VfB Lübeck unterlaufen zu viele individuelle Fehler

„Wir haben heute wirklich vieles nicht gut gemacht“, war dementsprechend die erste Reaktion von VfB-Coach Jan-Philipp Kalus nach dem Schlusspfiff. Dabei hatten sich die Grün-Weißen viel vorgenommen und wollten möglichst punkten. Jener Siegeswille war auch fast in der gesamten ersten Halbzeit deutlich spürbar und zu erkennen. „Wir standen sehr kompakt und haben diszipliniert gespielt“, war Kalus mit der Anfangsphase noch absolut zufrieden.

Trotzdem konnten die Gäste in Führung gehen. Luca Liske nutzte mehrere Unstimmigkeiten und Fehler zum 1:0 in der 18. Minute der Begegnung. „Das Zweikampfverhalten war in dieser Situation nicht gut, sogar vielmehr mangelhaft. Damit haben wir den Gegner durch eine Aneinanderreihung von Unachtsamkeiten stark gemacht“, grantelte Kalus.

Sein Team steckte den Rückstand aber schnell wieder weg und hielt weiter gut gegen überlegende Gäste mit. Die Marzipanstädter hatten dabei in der Defensive viel zu tun, sodass nach vorne fast gar nichts lief. „Unser Aufbauspiel war zu schwach. Chancen konnten so nicht herausgearbeitet werden“, sah der engagierte Trainer Defizite. Es gab in dieser Phase nicht einen Torschuss auf das Oldenburger Gehäuse. Da auch die Niedersachsen bis zum Halbzeitpfiff keine weiteren Chancen nutzen konnten blieb es bei dem knappen Ergebnis.

Zur zweiten Hälfte kamen die Gastgeber mit einer etwas anderen Taktik auf den Platz. Sie verteidigten etwas offensiver und weiter vorne. So gab es mehr Spielanteile und die Grün-Weißen näherten sich allmählich dem gegnerischen Tor an. Es gab auch einige Schussversuche, die aber in letzter Instanz harmlos blieben. Der JFV-Kasten kam nicht wirklich in Gefahr.

Stattdessen nutzte Nordwest die Fehler in der Rückwärtsbewegung der Lübecker eiskalt aus. Lasse-Yannik Patelt und Sven Lameyer erhöhten auf 3:0 für die Gäste. Vor diesen Gegentreffer gab es wieder mehrere individuelle Fehler“, haderte Kalus verständlicherweise. Sein Team war auch weiterhin bemüht, konnte aber an diesem Tage nichts mehr ausrichten, es blieb bei diesem klaren Erfolg für die Niedersachsen.

„Es war eine verdiente Niederlage, auch wenn sie vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist“, meinte der VfB-Verantwortliche zu diesem Spiel, sah dabei vor allem die groben Fehler, die unbedingt abgestellt werden müssen: „Wir müssen noch aggressiver werden.“

Nach dieser Niederlage rutschen die Grün-Weißen auf einen Abstiegsplatz. Änderungen kann es schon am kommenden Samstag geben, dann empfängt der VfB Schlusslicht Concordia Hamburg, da muss unbedingt ein Dreier her.

VfB Lübeck: Cochrane – Meydaner, Bonilla Szelitzki, Grimm, Lahu – Gürleyik (72. Shalom), Günther – Schmidt, Reimann (41. Krampe) – Kluge (74. Kentzler), Röben-Müller.

SR: Rietschel (Hamburg).
Zuschauer: 80.
Tore: 0:1 Liske (18.), 0:2 Patelt (69.), 0:3 Lameyer (73.).