Die sportlichen Themen waren dort schnell abgehandelt. „Ich kann nur ein positives Resümee meines ersten Jahres ziehen“, meinte der Dillinger Stefan Schneider, der vergangenen Sommer die Ligaleitung übernommen hatte. Die reibungslose Zusammenarbeit mit den Vereinsvertretern habe ihn überrascht, wobei er insbesondere den im Amt bestätigten Ligavertreter Georg Resch (SV Mering) hervorhob. Auch habe es keine sicherheitsrelevanten Vorfälle auf den Plätzen gegeben. Lediglich im Fall von Spielabsagen kündigte Schneider künftig eine etwas härtere Gangart an und drohte mit Heimrechtsentzug, falls er ernsthafte Zweifel habe, ob ein Platz wirklich unbespielbar sei.
Manfred Kranzfelder, der Landeslehrwart der Schiedsrichter, bat um Verständnis insbesondere für die 25 neuen Schiedsrichter in den fünf Landesligen, die sich mitunter auch erst an die neue Liga anpassen müssten. Bei den bereits durchgeführten Lehrgängen wurden die Unparteiischen zu selbstsicherem, aber keinesfalls arrogantem Auftreten ermuntert. Ein Schwerpunkt waren auch die Assistenten an der Linie, die angehalten wurden, in einem vernünftigen Ton mit den Trainern zu reden. Andererseits seien aber auch die Übungsleiter in der Pflicht, sich entsprechend zu verhalten.
Verbandsanwalt Fritz Reisinger sah in den 1,4 roten Karten pro Spieltag einen alles andere als alarmierenden Wert. „Wir spielen ja Fußball, da passiert halt mal was“, so Reisinger. Als zu hoch empfand er aber die sechs Verurteilungen von Trainern, auch wenn die Strafen stets im unteren Bereich blieben.
Die Zeiten des absoluten Passzwangs scheinen in Bayern so langsam zu Ende zu gehen. Denn im Herren- und Frauenlager gilt seit dem 1. Juli: Liegt das gültige Spielrecht vor und hat der Verein ein Bild des Kickers im internen BFV-Bereich hochgeladen, gilt dies als Passersatz. Der Schiedsrichter kann dann auf diese Weise die „Sichtkontrolle“ vornehmen. „Damit gibt es keine Geldstrafen mehr, wenn der Pass vergessen wurde oder in der Passmappe der Zweiten ist“, erklärte Verbandsspielleiter Josef Janker. Im Jugendbereich bleibt es aber weiter bei der Passpflicht.
Außerdem hat der Verband ab sofort wettbewerbsbezogene Sperren eingeführt. Sieht ein Akteur künftig in einem Vorbereitungsspiel die rote Karte, wird er in der Regel für weitere Privatspiele gesperrt, in der Liga darf er aber auflaufen. „Bei gravierenden Vergehen gilt das aber nicht. In der Regel sind das Sperren von vier Wochen und länger“, so Reisinger.
Einen großen Teil der Tagung nahm das Thema Videoberichterstattung ein. Die Mittelbayerische Zeitung in Regensburg führt im Auftrag des Zeitungsverlegerverbandes aktuell einen Rechtsstreit mit dem Bayerischen Fußball-Verband. Der will Verlagen und lokalen TV-Sendern das Filmen von der Landes- bis zur Bayernliga nur für den Fall erlauben, wenn entweder Geld fließt oder die Videos kostenlos dem BFV für dessen Plattform zur Verfügung gestellt werden.
Die Vereine mussten sich im Vorfeld schriftlich verpflichten, Videoteams gegebenenfalls den Zutritt zum Stadion zu verweigern. Die anonyme Abstimmung im Anschluss an die Ausführungen von BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher brachte eine Mehrheit von 12:5, sodass diese Regelung in dieser Saison angewandt wird.