Unnötige Niederlage gegen effektive Lotter

In einer insgesamt relativ ereignisarmen ersten Hälfte hatten die Kleeblätter die deutlich klareren und besseren Gelegenheiten. Ein Tor sprang dabei jedoch nicht heraus. Die erste gute Möglichkeit hatte der angesprochene Patrick Schikowski in der achten Minute nach feinem Zusammenspiel mit Philipp Kreuels und David Jansen. Aber er scheiterte aus kurzer Distanz am heraus stürmenden Benedikt Fernandez. Auch die nächste gute Möglichkeit gehörte den Kleeblättern. Dieses Mal setzte sich Schikowski auf außen durch und bereitete den anschließenden Kopfball von David Jansen mustergültig vor. Sein Versuch wurde aber zu Ecke geblockt (13.).

Danach trauten sich auch die Gäste einmal über die Mittellinie und gleich wurde es gefährlich. Bernd Rosinger entschied den Zweikampf gegen Benjamin Weigelt für sich und zog von der Strafraumgrenze ab, traf aber nur das Außennetz. Da war aber schon eine knappe halbe Stunde gespielt (29.). Es sollte außer dem Tor die einzig erwähnenswerte Offensivaktion der Ostwestfalen bleiben. Im direkten Gegenzug suchte David Jansen den schnellen Abschluss, aber sein Versuch wurde zur Ecke abgefälscht. Acht Minuten später war Philipp Kreuels dem Ziel dann ein Stückchen näher, aber auch sein Schuss strich über den Kasten (37.).

Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff hätte die Elf von Andreas Zimmermann dann aber eigentlich in Führung gehen müssen, als sich David Jansen zweimal im Strafraum den Ball erkämpfte und perfekt auf Patrick Schikowski ablegte. Doch dem schnellen Außenstürmer blieb auch dieses Mal das Glück verwehrt und er zielte aus gut acht Metern Zentimeter über die Querlatte. Stattdessen musste Felix Haas noch einmal mit einer langen Grätsche im Strafraum einen Schussversuch von Pascal Schmidt klären (41.). So ging es ohne Tore in die Pause.

Auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte neutralisierten sich die beiden Teams weitestgehend, ehe die Oberhausener Mannschaft einmal nicht auf der Höhe war. Mazan Moslehe flankte in die Schnittstelle zwischen den Innenverteidigern, wo Lottes Torjäger vom Dienst, Bernd Rosinger, die Kugel ersprintete und über Philipp Kühn hinweg ins lange Eck lupfte (58.). Diese Effektivität zeichnete die Truppe vom Autobahnkreuz bereits in den letzten Jahren gegen RWO aus und sie stellte sie auch dieses Mal wieder unter Beweis.

Die Kleeblätter wollte auf diesen Schock schnell antworten, was spätestens in der 67. Minute auch hätte gelingen müssen. David Jansen schickte Robert Fleßers auf dem linken Flügel die Linie entlang, der legte den Ball zurück auf den aufgerückten Patrick Schikowski. Doch auch dieses Mal zielte der Linksaußen zu genau und hämmerte das Leder an den rechten Innenpfosten, von wo er nicht den Weg ins Tor, sondern wieder heraus ins Feld fand.

In der Folge warfen die Rot-Weißen alles nach vorne und die Sportfreunde standen von Minute zu Minute tiefer in der eigenen Hälfte und fielen lediglich durch Zeitspiel und einige wenige Versuche von Entlastungskontern auf. Sie ließen defensiv aber auch nicht mehr viel zu und wenn doch, wie im Fall von Jansens Schuss aus der zweiten Reihe, war der Keeper Benedikt Fernandez zur Stelle (83.).

Auch der Distanzschuss vom eingewechselten Jörn Nowak (77.) und der Freistoß von Benjamin Weigelt (88.) fanden ihr Ziel nicht. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich ließ jedoch der ebenfalls für Rhys Tyler in die Partie gekommene Nick Brisevac liegen, als er nach eine Weigelt-Hereingabe am bärenstarken Schlussmann der Lotter scheiterte (86.). Somit blieb es letztlich bei der Niederlage und den verlorenen Zählern im heimischen Stadion.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Ist ein bitterer Abend für uns. Wir hätten unsere Chancen nutzen müssen. Haben uns Möglichkeiten erarbeitet, aber wie schon in Köln das Tor nicht getroffen. Das muss besser werden, möglichst schon gegen Wiedenbrück. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir mit unserer Spielweise noch viele Punkte holen werden, weil ich davon und von der Qualität meiner Jungs voll überzeugt bin.“

Michael Boris (Trainer SF Lotte): „Es ist genau das eingetreten, was wir während der Woche besprochen haben. Wir kannten die Stärken über den Spielaufbau mit Fleßers, die Schnelligkeit von Schikowski und den Schlüsselspieler David Jansen. Wir haben tiefer gestanden und RWO das Feld überlassen. Das Tor war sehr schön heraus gespielt, trotzdem war der Sieg hier natürlich etwas glücklich, denn Oberhausen hatte gute Tormöglichkeiten. Da wir zuletzt aber auch viele Punkte unglücklich verloren haben, wir diese auch ganz gerne mal mit.“

Statistik

RWO: Kühn, Tyler (63. Brisevac), Haas (63. Nowak), Weigelt, Herzenbruch, Scheelen, Fleßers, Kreuels (75. Steinmetz), Schikowski, Reinert, Jansen
Lotte: Fernandez, Wendel, Nauber, Rosinger (71. Koep), Hansmann, Zeh, Moslehe (75. Holm), Langlitz, Al-Hazaimeh, Schmidt, Grieneisen (90. Rahn)
Schiedsrichter/Assistenten: Brüster – Tendyck, Neuer
Tore: 0:1 Rosinger (58.)
Karten: Weigelt (Gelb, 60.) - Langlitz (Gelb, 36.), Al-Hazaimeh (Gelb, 41.), Moslehe (Gelb, 70.), Hansmann (Gelb, 87.), Wendel (Gelb, 90.)
Zuschauer: 2275