TuS Holzkirchen kommt gegen Heimstetten unter die Räder

Es gibt schlechte Tage, und es gibt rabenschwarze Tage. Letzteren hat der TuS Holzkirchen bei der Auswärtspartie am Freitag gegen den SV Heimstetten erwischt. Nach einer katastrophalen Anfangsphase mit unzählig wilden Fehlern im Aufbauspiel war die Sache bereits gegessen, und die Truppe von Trainer Gediminas Sugzda musste mit einem 0:4 in die Kabine. Die zweiten 45 Minuten gestalteten sich zwar ausgeglichener, doch mit einem 1:6 muss der TuS die zweite heftige Niederlage in Folge schlucken.

„Das war die schlechteste erste Halbzeit, die wir jemals abgeliefert haben“, lautet Sugzdas kritisches Fazit. „Die ersten drei Tore haben wir aufgrund von Unkonzentriertheiten kassiert, und danach geht jedes Team in die Knie.“

Lediglich zwölf Minuten überstand der Aufsteiger gegen ein starkes Heimstetten, als sich ausgerechnet der bisher überragende Benedikt Zeisel einen Schnitzer erlaubte, beim Versuch eine Flanke abzufangen. Die mit viel Spin gespielte Hereingabe von Sebastiano Nappo sprang aus seinen Händen ins eigene Tor. Nur vier Minuten später fand eine Ecke Nappos den direkten Weg ins Gehäuse, und es stand 0:2. In dieser Phase herrschte in der Hintermannschaft der Gäste maximale Verunsicherung, und trotzdem entwickelte sich eine Doppelchance, aus der der TuS hätte verkürzen müssen: Nach schönem Pass von Franz Fischer wehrte der Schlussmann des SV die Direktabnahme von Stefan Lechner grandios ab – der Nachschuss von Julian Allgeier fand den Rücken des am Boden liegenden Lechner.

Die Quittung erhielt der TuS nur 60 Sekunden später – Christoph Mömkes drückte die Kugel zum 3:0 über die Linie (18.), wobei Zeisel wie schon beim ersten Eckentor diskussionswürdig behindert wurde. Der TuS-Coach betrachtet die Szenen von zwei Seiten: „Meiner Meinung nach ist das zweimal ein klares Foul an Beni, da er in seiner Bewegung im Fünfmeterraum behindert und geschoben wird – das ist unverständlich, aber andererseits müssen wir da viel cleverer agieren und Beni helfen.“

Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff kam der erste sehenswerte Spielzug. Nappo schnürte als Vollstrecker seinen Hattrick und machte das 4:0 perfekt. „Wir haben Lehrgeld bezahlt“, resümierte Lechner. „Solchen Mannschaften, die viel Regionalliga-Erfahrung haben, sind wir in gewissen Situationen einfach noch unterlegen. Wir brauchen möglicherweise noch ein paar Spiele Gewöhnungszeit – an der Qualität mangelt es bei uns aber definitiv nicht.“

Mit Beginn des zweiten Durchgangs agierte das Heimteam passiver, und die Holzkirchner spielten nun besser mit. Lechner bescherte nach Vorlage von Fischer seinen Kollegen den einzigen Treffer des Tages, welchen der SV aber nicht lange auf sich sitzen ließ: Orhan Akkurt verwandelte per Direktschuss ins kurze Eck zum 1:5 aus Holzkirchner Sicht. „Wir wollten in der zweiten Halbzeit nicht irgendeine Schadensbegrenzung betreiben, sondern weiter nach vorne spielen“, erklärt Sugzda.

Dem TuS boten sich eine Handvoll Chancen, jedoch sollte abermals Heimstetten den Schlusspunkt setzen – der eingewechselte Duhnke platzierte die Kugel unter die Querlatte und die 1:6 Klatsche stand fest. „Auch wenn es gerade sehr düster aussieht, ist dies alles noch ein normaler Vorgang, da wir deutlich unerfahrener sind und beispielsweise unsere Abwehr einen Altersschnitt von 21 Jahren hatte“, beruhigt Sugzda.

SV Heimstetten – TuS Holzkirchen 6:1

Schiedsrichter: Bacher (Amerang) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Nappo (12.), 2:0 Nappo (17.), 3:0 Mömkes (19.), 4:0 Nappo (37.), 4:1 Lechner (53.), 5:1 Akkurt (59.), 6:0 Duhnke (89.)