebsten wäre es mir, ich habe mit allen ein nettes, ehrliches und respekt­volles Verhältnis.“ Konkret möchte sie gleich die Zusammenarbeit verbes­sern, Spielpläne früher als bisher her­ausgeben, in offenem Dialog Proble­me ansprechen und angehen.

Ein kleiner Zufall

Ins Amt gerutscht ist Viktoria Kun­ze erst kürzlich und durch einen Zu­fall. Bei der Organisation des Hallen­fußballturniers mit dem SV Hetzles standen die Frauen plötzlich ohne An­sprechpartner da, weil Vorgänger Ger­hard Mehl zum Jahreswechsel von einem auf den anderen Tag zurückge­treten war. Max Habermann, der Kreisspielleiter der Männer, übernahm kommissarisch und Tobias Körner, Jugendkreisspiel­leiter, fungierte für viele als eine Art Ansprechpartner in der Not. Auch die Hetzleser Damen wendeten sich an Körner, der konkret nachfragte, ob sie jemanden wüssten, der das Amt des Kreisspielleiters der Frauen überneh­men würde. „Da ich dem Frauenfußball immer verbunden bin und derzeit nicht vor­habe selber zu spielen, habe ich mich angeboten“, verrät Viktoria Kunze. Bei der Tagung am Wochenende wur­de sie nun offiziell vorgestellt, bis Sommer wird sie eingearbeitet.

„Ich hoffe, dass es nicht viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als Training und Spiel bisher“, sagt sie. Aber auch wenn es mehr sein sollte - Viktoria Kunze freut sich auf die Aufgabe.

Aufrufe: 027.2.2017, 09:47 Uhr
Christoph Benesch (EN)Autor