2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Urteil: Drei Punkte Abzug für den Meister

VfB Lübeck muss wegen Fan-Fehlverhalten zudem 500 Euro zahlen

Ein Spiel gewonnen - und den Vorsprung an der Tabellenspitze dennoch nicht ausgebaut. So fühlte es sich für den VfB Lübeck am Freitag Abend an. Das Urteil des Sportgerichts des SHFV nach den Vorkommnissen beim Spiel in Kropp war an der Lohmühle eingetroffen und sah neben 500 Euro Geldstrafe auch einen Abzug von drei Punkten in der laufenden Saison vor.
,,Es ist schade, dass einige Unbelehrbare auf diese Art und Weise jetzt auch die Mannschaft bestraft haben", sagte VfB-Vorstandssprecher Thomas Schikorra. ,,Es ist eine besondere Qualität, da dieser Punktabzug kurz zuvor angedroht wurde und wir das ja auch öffentlich gemacht hatten. Offensichtlich scheint das aber einige nicht zu interessieren."

Bereits nach den Spielen in Preetz (Rauchbombe), gegen Husum (größerer Einsatz von Pyrotechnik) und in Flensburg (einige Fans waren auf den Platz gelaufen) hatten die Lübecker Strafen durch den Verband wegen Fan-Fehlverhaltens erhalten.In Kropp hatten einige VfB-,,Fans" mit massivem Einsatz von Pyrotechnik den Anpfiff um zehn Minuten verzögert und sich nach Spielende außerhalb des Stadions auch noch Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert.

,,Dieses Verhalten war nicht zu entschuldigen", sagte Schikorra. ,,Man musste sich als Lübecker für diese Leute schämen." Auch deshalb wird der VfB das Urteil nicht anfechten. ,,Der Sachverhalt, den das Gericht geschildert hat, ist ja auch von uns so bestätigt worden." Ein anderes Urteil sei somit auch nicht zu erwarten gewesen.

Dennoch war der Jurist Schikorra nicht ganz einverstanden mit der Verbandsrechtsprechung. ,,Wir als Verein haben bei Auswärtsspielen doch keine Handhabe gegen diese Leute", erklärte er. In Kropp hätten einige polizeibekannte Fans, die mit Stadionverbot belegt sind, pyrotechnische Gegenstände und Flaschen durch den Zaun von außen an Personen innerhalb des Stadions gereicht. ,,Was sollen wir als Verein denn da machen?", fragt Schikorra nicht zu Unrecht.

Die Polizei, die auch in Kropp in größerer Stärke vertreten war, griff nicht ein. Gleichzeitig stellte der VfB-Vorstand die Verhältnismäßigkeit der Geldstrafen in Frage. ,,500 Euro sind mehr als das durchschnittliche Monatsgehalt unserer Spieler", sagte Schikorra. ,,Man müsste sich das mal in der Bundesliga vorstellen." Hohe fünf- oder gar sechsstellige Strafen wären bei einem solchen Vergleich an der Tagesordnung, werden jedoch bei ,,Problemclubs" nicht verhängt.
Aufrufe: 010.5.2014, 17:45 Uhr
SHZ / cjeAutor