2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Erfolgreich abgeschirmt: "Polizist" Yahya Sucu (li.) wehrt den Angriff von VfR-Akteur Beytullah Bilgen ab. Fotos: Sell
Erfolgreich abgeschirmt: "Polizist" Yahya Sucu (li.) wehrt den Angriff von VfR-Akteur Beytullah Bilgen ab. Fotos: Sell

Viele Chancen, aber kein Sieger im Stadtderby

Polizei-SV Union Neumünster und VfR Neumünster trennen sich 1:1 (1:0)

Das große Neumünsteraner SH-Liga-Derby zwischen dem Polizei-SV Union und dem VfR endete, wie schon die vergangenen drei Duelle, bei denen es um Punkte ging, mit einem Unentschieden. Vor der erwartet großen Kulisse von 1016 zahlenden Zuschauern an der Stettiner Straße hieß es am Ende 1:1 (1:0).

Beide Trainer änderten für das Aufeinandertreffen der beiden Nachbarn die Taktik. Während PSV-Coach Danilo Blank von seinem gegen Hartenholm (2:1) erfolgreich praktizierten 3-3-3-1- auf ein 4-4-2-System mit Raute wechselte, änderte Gästetrainer Thomas Möller seine Grundausrichtung von einem 4-2-3-1 auf ein 3-4-1-2. Möller überraschte zudem personell. Nicht nur Neuzugang Iliq Katalski startete von Beginn an als ,,Sechser", auch ein komplett neues Gesicht tauchte in der ersten Elf auf. Denn im Abwehrzentrum agierte Franck Momo, der gerade erst vom Oberligisten SV Werder Bremen III verpflichtet wurde.


Begehrtes Objekt: Burhan Gülbay (re./PSV) und VfR-Stürmer Marvin Baese streiten sich um den Ball. grm

Die neuformierte VfR-Verteidigung hatte sich offenbar noch nicht sortiert, da musste sie bereits den ersten Ball aus dem eigenen Netz holen. Von der Aufstellung her mit Ansage schlug Patrick Nagel, der erst vor wenigen Wochen vom VfR zum PSV gewechselt war, das Spielgerät direkt nach dem Anstoß auf den rechts gestarteten Patrick Fürst, der zunächst VfR-Verteidiger Emanuel Rivera aussteigen ließ und dann in die Mitte flankte. Dort unterlief zunächst Gästekeeper Yilmaz Caglar den Ball und der am zweiten Pfosten hochsteigende PSV-Kapitän Christoph Pfützenreuter nickte nach handgestoppten 12 Sekunden zum 1:0 ein.

Die gesamte Anfangsphase gehörte den ,,Ordnungshütern". So machte Rivera seine Unzulänglichkeit vor dem Gegentor wieder gut und rettete gegen Fürst (3.) und Nagel in höchster Not (6.). Christoph Maliszewski zielte außerdem übers Tor (11.). Nach einer knappen Viertelstunde fing sich der VfR, blieb aber in der gesamten ersten Hälfte harmlos. Der erste Rasensport-Torschuss ereignete sich in der 25. Minute, als Beytullah Bilgen den sicheren Schlussmann der Gastgeber, Philipp Reinhold, prüfte. Beide Mannschaften agierten im ersten Durchgang über weite Strecken nicht besonders ansehnlich und leisteten sich zahlreiche Fehlpässe.
Derbystimmung kam aber auf, als Rasensports Marvin Baese und Maliszewski kurz vor dem Seitenwechsel aneinander gerieten und der von dem ,,Polizisten" gefoulte Baese beim Aufstehen eine leichte Kopfnuss austeilte (45./+1).

Nach der Pause hatten die Gastgeber erneut den besseren Start. Nach einem langen Ball von Marco Möller verlängerte Tim Niklas Jocham per Kopf zu Patrick Fürst, der im Gästestrafraum von VfR-Verteidiger Sebastian Gohrke gelegt wurde. Zum fälligen Elfmeter trat ausgerechnet Ex-,,Veilchen" Nagel an, der aber knapp rechts am Tor vorbei zielte (49.). Auch wenn Fürst eine Minute später aus spitzem Winkel scheiterte, war dies ein Wachmacher für die Lila-Weißen, die fortan immer stärker wurden. Verpasste Selcuk Tidim zunächst noch knapp den Ausgleich (54./vorbei), erzielte sein Teamkollege Baese diesen dann kurz darauf mit einem sehenswerten Linksschuss in den Winkel (57.).

In ereignisreichen 30 Schlussminuten hatten beide Teams mehrere Möglichkeiten zum Siegtreffer. Die deutlich größere Anzahl hatte Rasensport, das die immer schlapper wirkenden ,,Ordnungshüter" zunehmend dominierte und hinten einschnürte. Absolute ,,Riesen" zum dreifachen Punktgewinn hatten kurz vor Schluss Tidim auf Seiten des VfR (88.) und Marc Barck mit einem Kopfball (90.). Beide scheiterten an stark parierenden Schlussmännern, die jeweils einen Punkt für ihr Team festhielten.

PSV-Trainer Blank, der zum Teil sehr kurzfristig große Probleme mit Verletzungen im Abwehrbereich hatte, empfand den Punkt als ziemlich schmeichelhaft: ,,Die ersten zehn Minuten von uns waren okay, dann war der VfR klar besser. Im zweiten Durchgang haben wir nur bis zum Elfmeter gut dagegengehalten. Dann hatten wir keine Chance. Der Punkt ist ein absolutes Geschenk."

Rasensports Möller resümierte: ,,Es war sicher ein sehr interessantes Spiel für die Zuschauer. Es ging viel hin und her. In der Halbzeit musste ich etwas lauter werden. Dabei ging es einmal darum, dass meine Spieler den Abschluss öfter suchen sollten und andererseits um die grundsätzliche Einstellung zu solch einem Spiel. Danach haben meine Jungs das auch besser gemacht."


Polizei-SV Union: Reinhold - Hamann (27. Casper), Möller (76. Wittke), Ulrich, Sucu - Gülbay - Nagel, Pfützenreuter - Maliszewski - Fürst, Jocham (64. Barck).
VfR Neumünster: Caglar - Gohrke (70. Lorenzen), Momo, Rivera - Bilgen (77. Falk), Katalski (34. A. Yilmaz), Igbokwe, Dagli - Gashi - Baese, Tidim.
Schiedsrichter: Petersen-Lund (Hartenholm).
Zuschauer: 1016 zahlende.
Tore: 1:0 Pfützenreuter (1.), 1:1 Baese (57.).
Besonders Vorkommnis: Nagel (PSV) schießt Foulelfmeter am Tor vorbei.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.



Aufrufe: 016.8.2015, 21:00 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor