2024-05-10T08:19:16.237Z

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Schlussstrich: Naz Seitle ist nicht mehr Trainer beim VfR Neuburg. Zuletzt kassierte der Tabellenführer drei Niederlagen am Stück.  Foto: Xaver Habermeier
Schlussstrich: Naz Seitle ist nicht mehr Trainer beim VfR Neuburg. Zuletzt kassierte der Tabellenführer drei Niederlagen am Stück. Foto: Xaver Habermeier

VfR Neuburg und Seitle trennen sich

Nach drei Niederlagen in Folge ziehen der Verein und der Trainer einen Schlussstrich +++ Alexander Egen übernimmt das Training

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Von einem „Trainer-Beben“ in der Bundesliga berichtete am Mittwoch das Boulevard. Zum einen erklärte Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund seinen Rücktritt. Zum anderen kehrte Bruno Labbadia zum Tabellenletzten und vom Sturz in die Zweitklassigkeit bedrohten Hamburger SV zurück.

Tabellarisch deutlich besser steht der VfR Neuburg in der Tabelle der Kreisliga Ost. Aber die Formkurve des Spitzenreiters zeigte jüngst dramatisch nach unten. Höhepunkt war die 0:5-Packung am vergangenen Sonntag beim TSV Pöttmes, der damit bis auf zwei Punkte an den VfR heranrückte. Die Pleite war bereits die dritte Niederlage hintereinander für die Lila-Weißen. „Die Partie in Pöttmes war eine Demontage“, sagte Sportlicher Leiter Roland Egen gegenüber der Neuburger Rundschau, „bei der Mannschaft war überhaupt kein Aufbäumen zu erkennen. Wir hätten auch 0:8 verlieren können“.

Nun zog der VfR Neuburg einen Schlussstrich unter das Kapitel Naz Seitle und trennte sich am Dienstagabend von seinem Trainer. Zu diesem Zeitpunkt war Seitle allerdings bereits selbst zurückgetreten. In jedem Fall ist es kurios, was sich beim VfR Neuburg abgespielt hat.

Trotz dem katastrophalen Auftritts in Pöttmes wollte der Vorstand vor einer möglichen Entlassung Seitles zunächst die Mannschaft um deren Meinung befragen. Daher wurde eine Spielersitzung abgehalten, bei der Seitle nicht anwesend sein sollte. Der Trainer sah darin einen Vertrauensbruch und trat noch vor der Sitzung von seinem Posten zurück. Allein in der Stellung dieser Vertrauensfrage sah sich der Trainer übergangen. Mit ihm hört auch sein Sohn und Co-Trainer Simon Seitle auf. Kurioserweise in der heutigen Welt der Technik bekamen die Verantwortlichen erst am Mittwoch mit, dass Seitle zurückgetreten war. Der hatte laut Egen eine E-Mail geschrieben, die die Verantwortlichen nicht sofort, sondern erst am nächsten Tag zur Kenntnis nahmen. Demzufolge ist der Trainerwechsel beim VfR Neuburg ein Rücktritt und eine Entlassung zugleich.

„Die Mehrheit der Mannschaft hat sich in der Sitzung gegen den Trainer ausgesprochen“, berichtet Roland Egen von der Besprechung. „Wenn man merkt, die Mannschaft zieht nicht mehr richtig mit, erwischt es mit dem Trainer leider das schwächste Glied in der Kette“, so Egen weiter.

In der zurückliegenden Winterpause erst hatte Seitle seinen Vertrag beim VfR Neuburg, für den er seit Mai 2013 tätig war, um ein weiteres Jahr verlängert. „Wir wollten weiter mit ihm zusammenarbeiten“, sagt Egen, „weil sich die Mannschaft unter ihm gut entwickelt hatte“. Aber nach der Niederlagenserie habe man mit der Trennung nicht weiter warten können. Schließlich stehe am Samstag mit der Partie gegen den BC Adelzhausen das nächste Spitzenspiel an. „Noch haben wir den Aufstieg in der eigenen Hand“, so Egen. Und der sei schließlich das erklärte Ziel beim VfR Neuburg.

Bis zum Saisonende wird Roland Egens Sohn Alexander, ab kommender Saison ohnehin Co-Trainer, die Übungseinheiten beim VfR leiten. Bei den Spielen erhält er Unterstützung von einem Trainerteam, welches Roland Egen noch nicht genau benennen konnte.
Aufrufe: 016.4.2015, 17:24 Uhr
Neuburger Rundschau / sbAutor