VfB vertraut auf Torwart-Talent

96, die an diesem Sonnabend (Anstoß um 14 Uhr) im Marschwegstadion gastiert, fingen sich die inzwischen 18-mal in Folge in Liga und Pokal unbesiegten Oldenburger nach einer Pausenführung vier Gegentore in 45 Minuten und verloren 1:4. In den neun Spielen unter der Regie von Dietmar Hirsch, der Ende September das Team übernahm, kassierte die Mannschaft in 810 Minuten plus Nachspielzeit nur zwei Treffer.

"Die Jungs arbeiten als Mannschaft unheimlich gut gegen den Ball", sagt Hirsch, feilt aber weiter akribisch daran, die Abstände zwischen den Spielern zu optimieren: "Wir lassen unheimlich wenig Chancen zu wenn doch einer durchkommt, haben wir in Dominik Kisiel einen überragenden Keeper im Kasten."

Allerdings fällt der 25-jährige Torwart, der die ersten 20 Saison-Pflichtspiele von Anfang bis Ende bestritten hat, ehe er vor einer Woche beim 0:0 in Havelse in der Endphase umknickte und durch Thorben Riechers ersetzt werden musste, für das letzte VfB-Spiel des Jahres aus. Er hat sich zwei Bänder im Fuß gerissen und das Syndesmoseband angerissen.

"Laut der ersten Prognose fällt er vier Wochen aus", erklärt Hirsch. Zum Trainingsauftakt am 5. Januar soll der unumstrittene Stammkeeper wie Linksverteidiger Maycoll Canizales-Smith, der die Rotsperre abgesessen hat, aber wegen eines Meniskuseinrisses fehlt, wieder dabei sein.

Gegen Hannovers U23, die auf eine Mittelfeld-Raute setzt und gern durchs Zentrum kommt, steht aber nicht etwa Riechers, der sich künftig auf seine Polizei-Ausbildung konzentriert und mit dem Fußball kürzer treten muss, oder der als Nummer zwei in die Saison gestartete Sandro Dörner im Kasten. Hirsch und Torwarttrainer Georg Koch schenken Fabian Klinkmann das Vertrauen.

Der 18-jährige, der im Sommer von Werder Bremen nach Oldenburg kam, hat sich mit starken Leistungen beim JFV Nordwest empfohlen. "Für ihn spricht die Spielpraxis", sagt Koch über Klinkmann, der ein Typ wie Yann Sommer ist, der trotz nur 1,83 Metern eine Größe im Tor von Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist. "Große Vergleiche verbieten sich erst einmal. Der Junge soll auf dem Boden bleiben", sagt Koch, der sich den 18-Jährigen schon längere Zeit im Training angeschaut hat: "Er bewegt sich gut, hat eine gute Sprungkraft und kann das Spiel mit aufbauen."

Beobachter trauen Klinkmann durchaus zu, in Kisiels Fußstapfen treten zu können, wenn der einem Lockruf aus höheren Spielklassen nachgeben sollte. Erst einmal will das Torwart-Talent beim Debüt gegen die zwölftplatzierte 96-Reserve den Kasten des Spitzenreiters sauber halten. Der VfB möchte sich nicht nur für die bislang einzige Saisonniederlage revanchieren, sondern im 22. Saisonspiel zum 13. Mal ohne Gegentor bleiben die krasse Erfolgsserie soll ausgebaut werden.