Kreispokal in der Diskussion

In dieser Saison wurde in mehreren Mannschaften wegen der Terminplanung Unmut laut. Die Pokalspielleitung, seit Jahren in den Händen des Alzeyers Ralf Müller, hatte den Wettbewerb so organisiert, dass schon vorm Jahreswechsel die Finalisten – Eintracht Herrnsheim und Suryoye Worms – ermittelt waren. Das hatte während der ersten Punktspiel-Halbserie mehrere Englische Wochen für die Mannschaften zur Folge. Einzelne, etwa der TSV Gundheim, litten darüber hinaus unter verschärften Bedingungen, weil sie auch noch im Verbandspokal mitmischten. Nicht nur der FSV Saulheim stöhnte vergangenes Jahr ob des Mammutprogramms auf.

Die Terminhatz im Herbst und Frühwinter hatte zur Folge, dass viele Mannschaften nun im Frühjahr – insbesondere an Ostern – spielfrei waren. Eine Regelung, die dem Vernehmen nach auch im Interesse vieler Vereine war.

Die unterschiedlichen Interessen der Vereine stellen den Pokalspielleiter jede Saison vor ein eigentlich unlösbares Problem, das durch eine weitere Unvorhersehbarkeit verschärft wird: Nachholspiele infolge schlechter Witterung. Gerade Klubs wie der SG Wiesbachtal oder TuS Biebelnheim, die häufiger von Spielausfällen betroffen sind, kommt es entgegen, wenn im Frühjahr keine Pokalspiele anliegen. Es gab schon andere Spielzeiten als in dieser wettertechnisch relativ komplikationsfreien Saison – da hatten sie zwischen Ostern und den Mai-Feiertagen mächtig Stress.

Allen Beteiligten gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich. Aber möglicherweise gibt es einen besseren Kompromiss, der im gemeinsamen Dialog erarbeitet werden könnte. Ralf Müller geht sogar so weit, zu sagen: „Vielleicht ergibt sich die Überlegung, den Modus zu ändern – dass beispielsweise die A-Klassisten eventuell erst in der dritten Runde in den Wettbewerb einsteigen“. Eine weitere Alternative, immer wieder mal thematisiert, wäre, die zweiten Mannschaft auszuschließen. Ergo: Es soll bei diesem Runden Tisch völlig ergebnisoffen diskutiert werden.

Müller betont, dass es jedoch einige unveränderbare, weil: vom Südwestdeutschen Fußballverband vorgegebene – Eckpunkte gibt. Dazu zählt der Rahmenterminplan, in dem beispielsweise der Termin für das Verbandspokalfinale festgelegt ist. Daraus ergeben sich weitere vorgelagerte Verbandspokalspieltermine, die gegenüber den Kreis-Vorstellungen Vorrang haben. Trotzdem blieben den Kreisen immer noch Möglichkeiten, ihre Pokalwettbewerbe individuell zu gestalten. Diesen Versuch will der Kreisvorstand wagen. Müller verspricht sich viel davon: „Und wenn die Teilnehmer an diesem Runden Tisch nur merken, wie schwierig die Angelegenheit ist.“

Entgegengewirkt werden soll auf jeden Fall dem landauf, landab verbreiteten Eindruck, die Funktionäre gestalteten die Spielpläne willkürlich und bisweilen auch leichtfertig. Die Teilnehmer am Runden Tisch werden die Sachzwänge notgedrungen mitkennenlernen müssen.

Das Kreispokalfinale zwischen Titelverteidiger Suryoye Worms und Eintracht Herrnsheim findet am 1- Mai um 17 Uhr bei Normannia Pfiffligheim statt.

Eins, zwei Wochen später, der Termin steht noch nicht genau fest, plant der Kreisvorstand, sich mit einer überschaubaren Zahl an Vereinsvertretern zu treffen, um über eine Modifkation des Pokalspielbetriebs zu diskutieren.

Voraussichtlich sollen aus jeder Klasse drei Vereinsvertreter am Tisch sitzen. Wer dabei sein möchte, kann sich via E-Mail unter der SWFV-Adresse von Ralf Müller ab sofort anmelden.