VfB Lübeck siegt gegen "dümmere Mannschaft"

„Wir hätten es uns wesentlich einfacher machen können, aber wir haben dann ab und zu Geschenke verteilt“, war VfB-Coach Jan-Philipp Kalus aber nur bedingt zufrieden. Das Spiel begann intensiv – der Gastgeber setzte die ersten Akzente, kam aber nicht zum Erfolg. Die Hansestädter ließen die Platzherren kommen und wollten durch schnelle Konter zur Führung gelangen, wobei es zunächst noch am Umschaltspiel haperte.

Gefahr kam somit eher nach Standards auf. Das 0:1 fiel nach einer Ecke von Jamie-Liam Shalom durch Tim Röben-Müller, der den „zweiten Ball“ aus rund 16 Metern verwerte. Auch das 2:0 für die Gäste entsprang aus einem Shalom-Eckball. Marius Kluge war mit dem Kopf zur Stelle (22.). Die erste Annäherung an das Lübecker Tor durch die Hausherren gelang Alexander Sommer, der aber kläglich vergab (25.). Fünf Minuten später hatten die Grün-Weißen nach einem Konter den dritten Treffer auf dem Fuß. Kluge war alleine durchgebrochen, sein Schuss aus halbrechter Position wurde gerade noch von Leutrim Selimi von der Torlinie gekratzt.

Nach dem Wiederanpfiff wollten die Gastgeber endlich mehr ins Spielgeschehen eingreifen – und sie hatten auch Erfolg. Nach Foulspiel von Shalom an den Eicheder Offensivspieler Vincenc Berisha gab es Strafstoß. Den Elfmeter versenkte Selimi sicher. Aber schon im Gegenzug hatten die Lübecker eine Großchance. Shalom (48.) prüfte SVE-Keeper Max Studt, der zur Ecke klären konnte. Das spiel ging nun munter hin und her. Max Hanich (60.) und Berisha vergaben den Ausgleich für die Heimelf (62.). '

Auf der Gegenseite gelang dagegen Kluge das 3:1. Er vernaschte die SVE-Defensivabteilung, um den Ball anschließend am Torwart vorbei zu schlenzen. Eichede gab sich aber nicht auf, Hanich (70., 76.) hatte Pech bei zwei Freistößen, einer klatschte gegen den Pfosten. Doch die Lübecker machten die Begegnung noch einmal spannend. Ein Lapsus zwischen Keeper Hebes und zwei weiteren Abwehrspielern führte zum Anschluss für die Platzherren. Tim Zittlau bedankte sich für dieses Geschenk.

„Diese Situation hätte man souveräner lösen können“, schüttelte Kalus den Kopf. Aber seine Mannschaft brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. „Wir wollten mehr über Konter und schnelle Gegenstöße kommen, das klappte heute weniger. Nach dem Anschluss kurz nach dem Wechsel haben wir die Kontrolle schnell wiedergefunden. Am Ende war es ein verdienter Dreier“, sagte Kalus. „Ich glaube, heute hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen, sondern das dümmere Team verloren“, so ein enttäuschter SVE-Trainer Rene Wasken.


SV Eichede: Studt – Zittlau, Bannach, Hinze – Selimi, Holst, Krüger (75. Yilmaz), Voigt (41. Berisha), Raschka (41. Gümüsdere) – Sommer, Cevik (53. Hanich).
VfB Lübeck: Heyden – Franke, Bonilla Szelitzki, Stöver, Alonso – Tiessen, Shalom, Meydaner (53. Günther), Schmidt (41. Grguri) – Röben-Müller (64. Reimann), Kluge (75. Tan).
SR: Schaffrath (TSV Kücknitz).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Röben-Müller (15.), 0:2 Kluge (22.), 1:2 Selimi (43., Foulelfmeter), 1:3 Kluge (63.), 2:3 Zittlau (77.).