Für den FC Grimma ist die Saison seit Wochen eigentlich beendet, obwohl natürlich noch Begegnungen anstanden. Platz drei ist der Elf von Trainer Daniel Wohllebe nicht mehr zu nehmen. Im Kampf um den Oberliga-Aufstieg mussten die Muldestädter aufgrund einer drastischen Verletzungsmisere in der Rückrunde abreißen lassen, aufgrund des Punktepolsters aus der Hinrunde blieb man jedoch gefestigt auf dem Bronzeplatz. Zum letzten Spiel reist man nun zum VfB Empor Glauchau, der nach einer sehr guten Rückrunde (21 Punkte) auf Rang sieben zu finden. Der Anstoß erfolgt am Sonntag um 15.00 Uhr im Glauchauer Sportpark Meeraner Straße.
Nach einer etwas holprigen Hinrunde mit nur 14 Punkten hat sich der VfB Empor Glauchau in der Rückrunde durchaus gemausert. Aus einer Mannschaft, die zunächst gegen den Abstieg spielte, entwickelte sich eine Truppe, die im gesicherten Mittelfeld zu finden ist und es derzeit jeder Mannschaft in der Liga absolut schwer machen kann. Heimsiege über Riesa (3:2) oder Hohenstein-Ernstthal (3:0) unterstreicht absolut, dass sich die Elf in den letzten Monaten extrem weiter entwickelt hat. Sechs Siege in der zweiten Halbserie bestätigen, dass die Mannschaft deutlich an Qualität gewonnen hat.
Dabei geholfen hat mit Sicherheit das brandgefährliche Sturmduo Carsten Pfoh/Robin Hölzel. Pfoh, der lange in Auerbach in der Oberliga spielte, hat bereits 15 Mal geknipst, Hölzel (ehemals FSV Zwickau) 12 Mal. Kurz darauf kommt schon Martin Sprunk, der ebenfalls neun Mal traf. Trainer Mario Weiß hat in den letzten Monaten eine Mannschaft geformt, die durchaus das Potenzial hat, auch in den Folgejahren eine ähnliche Position zu erreichen. Dennoch wird der Coach die Glauchauer nach dem letzten Spiel verlassen. Nachfolger wird Christian Pafel, der im Nachwuchsbereich ebenfalls für den FSV Zwickau auf Torejagd ging und im Herrenbereich quasi als Wandervogel durchgehen könnte. Sachsen Leipzig, Zwickau, Dresdner SC, Gera, Weida, Schmölln, Krumhermersdorf, Glauchau, Thalheim – Pafel hat von der sächsisch-thüringischen Fußballwelt viel gesehen. Ab 01.07. übernimmt er die Kommandobrücke des VfB Empor Glauchau, der das vierte Jahr in der höchsten sächsischen Spielklasse in Angriff nehmen wird.
Für die Grimmaer heißt es, sich im letzten Saisonspiel noch einmal positiv aus der Affäre zu ziehen. Fünf Unentschieden und drei Niederlagen aus den letzten acht Spielen zeigen eindrucksvoll, dass die Elf nach immer mehr Langzeitverletzten deutlich an Substanz verloren hat. Der kleine Kader gab einfach keinerlei Optionen mehr her, Trainer Daniel Wohllebe war absolut nicht zu beneiden. Dennoch möchte man in Glauchau noch einmal die Kräfte bündeln, wohl wissend, dass man personell erneut auf der absolut letzten Rille fährt.
Doch diese letzte Begegnung wird die Mannschaft ebenfalls noch abwickeln, schließlich geht es sportlich um überhaupt nichts mehr. Nichtsdestotrotz werden die verbliebenen Mohikaner auch in Glauchau versuchen, das Bestmögliche rauszuholen. Das Hinspiel gewann der FCG nach zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand in der Endphase noch mit 3:2. Insgesamt konnte man seit dem Aufstieg der Glauchauer alle bisherigen Begegnungen gegen die Westsachsen siegreich gestalten (zu Hause: 2:0, 2:0, 3:2, auswärts: 3:0, 2:1).