2024-05-29T12:18:09.228Z

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So wie hier links im Bild wird Nejmeddin Daghfous lange nicht mehr jubeln können. Er fehlt dem VfR Aalen mit seinem Kreuzbandriss mindestens ein halbes Jahr. Foto: dpa
So wie hier links im Bild wird Nejmeddin Daghfous lange nicht mehr jubeln können. Er fehlt dem VfR Aalen mit seinem Kreuzbandriss mindestens ein halbes Jahr. Foto: dpa
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VfR-Offensive bleibt Problemzone

Daghfous´ Kreuzbandriss reist Lücke in Aalen - Lucao und Schick bewähren sich weiter

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Aalen / sz - Da möchte sich der VfR Aalen in Ruhe im türkischen Side im Trainingslager auf die restlichen 15 Partien der 2. Fußball-Bundesliga vorbereiten und dann das: Die Knieverletzung von Nejmeddin Daghfous hat sich als Kreuzbandriss herausgestellt.

Bitter für den Spieler, aber vielleicht noch bitterer für den VfR im Kampf gegen den Abstieg. Am zweiten Tag in der Türkei war Daghfous im Training umgeknickt und reiste gemeinsam mit Dominick Drexler wieder zurück nach Aalen. Eine Kernspinuntersuchung am Mittwochabend bestätigte dann die schlimmste Befürchtung. "Es ist ganz bitter, dass uns mit Nejmeddin eine wichtige Offensivkraft für den Rest der Saison ausfällt", so Cheftrainer Stefan Ruthenbeck. "Er wird uns fehlen." Drexler habe man nur zur Sicherheit nach Deutschland zurückgeschickt, da wolle man seitens des VfR nichts riskieren.

Gut verkauft

Auch ohne den Deutsch-Tunesier verkaufte sich der Zweitligist im ersten Test gegen die Bulgaren von ZSKA Sofia gut. Mit 0:1 unterlag der VfR dem bulgarischen Spitzenteam, hätte aber mindestens ein Unentschieden mitnehmen müssen. Eines bleibt dem VfR scheinbar auch im Jahr 2015 treu: die Angst des Schützen vorm Elfmeter. Gegen Sofia war es diesmal Andreas Ludwig, der vom Punkt scheiterte. In der vergangenen Saison haderte Ruthenbeck häufig mit den Unparteiischen, seinem VfR würden nur in den seltensten Fällen Elfmeter zugesprochen. In der aktuellen Saison gibt es sie zuhauf. "Das ist wohl die gerechte Strafe Gottes, unglaublich", sagt aber auch der Kölner mit einem Lächeln im Gesicht. Gegen den Spitzenreiter der bulgarischen Liga, Sofia führt die Tabelle mit drei Punkten vor dem Champions-League-Teilnehmer Ludogorez Rasgrad an, haben die Aalener erneut eines vermissen lassen: Effektivität in der Offensive. Dennoch war Ruthenbeck absolut nicht unzufrieden. "Wir haben gegen diesen bulgarischen Topklub sehr gut mitgehalten und das Spiel phasenweise dominiert. Dabei haben wir uns zahlreiche Chancen erarbeitet. Aber natürlich müssen wir vorne zwingender werden."

Angefangen hat das Trainingslager suboptimal. In der vergangenen Woche war das Wetter in der Türkei alles andere als gut, was sich auf die vorgesehenen Trainingsplätze des VfR ausgewirkt hatte. Die Aalener mussten umziehen. "Wir haben jetzt aber Ausweichplätze gefunden, die etwas weiter weg vom Hotel gelegen sind. Dies Plätze sind jetzt aber okay", so Aalens Übungsleiter. Das Wetter in der Türkei hat sich mittlerweile auch stabilisiert, die Ostalb-Kicker arbeiten nun regelmäßig bei über 15 Grad. Die mitgereisten Probespieler Robert Schick (Hallescher FC) und Lucao (Atlético Paranaense) hinterlassen weiterhin eine guten Eindruck. Sollte Ruthenbeck den vielseitig einsetzbaren Hallenser jedoch eher positionell auf der linken Seite sehen, wird es voraussichtlich nicht zu einer Verpflichtung kommen. "Auf der linken Seite haben wir ein Überangebot", sagt der VfR-Trainer. Gianluca Korte haben die Aalener für diese Seite ausgeliehen, hinten links dürfte Arne Feick gesetzt sein.

Keine weitere Leihe

Gegen die Kickers, noch in Deutschland, hat er Schick hinten getestet und er hat seine Aufgabe ordentlich erledigt. Abwarten, was die VfR-Verantwortlichen entschließen. "Derzeit ist Robert platt, was aber normal ist. Beide Spieler haben aber noch ein wenig Zeit, um sich zu zeigen", so Ruthenbeck. Zum HFC möchte Schick aber wohl nicht zurückkehren, fraglich ist auch, ob der HFC mit ihm weiterhin plant. Es scheint, als sei in diesem Fall eine einvernehmliche Lösung möglich. Einfacher gestaltet sich die Situation bei Lucao, dessen Vertrag bei Atlético nur bis zum 31. Dezember 2014 gelaufen ist. Die Verpflichtung des Innenverteidigers, sollte er Aalens Trainerteam überzeugen, könnte sinnig sein, da durch den längeren Ausfall des Kanadiers Andre Hainault nur Oliver Barth und Sascha Mockenhaupt auf dieser Position zur Verfügung stehen.

Kapitän Leandro Grech hat es dort sehr gut gemacht, doch sieht sein Trainer ihn viel lieber im defensiven Mittelfeld. Eines scheint jedoch klar zu sein: Wenn die beiden verpflichtet würden, würde es zu einem Kauf kommen und nicht zu einer weiteren Leihe.

Aufrufe: 022.1.2015, 15:51 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Timo LämmerhirtAutor