VfB holt ohne Köpfchen und Herz nur 0:0

Zum FC Bayern der Fußball-Regionalliga avanciert der VfB Oldenburg mehr und mehr in der Wahrnehmung der Gegner. Wie die meisten Bundesligisten, die gegen den Rekordmeister aus München nur auf Torverhinderung aus sind, setzte auch der Goslarer SC an diesem Sonntag beim Spitzenreiter der vierthöchsten Spielklasse auf eine Fünferkette und sicherte sich mit seiner Mauertaktik vor 2168 Zuschauern im Marschwegstadion ein 0:0.

"Wir sind mit einer Notelf angetreten. Bei dem Tabellenstand und mit diesem Spielermaterial können wir nichts anderes spielen", sagte Gästetrainer Sven Thoß fast schon entschuldigend. "Es ist legitim, dass sich eine Mannschaft nur hintenrein stellt der Punkt ist, dass wir gegen einen so destruktiven Gegner Lösungen finden müssen", monierte Dietmar Hirsch, dessen Team aber weiter beste Chancen im Meisterrennen besitzt, weil auch Flensburg in Havelse patzte (1:1).

Der VfB-Coach war wie seine Spieler insbesondere mit der Vorstellung in Halbzeit eins gar nicht zufrieden. "Da fehlten vor der Pause das Herz und die Leidenschaft so haben wir im Pokal keine Chance", meinte Innenverteidiger Franko Uzelac mit Blick auf das Landespokal-Halbfinale am nächsten Sonnabend (15 Uhr, Marschwegstadion) gegen Ligarivale Drochtersen/Assel.

Gegen Goslar gab es in den ersten 45 Minuten die aufregendste Szene schon nach 90 Sekunden. Sebastian Schmidt zog nach einem Ballgewinn an der Mittellinie ab und überwand den weit vorm Tor postierten VfB-Keeper Dominik Kisiel, aber der Schuss landete am Pfosten. Danach gab es für Fußball-Ästheten wenig zu sehen. Gästekeeper Felix Junghan parierte zwei Halbchancen von Lavdrim Ebipi (35.) und Marius Winkelmann (43.).

Auf den eher schwachen Auftritt reagierte Hirsch mit zwei Wechseln zur zweiten Halbzeit. Für Winkelmann und Alessandro Ficara kamen Florian Stütz und Ivo Tomas. Letzterer hatte gleich zwei gute Chancen, doch ein Kopfball strich am Tor vorbei und einen Heber parierte Junghan.

Die Offensivbemühungen des Tabellenführers verliefen nun deutlich zielstrebiger und schwungvoller. In der 58. Minute forderten fast alle im Stadion nach einer Aktion von Innenverteidiger Christopher Luhaka gegen VfB-Stürmer Kifuta Kiala Makangu einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Adrian Höhns (Dassendorf) ließ weiterspielen. Auch danach zog sich der Referee mehrfach den Unmut der Gastgeber und ihrer Fans zu, weil er viele Szenen zugunsten von Goslar entschied.

Direkt nach einem Kifuta-Kopfball ans Lattenkreuz (73.) kam auch VfB-Kapitän Thorsten Tönnies im Strafraum zu Fall, doch erneut blieb Höhns Pfeife stumm. Nachdem Junghan kurz darauf ganz stark einen Versuch von Dominic Volkmer pariert hatte (76.), wurde ein weiterer Kopfball von Kifuta in der fünften Minute der Nachspielzeit auf der Torlinie geklärt. Der Bayern-Dusel, der dem Rekordmeister in engen Spielen meist noch zum Sieg verhilft, war den Oldenburgern diesmal nicht vergönnt.