2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Da geht’s lang: Karlshulds Trainer Naz Seitle und sein Team sind auf dem besten Weg, den „Betriebsunfall“ Kreisliga-Abstieg nach nur einem Jahr zu reparieren.  Foto: Roland Geier
Da geht’s lang: Karlshulds Trainer Naz Seitle und sein Team sind auf dem besten Weg, den „Betriebsunfall“ Kreisliga-Abstieg nach nur einem Jahr zu reparieren. Foto: Roland Geier

„Mariusz kann das Team mitreißen“

Trainer „Naz“ Seitle und der SV Karlshuld wollen im Derby gegen den SV Karlskron einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen

Der SV Karlshuld ist drauf und dran, seinen „Betriebsunfall“ Abstieg aus der Kreisliga innerhalb von einem Jahr zu reparieren. In der Kreisklasse Donau/Isar 2 führen die Mösler das Klassement souverän vor dem SV Hundszell an. Die Neuburger Rundschau hat sich vor dem Derby gegen den SV Karlskron (16 Uhr) mit Trainer Naz Seitle unterhalten.

Vor dieser Saison hatten Sie eigentlich vor, den Trainer-Job an den Nagel zu hängen. Als Karlshulder wollten Sie jedoch den SVK nach dem Abstieg nicht hängen lassen und haben nun sogar für eine weitere Spielzeit zugesagt. Lässt Sie der Fußball doch nicht los?

Seitle: Es war schon mein Plan, dass ich noch ein Jahr dranhänge, um dann einen Nachfolger zu finden, der das Ganze übernimmt. Und da sind wir gerade dran.

Als Herbstmeister ist der SVK nun der Gejagte. Nach dem Auftakt ins Jahr 2019 mit zwei Siegen gegen Langenbruck und Vohburg ist der Vorsprung zum Verfolger SV Hundszell auf fünf Punkte angewachsen. Der sofortige Wiederaufstieg ist also demnach das klare Ziel?

Seitle: Es ist doch ganz klar, dass uns jeder ein Bein stellen will. Da will jeder gegen dich gewinnen und hängt sich besonders rein. Das ist so und damit musst du leben. Das ist jetzt eine große Herausforderung. Wir müssen deshalb konzentriert weiterarbeiten. Wenn du vornedran stehst, wäre es doch Käse, wenn ich sagen würde, dass wir Zweiter werden wollen. Klar, wenn es geht, möchten wir aufsteigen.

Mit Mariusz Suszko haben Sie zur Winterpause eine enorme Verstärkung für die Offensive bekommen. Wie wichtig ist er für die Mannschaft?

Seitle: Ich habe es vorher so gesehen, dass er eineinhalb Jahre hier bleibt. Doch es ist anders gelaufen. Er ist ein sehr positiver Typ, der auf und neben dem Platz und auch im Spiel einen guten Einfluss auf die Mannschaft hat. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich ihn habe. Er kann das Team mitreißen. Da ist jeder Trainer froh, wenn er einen solchen Spieler in seiner Mannschaft hat.

Welche Kontrahenten haben Sie auf der Rechnung, die Ihnen die Meisterschaft noch streitig machen könnten?

Seitle: Im Endeffekt ist es der SV Hundszell. Das ist für mich die zweitbeste Mannschaft. Unterschätzen sollte man aber auch Geisenfeld und Wolnzach nicht. Diese vier Teams werden die ersten zwei Plätze unter sich ausmachen.

Betrachtet man die bisherige Heim- und Auswärtsbilanz, steht Ihre Mannschaft auch hier unangefochten an der Spitze. In fremden Gefilden musste sie bislang nur eine Niederlage einstecken. Könnte das sogar ein Vorteil werden, wenn ihre Mannschaft am 23., 24. und 25. Spieltag in Wolnzach, Zuchering und Geisenfeld ran muss?

Seitle: Das könnte uns in der Tat entgegenkommen, wenn der Gegner mehr probiert. Da könnten wir es im Spiel nach vorne leichter haben. Aber das sind drei ganz schwere Partien, das weiß ich jetzt schon. Wir haben auf jeden Fall auswärts keine Angst, obwohl wir in Sachen Spielfeld-Qualität keine so guten Bedingungen wie zu Hause haben werden.

Am Samstag kommt es zum Derby gegen den SV Karlskron, der sich am vergangenen Spieltag durch einen 6:0-Erfolg gegen den SV Zuchering auf Rang sechs verbessert hat. Wo liegen die Stärken Karlskrons?

Seitle: Das ist eine sehr ehrgeizige Mannschaft. Die haben einen guten Zusammenhalt, die bringst du so schnell nicht durcheinander. Der Verein verfügt über eine sehr gute Jugendarbeit und viele eigene Akteure in der Herren-Mannschaft – davon kann man nur träumen! Spielertrainer Markus Winkler und Rudi Tkac als Außenspieler sind brandgefährlich. Von dem Namen her sagt das Team nicht viel aus. Doch sie sind in allen Mannschaftsteilen stark besetzt. Da ist schon eine Top-Leistung nötig, um sie zu schlagen.

Warum baut Ihre Truppe die Serie auf drei Siegen in Folge aus?

Seitle: Es muss ganz einfach unser Ziel sein, dass wir als Sieger vom Platz gehen. Das muss man als Fußballer einfach wollen. Ganz locker gewinnst du gegen keinen.

Mit Ihren 65 Jahren sind Sie noch fit wie ein Turnschuh. Das beweisen Sie bei jeder Trainingseinheit. Vor Kurzem sind Sie zum zweiten Mal Opa geworden. Was macht Ihnen mehr Spaß: Mit Ihren Enkeln zu spielen oder den Jungs auf dem Trainingsplatz etwas beizubringen?

Seitle: Die Enkelkinder machen natürlich mehr Spaß (lacht). Wenn ich Ärger gehabt habe, weil der eine oder andere nicht zum Training kommt oder fade Ausreden hat, dann brauche ich meine Enkelkinder. Die beiden sind mir einfach ans Herz gewachsen. Da vergesse ich alles andere.

Aufrufe: 06.4.2019, 10:19 Uhr
Neuburger Rundschau / Roland GeierAutor