2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinstreue
Seit der E-Jugend mit dabei: Der TuS Monsheim ist immer noch ein Teil des Lebens von Holger Dieterich und Ole Röhrenbeck.
Seit der E-Jugend mit dabei: Der TuS Monsheim ist immer noch ein Teil des Lebens von Holger Dieterich und Ole Röhrenbeck.

Verwöhnt mit Weinprobe und Pizzatag

Ole Röhrenbeck und Holger Dieterich fühlen sich bei TuS Monsheim pudelwohl +++ Kameradschaft verbindet +++ Für sieben Tage wurde der Kunstrasenplatz zur Wohnung

TuS Monsheim ist immer noch ein Teil des Lebens von Holger Dieterich und Ole Röhrenbeck. Die beiden kicken schon seit Kindesbeinen in diesem Verein und werden wohl auch nach der aktiven Spielerkarriere eine Funktion im Verein übernehmen. Für die Teamkollegen besticht dieser Verein durch seine herzliche Wärme, die jedem Einzelnen das Wohlfühlen leicht macht.
MONSHEIM. Unter Jugendtrainer Hansfried Appelmann begann alles: Er war der erste Coach für Ole Röhrenbeck und Holger Dieterich bei der TuS Monsheim. Das war in den E-Junioren, seit dem treten beide für die TuS gegen den Ball. Nur Röhrenbeck verschwand 2006 ein Jahr zum damaligen Bezirksligisten Wormatia Worms II. Er berichtet: „Ich habe einen Anruf von Jürgen Klotz bekommen und es hat mit Andreas Feller ein Kumpel von mir da gespielt. Sie haben mich überzeugt“. Ein Jahr später kehrte der 28-jährige dann aber schnell wieder zurück zu seinem Heimatverein.
„Ich habe bei der Wormatia nur selten gespielt. Bei einer Reserve kann es immer sein, dass du Leute von der ersten Mannschaft vor deine Nase gesetzt bekommst. Und weil ich dann ein Studium in Landau begann, hätte ich nicht mehr so ins Training kommen können und dann hätte es keinen Wert gehabt, dort zu bleiben“, so Röhrenbeck. Der 27-jährige Holger Dieterich hingegen bekam keinen Anruf, aber unternahm auch nie die Initiative einen neuen Verein zu suchen. „Mir hat es in Monsheim immer gut gefallen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, zu wechseln. Wenn dann hätte ich eine andere Sportart gemacht, aber für unseren Kegelverein bin ich zu schlecht und für Basketball zu klein“, so Dieterich.

Dankbarkeit gegenüber erstem Trainer An ihren ersten Coach Appelmann erinnern sich beide heute noch. „Hansfried war immer mit Begeisterung dabei. Noch heute machen wir seine Übungen beim Warmmachen.", erzählt Dieterich. „Wir sollten bei ihm immer beidfüßig spielen“, weiß Röhrenbeck, der „den schwachen Fuß nicht nur zum Stehen hat“. Nichts genutzt hat es bei Dieterich. Der Student in Fachrichtung Mechatronik meint lachend: „Ich habe zwei schwache Füße“. Seinem ersten Coach ist Röhrenbeck zum Dank verpflichtet. Die Überredungskünste wirkten bei seiner Mutter. Röhrenbeck erklärt: „Ich wollte Fußball spielen, aber durfte lange nicht. Meine Mutter verbot es mir und sagte, Fußball sei kein Sport. Dann war ich aber irgendwann mal im Training mit Kumpels und Appelmann sagte dann zu meiner Mutter: Dein Sohn spielt ab sofort Fußball“.
Ausgebildet wurde er zum Offensivspieler, am liebsten agiert er auf der Zehnerposition. „Das liegt mir eher mit dem Ball am Fuß. Ich bin kein Zweikampftier.“, sagt der Referendar einer Grundschule. Dieterich wechselte dagegen die Position. „Ich war erst Torwart bis zu den C-Junioren und bin dann ins Feld gewechselt. Dort bin ich Außenverteidiger. Ich bin kein Techniker und war früher mal ein Sprinter – heute nicht mehr“, skizziert er.

Übergangswohnung Sportplatz Den größten Erfolg erlebten die Mitspieler 2012. Da wurde der Kreispokalsieg von 2011 mit dem Aufstieg in die A-Klasse noch getoppt. Nach dem 7:0-Sieg gegen TuS Hochheim II am letzten Spieltag der Saison brachen alle Dämme. „Wir haben dann eine Woche auf dem Sportplatz gewohnt – mit Planschbecken bei einem super Wetter“, so Röhrenbeck. Der Abstieg in der vergangenen A-Klasse Saison hinterließ nur wenig Frust. Der Zehner sagt: „Er hat schon recht früh festgestanden“. Bisher macht es in der neuen B-Klasse Saison sogar „richtig Spaß, wir haben lauter coole neue Leute gekriegt“, meint er und fügt an, dass die Mansnchaft alle sofort eingebunden habe. „Neue Integrieren gelingt uns immer gut“, so Röhrenbeck weiter. Kameradschaft verbindet Monsheim-Spieler
Zusammen ist die TuS-Mannschaft oft unterwegs, zusammen sind sie eine Einheit. Röhrenbeck, der gerade Nachwuchs erwartet, erzählt: „Bei uns wird Kameradschaft großgeschrieben, sie verbindet uns und macht uns stark. Wenn wir sonst nichts können, feiern können wir. Wir gehen oft geschlossen auf Feste, feiern Kabinenfeste und sitzen auch nach dem Training oder Spiel öfters länger im Sportheim zusammen, schauen da dann immer Champions League zum Beispiel“. Kein Wunder, dass das Team da gerne hingeht. „Wir haben da immer einen Abend mit neuem Wein. Ein Winzer bringt uns den Wein mit. Bei uns fließt öfter der eine oder andere Tropfen“, so Röhrenbeck. Das Sportheim, berichtet Dieterich, sei grundsätzlich top. „Wir kriegen da gutes Essen und werden von sehr nettem Personal bedient. Selbst wenn man um halb 10 was bestellt, bekommt man immer was. Dienstag ist bei uns immer Pizzatag“.

Nach aktivem Fußball Position im neuen Verein Alle Dinge zusammengenommen, führen dazu, dass sich Röhrenbeck und Dieterich pudelwohl bei der TuS fühlen. Nach dem aktiven Fußball werden sie wohl dem Verein erhalten bleiben. Röhrenbeck ist sowieso schon im erweiterten Vorstand und könnte sich vorstellen, irgendwann den Posten als Spielausschuss zu übernehmen. Und Dieterich würde gerne, auch wenn er nicht der „Taktikfuchs ist“, eine Jugendmannschaft in Monsheim coachen. So wie damals Hansfried Appelmann.
Aufrufe: 07.10.2014, 06:30 Uhr
Nico BrunettiAutor