VIDEO: Tag der Kapitäne

Muntere Anfangsphase

Hitzig, kampfbetont, kräftezehrend: Beide Teams starteten ohne gegenseitiges Abtasten in die Partie. Luft zum Atmen blieb kaum, am Ende standen sechs gelbe Karten auf der Rechnung, fünf davon auf Seiten der Alzeyer. David Jakob und Fabian Grau übernahmen die Verteidigung und bildeten ein schwer zu überwindendes Bollwerk, aber auch die Abwehr der Marienborner stand kompakt und solide. Viele Zweikämpfe waren die Folge, doch auch zugleich wenig klare Torchancen und ein zerfahrenes Umschaltspiel auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit erkämpfte sich die TuS, die in neuen weiß-grünen Trikots auftrat, ein leichtes spielerisches Übergewicht. Die Schützlinge von Trainer Guido Ritz agierten bissig, konzentriert und passsicher.

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff dann die Konsequenz für die verletzungsgeplagten Alzeyer: Nach toller Vorarbeit von Dennis Ritz netzte Marienborns Kapitän und Top-Torschütze Frank Berninger ins linke Eck zum 1:0 für die Heimmannschaft ein. Ab der 49. Minute nahm das Spiel Fahrt auf. Mehr Spielzüge gelangen, auf Seiten der Gäste leitete Kapitän Vllaznim Dautaj die Chancen ein, auf Seiten der Marienborner Dennis Ritz oder Berninger. Doch diese Phase dauerte nur zehn Minuten an.

Der Spielverlauf fiel schnell wieder in den alten Trott zurück. Die offensive Fokussierung der Mannschaften konnte kaum in die Tat umgesetzt werden. Unruhig und ohne den letzten Killerinstinkt vor dem Tor lieferten sich Marienborn und Alzey einen offenen Schlagabtausch. In der 66. Minute fasste sich RWO-Kapitän Dautaj, der ebenfalls bester Torjäger seiner Mannschaft ist, ein Herz: Nach einem von Björn Wissmann geschossenen Freistoß setzte er sich gegen mehrere Marienborn-Spieler durch und erzielte den 1:1-Ausgleich.

Selbstvertrauen geht an Marienborn

Das Remis kristallisiert sich bei Betrachtung des Spielverlaufs als gerecht heraus, das Spiel um Selbstvertrauen gewann heute aber Aufsteiger Marienborn. Nach drei Niederlagen in Folge entpuppte sich das Team auf Augenhöhe mit Alzey und bewies, dass es mit dem Niveau der Landesliga sehr wohl mithalten kann. Das Alzeyer Team von Trainer Sascha Winsi gelang mit dem Punktgewinn zumindest ein kleiner Schritt hin zu mehr Stabilität. Die spielerischen Akzente und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor der Spielführer Berninger und Dautaj machten heute den Unterschied.