Unberechtigter Spielereinsatz beim Sportbund

Die gestrige Bayernliga-Partie zwischen den beiden Aufsteigern TSV Gersthofen und dem SB DJK Rosenheim (Endstand: 4:1) wird für die Gäste ein gerichtliches Nachspiel haben. Was war passiert: In der 28. Minute hatte sich Torwart Daniel Preußer verletzt, für ihn rückte früh Ersatzmann Dominik Krammer zwischen die Pfosten. In der 38. Minute wurde Krammer aber von Schiedsrichter Sven Bode aus Nürnberg wegen einem Handspiel außerhalb des Strafraums mit der roten Karte des Feldes verweisen. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0. Nun stellte sich der Rosenheimer Torwarttrainer Johannes Rottmüller zwischen die Pfosten, der zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Spielberichtsbogen stand. Das war den Medienvertretern auf der Tribüne, die über eine Kopie des Spielberichtsbogens verfügten, schnell bewusst.

Der Paragraf 44a, Absatz 13, der BFV-Spielordnung besagt aber, dass alle Spieler, die während eines Bayernliga-Spieles eingesetzt werden dürfen, vor dem Spiel auf dem Spielbericht eingetragen werden müssen. Eine nachträgliche Erfassung - so die Sonderregularien für die Bayernliga - ist nicht erlaubt. Ab der Landesliga abwärts kann ein Spieler jederzeit noch nachgetragen werden. "Da ist ein Fehler unterlaufen. Der Torwarttrainer war in diesem Fall nicht spielberechtigt und hätte nicht eingewechselt werden dürfen", bestätigt Heinz Ferber, der Vorsitzende Richter des Bayernliga-Sportgerichtes aus Nürnberg, gegenüber FuPa. Es wird nun ein Verfahren gegen den Sportbund Rosenheim eingeleitet, das am Ende zu einer Geldstrafe und nicht zu einer Spielumwertung führen wird.

Kurios: X:0-Wertung könnte Gersthofen (und Buckenhofen) benachteiligen.

Warum wird sich an der Wertung der Partie, die Gersthofen mit 4:1 gewonnen hatte, nichts ändern? Die Punkte und Tore bleiben auf dem Konto von Gersthofen. Eine Umwertung in einen X:0-Sieg für Gersthofen wird es schon allein deshalb nicht geben, weil Gersthofen erstens das Spiel gewonnen hat und weil ja in dieser Qualifikationssaison 2011/12 ausnahmsweise der direkte Vergleich zählt und Gersthofen sich ja mit dem 4:1 im direkten Vergleich vor dem ausstehenden Rückspiel ein schönes Polster gegen den Sportbund Rosenheim erarbeitet hat. Ein Polster, das mit einer X:0-Wertung wegfallen würde, denn ein X:0, das keine Änderung des Torverhältnisses bewirkt, würde somit zu einem Nachteil für den TSV Gersthofen führen. Hier hätte dem X:0 speziell für diese Qualifikationssaison ein Äquivalent, sprich ein 4:0 oder ähnliches zugeordnet werden können, um dem direkten Vergleich in dieser Saison Rechnung zu tragen. So kann sich zum Beispiel auch die X:0-Wertung für den SV Buckenhofen nach der Spielabsage des Freien TuS Regensburg in der Landesliga Mitte in der vergangenen Woche im schlechtesten Fall als negativ für den SVB auswirken. Falls beide Mannschaften in der Endabrechnung nach der Saison 2011/12 punktgleich sein sollten und der Freie TuS Regensburg das Rückspiel Anfang November knapp gewinnen sollte, würde der direkte Vergleich nämlich unfairerweise den Ausschlag zugunsten der Regensburger geben.

Auszug aus der BFV-Spielordnung

§44a (13) Für die Spielklasse Bayernliga gilt, dass nur Spieler für das Spiel zugelassen bzw. spielberechtigt sind, die zu Beginn des Spiels unter den 18 namentlich aufgeführten Spielern (Anfangsformation und Auswechselspieler) auf dem jeweiligen Spielberichtsbogen aufgeführt sind. Die allgemeine in Bayern gültige Regelung, dass grundsätzlich jeder Spieler mit gültigem Spielerpass spielen bzw. eingewechselt werden kann (also auch dann, wenn er zu Beginn des Spiels nicht auf dem Spielberichtsbogen steht), gilt für die Bayernliga nicht.