"Wir sind natürlich enttäuscht", sagte Trainer Guido Streichsbier auf der Pressekonferenz nach der Partie: "Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, waren dominant. Wir haben den Ball gut laufen lassen, sind defensiv gut gestanden und haben uns Chancen erarbeitet.“ Doch im Abschluss ließen seine „aufgehenden Sterne“ „Galligkeit und Brutalität“ vermissen: „Hinten haben wir einmal nicht aufgepasst und wurden hart bestraft. Das tut schon weh."
Sein Gegenüber Paolo Vanoli wollte von einem glücklichen Sieg nichts wissen: „Kein Glück, es war harte Arbeit“, ließ der 43-jährige Italiener wortkarg wissen. Und schob noch ein Kompliment in Richtung Gegner hinterher: „Deutschland ist ein großes Team“. Auch Guido Streichsbier hatte ein Lob für die „Azzurrini“ und vor allem für deren überragenden Keeper Alex Meret, der gleich ein gutes Dutzend Deutscher Chancen zu Nichte machte, übrig: „Sie haben das gut verteidigt und ihr Keeper hat ein klasse Spiel gemacht“.
Mit Blick auf das zweite Turnierspiel gegen Portugal am Donnerstag (ab 19.30 Uhr, im FuPa-Liveticker) kündigte Streichsbier an: "Wir haben jetzt drei Tage, um uns wieder zu sammeln. Wir haben viele positive Dinge gesehen, müssen aber auch zwei, drei Dinge ansprechen, die nicht so gut waren. In der Defensive müssen wir noch sorgfältiger sein und haben heute auch etwas zu langsam nach vorne gespielt."
Auch Kapitän Benedikt Gimber haderte mit dem Spielverlauf. "Es ist unfassbar bitter, weil wir Italien über 90 Minuten dominiert haben", sagte der Kapitän nach dem Spiel. Gimber, der zur neuen Saison als Leihspieler in der 2. Liga beim SV Sandhausen weiter Spielpraxis sammeln soll, ärgerte sich auch über die strittige Elfmeterszene: "Italien macht mit der einzigen Chance das Tor. Ich weiß nicht ob man den geben muss, er schießt ihm aus so kurzer Diatanz an die Hand.“
Schiedsrichter Alejandro Hernadez aus Spanien hatte in der 78. Minute auf den Punkt gezeigt. Vorausgegangen war der erste vernünftige Konter der Italiener, an dessen Ende Patrick Cutrone zum Abschluss kam. Der erste italienische Torschuss der Partie landete unglücklicherwiese aus kürzester Distanz an Gino Fechners Hand. Eine sehr harte, aber dennoch vertretbare Elfmeter-Entscheidung.
25:2 Torschüsse und 12:1 Ecken zählten die Statistiker am Ende der schwungvollen 90 Minuten für die deutsche Mannschaft. Und Kapitän Benedikt Gimber, der in der Jugend für den SV Schefflenz und den TSV Sulzbach die Kickstiefel schnürrte, haderte in den kühlen Katakomben der Stuttgarter Arena mit der Chancenverwertung seiner Kollegen: „Der einzige Vorwurf, den wir uns machen können, ist, dass wir keine Tore gemacht haben. Sonst haben wir es hervorragend gemacht." Die Hoffnung gibt der 19-jährige nach dieser bitteren Auftaktpleite aber noch lange nicht auf: "Die Hoffnung aufs Weiterkommen ist natürlich da. Wenn wir beide Spiele gewinnen, sind wir weiter im Turnier."
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