2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Mann der zwei Tore: Stefan Lechner (l.) traf zwei Mal gegen den SV Erlbach. FOTO: AL
Mann der zwei Tore: Stefan Lechner (l.) traf zwei Mal gegen den SV Erlbach. FOTO: AL

TuS gewinnt wilde Offensivschlacht

Trainer Sugzda: „Haben unbändigen Willen gezeigt“

Holzkirchen – Was für ein Osterwochenende für die Landesliga-Fußballer des TuS Holzkirchen: Nach dem Sieg gegen die SpVgg Landshut, entscheidet Holzkirchen auch das zweite Heimspiel innerhalb von drei Tagen für sich.

In einem wahren Torfestival gegen den SV Erlbach war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie bereits vor 48 Stunden alles gegeben hatten. Doch der TuS überstand mehrere kritische Phasen, drehte einen Rückstand und setzte sich letztlich aufgrund der deutlich besseren spielerischen Klasse mit 5:3 durch. Der Vorsprung auf die Verfolger ASV Dachau und SB Chiemgau Traunstein beträgt nun neun Punkte.
„Dieser Sieg war insgesamt absolut verdient, auch wenn wir im Endeffekt viel zu viele Fehler gemacht haben“, sagt TuS-Coach Gediminas Sugzda. „Wir haben wieder diesen unbändigen Willen gezeigt – da kann man die Fehler heute auch einfach mal ignorieren.“ Sugzda musste kurzfristig erneut in der Abwehr umbauen, da Josef Sontheim nach dem Aufwärmen über Sprunggelenksprobleme klagte, für ihn begann Dominic Baumann auf der linken Seite.
Wie gegen Landshut gelang dem TuS ein Blitzstart: Nach einem weiten Ball unterschätzte ein Erlbacher Innenverteidiger den Abprall vom stark durchnässten Boden. TuS-Stürmer Stefan Lechner kam zuerst an den Ball und versenkte diesen aus etwa elf Metern per Flachschuss zur 1:0-Führung. In dieser Phase hätte der Tabellenführer bereits alles klar machen können, verwertete einige hochkarätige Gelegenheiten jedoch nicht.

Dann begann eine wilde Phase an der Haidstraße. „Wir hatten fünf Minuten lang einen totalen Blackout“, sagt Sugzda. Mehrmals haderten die Holzkirchner zu lange mit möglicherweise zweifelhaften Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, als der SV einen Freistoß aus gut 35 Metern bekam – aus Holzkirchner Sicht zu Unrecht. Marc Bruche schnappte sich die Kugel und schlenzte sie links oben ins Kreuzeck, wobei der Schuss durchaus haltbar schien.
Nur 120 Sekunden später erregte sich der Spitzenreiter erneut an einem nicht gepfiffenen, aber diesmal klarem Freistoß an Baumann – die Gäste bestraften dies im Gegenzug mit einem Konter, den Johannes Maier zum 1:2 aus Holzkirchner Sicht vollendete. „Nach diesen zwei Toren waren wir für kurze Zeit total raus“, sagt der TuS-Coach.
Erlbach drückte nun und wollte die Holzkirchner Verunsicherung nutzen. Doch wie so oft in dieser einzigartigen Saison antwortete der TuS in seiner eigenen Art: mit einem Tor. Es sollte noch besser kommen, denn mit einem perfektem Spielzug kurz vor der Halbzeit stellte der TuS auf 3:2. „Es ist immer wieder schön, zu sehen, welcher Charakter in dieser Mannschaft steckt“, sagt Sugzda.
Nach der Pause stemmte sich Erlbach zwar nochmals mit allen Mitteln gegen die Niederlage, doch ein Elfmeter, der für Sappl nach leichtem Schubsen gepfiffen wurde, und den Marco Höferth per Vollspann unter die Latte versenkte, brachte die Holzkirchner in eine gute Ausgangslage für die Schlussphase. „Bis zum Elfer war es ein richtig harter Kampf“, bestätigt Sugzda. „Wir mussten alles raushauen, und beiden Teams war die Müdigkeit am Schluss deutlich anzumerken.“ Trotzdem gelang es den Gästen, rund zehn Minuten vor dem Abpfiff nochmals zu verkürzen.
Den Schlusspunkt setzte erneut der TuS: Lechner traf zum 5:3-Endstand. Anders als nach dem Sieg gegen Landshut, dürfte für die Holzkirchner diesmal das Feiern eines perfekten Wochenendes gestattet sein. So setzte Franz Huber seinen Trainer direkt nach Ende der Partie unter Zugzwang. „Gedi, du zahlst heute einen Kasten, oder?“, fragte der Außenspieler. Sugzda nickte grinsend.

Aufrufe: 018.4.2017, 11:26 Uhr
Miesbacher MerkurAutor