2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Entscheidung verpasst: Christopher Kramer scheitert am Hamburger Keeper Andreas Hirzel. Foto: Kugel
Entscheidung verpasst: Christopher Kramer scheitert am Hamburger Keeper Andreas Hirzel. Foto: Kugel

VfB Lübeck gibt 2:0-Führung noch aus der Hand

Punktgewinn gleicht einer Niederlage

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Die Erfolgsserie des VfB Lübeck auf fremden Plätzen hat weiter Bestand. Das 2:2 am Sonnabend beim Hamburger SV II bedeutete bereits das sechste Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage. Allerdings brachten die Schleswig-Holsteiner an der Hagenbeckstraße eine Zwei-Tore-Führung nicht ins Ziel, sodass sich der Punkt am Ende für die Grün-Weißen eher als Niederlage anfühlte.

In Hamburg musste Denny Skwierczynski im Vergleich zur Nullnummer gegen Norderstedt gezwungenermaßen einen Tausch vornehmen. Da sich die Verletzung von Nils Lange aus der Partie gegen die Eintracht als Riss des Syndesmosebandes herausstellte und der Routinier damit wohl rund sechs Wochen fehlen wird, rutschte Aleksandar Nogovic in die erneut im 4-2-3-1 ausgerichtete Startformation.

HSV-Coach Soner Uysal seinerseits nahm im Vergleich zum 3:0-Sieg in Rehden drei Veränderungen vor. Für den Ex-Lübecker Ahmet Arslan, Joung-Jae Seo und Gideon Jung kamen Nico Charrier, Dren Feka und Kerim Carolus von Beginn an zum Einsatz.

An der Hagenbeckstraße war es HSV-Rechtsaußen Nico Charrier für anfangs aktivere Hausherren vorbehalten, für die erste gefährliche Szene in der Partie zu sorgen. Doch der Außenspieler scheiterte aus spitzem Winkel an VfB-Keeper Jonas Toboll (9.). Die Lübecker hingegen taten sich zunächst schwer offensiv in Erscheinung zu treten.

Sie brauchten bis zur 25. Minute, um dann allerdings richtig aufzudrehen und zu drei glasklaren Möglichkeiten zu kommen. Nach einem Pass von Andre Senger landete der Ball bei Stefan Richter. Doch der Stürmer hatte Pech, dass sein Drehschuss nur die Lattenoberkante touchierte.

Zehn Minuten später hatte der VfB-Anhang wiederum den Torjubel auf den Lippen, wurde aber erneut gebremst. Der Grund: Nachdem Dennis Voß direkt auf Senger weitergeleitet hatte, scheiterte der Flügelflitzer am herausgelaufenen Andreas Hirzel im Tor der HSV-Reserve. Der wäre kurz vor der Halbzeit machtlos gewesen, als Stefan Richter frei aus zwölf Metern (41.) abzog, der Ball aber am langen Eck knapp vorbeizischte.

Dieser Chancenwucher wäre kurz nach dem Wiederbeginn nach einem Fehlpass von Nogovic fast bestraft worden. Doch Philipp Müller nutzte das großzügige Geschenk nicht aus, setzte den Ball freistehend über das Gehäuse (47.). Ein Wachmacher zur rechten Zeit, der die verdiente wenn auch von der Entstehung her glückliche Führung für die Grün-Weißen zu Folge hatte. Nach einem Foul an Lukas Knechtel war es nämlich eine Freistoßflanke von Maurice Maletzki, die den direkten Weg ins Tor des HSV fand und den Spielverlauf nun auch in Zahlen widerspiegelte.

Die Begegnung wurde danach noch munterer. Enes Küc prüfte Toboll, doch der VfB-Torwart klärte zur Ecke (57.). Auf der Gegenseite konnte Maletzki gerade noch geblockt werden (59.). Richter fackelte nicht lange, zog vom Sechzehnmeterraum ab, doch Hirzel klärte zur Ecke (61.). Danach klingelte es aber erneut im Kasten der Hamburger. Maletzkis Ecke verlängerte Dennis Wehrendt und Dennis Voß drückte den Ball freistehend ins Netz (62.). Christopher Kramer hätte für eine Vorentscheidung sorgen können, fand aber in Hirzel seinen Meister (65.). Das rächte sich bitter.

Binnen 60 Sekunden glichen die Hausherren in der Schlussphase aus. Zum Anschluss traf Philipp Müller nach Querpass von Rafael Brand ins lange Eck (84.). Damit nicht genug: Ein Kopfballtor von Profi Artjoms Rudnevs stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf - 2:2 (85.). Trotzdem hätten die Lübecker noch drei Zähler einfahren können. Da aber sowohl Voß (87.), Marcello Meyer (89.) und Kramer aus acht Metern (90.) nichts Zählbares mehr zustande brachten, blieb es aus Sicht des VfB bei der völlig unnötigen Punkteteilung.

Aufrufe: 01.11.2015, 17:15 Uhr
SHZ / Stephan RussauAutor