Verkorkster Tag für den ETSV Weiche Flensburg

,,Das war einfach ein verkorkster Tag. Wenn nur zwei, drei Leute Normalform erreichen, reicht das nicht, um in Drochtersen zu bestehen", sagte Kapitän Marc Böhnke selbstkritisch. Drochtersen habe die Bedingungen einfach besser angenommen, den größeren Willen gezeigt und sei in den Zweikämpfen präsenter gewesen.


Tor für Drochtersen/Assel: Oliver Ioannou (am Boden) überwindet Weiches Schlussmann Florian Kirschke zum 1:0. Hendrik Ostermann und Nedim Hasanbegovic (re.) kommen zu spät.Berlin

Das erkannte auch Weiches Trainer Daniel Jurgeleit an. ,,Es war ein verdienter Sieg für Drochtersen. Wir haben die Bedingungen nicht so angenommen wie es sein müsste", kritisierte der 51-Jährige. Zwar war der Platz in bespielbarem Zustand. Allerdings beeinflusste der böige Wind die Partie. ,,Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen", so Jurgeleit. ,,Drochtersen hat Wille und Leidenschaft gezeigt und mit einfachen Mitteln Fußball gespielt." Den Flensburgern gelang das nicht. ,,Wir haben alles in allem verdient verloren, weil wir nicht das abgerufen haben, was wir können", befand Matthias Hummel. Der Abwehrspieler: ,,Wir haben versucht, spielerisch was zu machen - nur kam es heute nicht so sehr darauf an. Drochtersen hat sich auf lange Bälle beschränkt und sich für den Kampf belohnt."

Dabei hatten die Gäste sogar eigentlich zur Pause das Momentum auf ihrer Seite - das aus heiterem Himmel gefallene Freistoßtor von Jonas Walter hatte den Flensburgern eigentlich Aufwind verleihen sollen. ,,Nach dem Tor hatte ich ein gutes Gefühl", hoffte Jurgeleit in der Pause auf eine Wende. ,,Aber in der zweiten Halbzeit war Drochtersen/Assel dann einfach besser."

Hummel meinte später sogar: ,,Unser Tor ist eigentlich zur falschen Zeit gefallen, denn die Pause hat uns komplett aus den Rhythmus gebracht. In der zweiten Halbzeit war das zu wenig von uns - und wir dürfen nicht nach zwei Standards zwei Tore kassieren. So etwas zu verteidigen, ist eigentlich eine unserer Stärken, davon hat man heute aber nichts gesehen."

Glücklich war hingegen der Aufsteiger, der erfolgreich für die 0:4-Hinspielpleite Revanche genommen hatte. ,,Wir haben das erste Mal mit einer Fünferkette gespielt. Das hatte im Training einige Male ganz gut geklappt", sagte SVDA-Trainer Enrico Maaßen und stellte im Hinblick auf die taktische Grundordnung und die Effektivität bei Standardsituationen fest: ,,Wir haben Weiche heute mit deren eigenen Waffen geschlagen."

Die Flensburger müssen am kommenden Wochenende noch einmal beim Verfolgerduell in Meppen ran (Sonntag, 14 Uhr), ehe das Fußballjahr 2015 beendet ist. Das Nachholspiel in Hildesheim wurde derweil von Regionalliga-Staffelleiter Jürgen Stebani für Sonntag, 7. Februar 2016, angesetzt. Eigentlich sollte der ETSV am 6. Februar das Halbfinale um den SHFV-Lotto-Pokal beim SH-Ligisten SV Eichede bestreiten. Die Pokalpartie muss nun wohl verlegt werden, Genaueres steht noch nicht fest.

Daniel Jurgeleit käme eine Verlegung sogar entgegen: ,,Für das Spiel in Eichede, das für uns ganz entscheidend ist, wird sich ja ein anderer Termin finden lassen. Wenn es später stattfindet, sind wir schon im Rhythmus", sagt er. Schließlich geht es um den Einzug ins Endspiel beim VfB Lübeck - und im Falle eines Sieges um die Teilnahme an der ersten Runde um den DFB-Pokal.