Video: Langquaid bezwingt Schierling

1000 Zuschauer säumten den Spielfeldrand beim ersten Kräftevergleich beider Mannschaften im Punktspielbetrieb seit knapp 20 Jahren. Unter den Fans befanden sich mit Jürgen Trohorsch (TSV Langquaid) und Stefan Kristl (TV Schierling) zwei Recken, die sich damals im Mittelfeld gegenüberstanden. Beide freuten sich auf ein emotionsgeladenes Derby und drückten jeweils ihrem Heimatverein die Daumen. ,,Wichtig ist, dass wir Christian Brandl ausschalten und gezielte Nadelstich in der Offensive setzen", zeichnete Trohorsch den Weg zum Langquaider Sieg. Torjäger Brandl bekam im Duell der beiden Spielertrainer von seinem Pendant Patrick Scheibenzuber kaum Freiheiten gewährt.

Gastgeber spielt ideenlos

Nach nervösem Start erzwangen die Hausherren leichte Feldvorteile. Ein Distanzschuss von Brandl strich aus 20 Metern knapp am Tor vorbei (5.). Die Gäste suchten ebenfalls den Weg nach vorne, wurden aber anfangs frühzeitig abgeblockt. Patrick Stockmeier hatte mit einem Volleyschuss den nächsten Hochkaräter für die Hausherren auf dem Schlappen. Ab Mitte der ersten Halbzeit wendeten sich die Verhältnisse. Bei den Gastgebern lief nichts zusammen. Langquaid spielte munter nach vorne und wurde durch Wagners Führung (32.) belohnt. Es folgten gefährliche TSV-Schüsse von Benjamin Bachhuber, Becka sowie ein Kopfball von Scheibenzuber. Langquaid hatte das Spiel im Griff. Schierling operierte überwiegend mit hohen Bällen, ohne die Gästeabwehr in Verlegenheit bringen zu können.

Auch nach dem Seitenwechsel legten die Gäste den aktiveren Start hin. Der ehemalige Schierlinger Benjamin Huber verpasste nach einem Sololauf das 0:2 nur knapp (46.). Erst nach einer knappen Stunde drängten die Hausherren vehement auf den Ausgleich. Brandl zwang Gästekeeper Armin Pillmeier nach einem Rückspiel zu einem Fehlpass. Felix Maier bugsierte den Ball anschließend von der Strafraumgrenze am leeren Tor vorbei. Kurz darauf parierte Pillmeier glänzend bei einem Volleyschuss von Stockmeier (60.) Die Schierlinger blieben am Drücker, taten sich aber weiterhin schwer gegen die fehlerfrei agierende TSV-Hintermannschaft. Die Gäste hatten bei einem Scheibenzuber-Kopfball eine weitere Großchance zum 0:2 (74.). Mit der Roten Karte für Langquaids Martin Kokrda (90./Tätlichkeit) fand das kämpferisch geführte Derby schließlich einen negativen Ausklang.

,,Die Punkte sind enorm wichtig"

,,Meines Erachtens war es ein hoch verdienter Sieg. Die Mannschaft hat perfekt gearbeitet. Wir haben kaum Chancen zugelassen und uns die besseren Möglichkeiten erspielt. Unser Ziel war es, Torjäger Brandl auszuschalten - das ist gelungen. Die drei Punkte sind mit Blick auf den Saisonstart enorm wichtig", sagte Langquaids Spielertrainer Patrick Scheibenzuber. Schierlings Spielertrainer Stefan Holz haderte besonders mit dem ersten Durchgang. ,,Wir haben die erste Halbzeit beinahe komplett verschlafen. Wir waren zu weit weg vom Gegner. Im zweiten Durchgang wurde es zwar etwas besser, aber insgesamt haben wir zu wenig zustande gebracht."Ziemlich verschnupft war TV-Abteilungsleiter Martin Huber nach der Niederlage. ,,In der ersten Halbzeit war das von uns ein völlig uninspiriertes Ballgeschiebe. Vielleicht haben unsere Spieler gemeint, es geht im Stehen." Der Gegentreffer habe zu diesem nachlässigen Gekicke gepasst: ,,Keiner fühlte sich zuständig." Eine Leistungssteigerung nach der Pause sei erkennbar und auch fällig gewesen. ,,Aber ohne Tor kannst du nichts gewinnen. Wir haben drei Zähler gegen einen möglichen Gegner im Abstiegskampf gelassen. Das ärgert mich. Dass es ein Derby war, ist im Hinblick auf die Liga völlig nebensächlich. Der Sieg der Gäste war verdient, weil der TSV mehr investierte."

Spitzenreiter kommt nach Langquaid

Auf der Gegenseite herrschte Freude, aber auch Abteilungsboss Franz Fuchsbrunner wollte den Prestigecharakter nicht überbewerten. ,,Wichtig sind die drei Punkte. Der Erfolg war durch eine sehr starke Defensive verdient. Unser Spielertrainer Patrick Scheibenzuber hat Christian Brandl im Griff gehabt. Insgesamt hatte Schierling eine Chance, entstanden aus Zufall", so Fuchsbrunner. Langsam lege die Mannschaft die Nervosität ab. ,,Unsere Auswärtsstärke haben wir beibehalten. Jetzt müssen wir zu Hause noch zulegen." Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag, 17.30 Uhr, gegen Co-Spitzenreiter Waldkirchen.