2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Classen
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VfB Hilden schuftet schon in der Vorbereitung

Oberligist legt seit einer Woche die Grundlagen für die neue Saison. Ausgerechnet der Fußball spielt am Anfang fast gar keine Rolle.

Die vergangene Spielzeit war für den Fußball-Oberligisten VfB Hilden nicht einfach. Als Aufsteiger musste er sich in einer sehr großen Gruppe mit 20 Mannschaften behaupten und nach einer langen Saison gab es gleich fünf Absteiger.

Mit 46 Punkten und Platz 14 gelang dann das Unternehmen Klassenerhalt in der Endabrechnung sogar recht deutlich - was aber keineswegs bedeutet, dass es jetzt einfacher für das Team von Trainer Antonio Molina wird. "Ich glaube, es wird sogar eine deutlich schwierigere Saison als im letzten Jahr", meint der vorsichtige Coach. Die Vorbereitung, die beim VfB schon seit knapp einer Woche läuft, soll nun die Grundlage dafür legen, ein ähnlich erfolgreiches Jahr wie 2013/2014 zu absolvieren.

Gründe für seine Einschätzung zieht der Trainer aus den neu in die Liga gekommen Klubs. Durch den Regionalliga-Absteiger SSVg. Velbert sowie die aus der Landesliga aufgestiegenen VdS Nievenheim und 1. FC Bocholt sei das Niveau deutlich gestiegen, meint Molina. "Es gibt jetzt nicht mehr diese drei richtig schwachen Teams", denkt der 41 Jahre alte Trainer, "die Leistungsdichte ist allgemein enger zusammengerückt."

Personell konnte Hilden den Anforderungen bereits mit den Neuzugängen Dennis Krol, Dominik Donath, Miles Adeoye, Nils Remmert und Talha Demir entgegenwirken. Die Vorbereitung wird intensiv - und vor allen Dingen individuell abgestimmt. Das Team musste sich zum Auftakt einer Leistungsdiagnostik unterziehen. Dabei ging es allerdings nicht um den bei Fußballern wenig beliebten und obligatorischen Laktat-Test. Die Formel: "Functional Movement Screen". Dieses Instrument kann den Spielern durch mehrere Bewegungstests mögliche Verletzungsrisiken oder ineffiziente Bewegungsmuster aufzeigen. Ein zusätzlicher Ausdauertest (Spiroergometrie) gab dem Trainer weitere Infos über den aktuellen Leistungsstand der Mannschaft. Molina: "Jeder Spieler erhält anschließend eine individuelle Rückmeldung, damit er erkennen kann, wo er noch arbeiten muss."

Damit verbunden ist dann ein eigener Trainingsplan, den die Spieler in den ersten Trainingseinheiten abarbeiten müssen. Mit dem Liebling aller Spieler - dem Ball - hat das zunächst sehr wenig zu tun. "Das muss leider so sein. Im Laufe der Saison werden sich die Spieler erinnern, warum sie in der Vorbereitung eine so gute Grundlage gelegt haben", betont Molina. Dass die Hildener überhaupt die Möglichkeit zur Feststellung der eigenen Leistungsfähigkeit haben, ist Björn Opgenoorth zu verdanken - der das direkt neben der Anlage des VfB liegende Fitnessstudio betreibt. "Das ist ein Glücksfall", findet der Coach.

Bis in der Vorbereitung das Spielgerät wieder eine größere Rolle spielt, wird es noch knapp drei Wochen dauern. Zuvor stehen Schnelligkeitstests sowie allgemeine athletische Einheiten auf dem Programm. Erst danach konzentrieren sich die VfB-Fußballer auf ihr Fachgebiet. "Ab diesem Zeitpunkt gilt es zunächst ein System zu finden, das zu uns passt", sagt Molina, der aus der abgelaufenen Spielzeit nicht besonders viele Lehren ziehen möchte: "Wir fangen wieder bei null an. Dinge, die im vergangenen Jahr einwandfrei funktionierten, könnten jetzt nicht mehr klappen. So ist das im Fußball."

Bis die Hildener so weit sind, gilt es den anstrengenderen Teil der Vorbereitung zu überstehen. Da dürfte es eine willkommene Abwechslung sein, an diesem Wochenende mal gegen den Ball zu treten. Im Rahmen des vereinseigenen Obi-Cups testet die Molina-Elf morgen gegen die U 19 des VfL Bochum (12 Uhr, Sportanlage Bandsbusch). Sportlich dürfte die Begegnung eher wenig Bedeutung haben. Dafür sind die Spieler des VfB momentan wohl noch zu wenig im Thema.

Aufrufe: 029.6.2014, 08:35 Uhr
Rheinische Post / Moritz LöhrAutor