2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Wieder einmal Moral bewiesen haben (ab 3.vl.) Sebastian Pummer, Wolfgang Sappl und der TuS Holzkirchen gegen Verfolger SpVgg Landshut. Der Tabellenführer gewann am Ende mit 3:1. FOTO: ANDREAS LEDER
Wieder einmal Moral bewiesen haben (ab 3.vl.) Sebastian Pummer, Wolfgang Sappl und der TuS Holzkirchen gegen Verfolger SpVgg Landshut. Der Tabellenführer gewann am Ende mit 3:1. FOTO: ANDREAS LEDER

Holzkirchens Effizienz zermürbt Landshut

Doppler mit frühem Treffer und Allgeier mit Doppelpack

Holzkirchen – Der TuS Holzkirchen hat am Samstag beim Spitzenspiel gegen die SpVgg Landshut ein Ausrufezeichen im Kampf um die Meisterschaft der Landesliga Südost gesetzt

Zwar startete die Mannschaft von Trainer Gediminas Sugzda nach früher Führung schwach in das Heimspiel, doch letztlich entschied der Tabellenführer das Top-Duell dank starker Chancenverwertung mit 3:1 für sich. Die Landshuter verpassten es, Holzkirchner Nachlässigkeiten, die vor allem im ersten Durchgang massig zu beobachten waren, zu bestrafen. Die Holzkirchner präsentierten sich derweil vor dem Tor so eiskalt wie noch nie in dieser Spielzeit.
„Das war ein ganz komisches Spiel“, meint Trainer Sugzda. „Wir waren in der ersten Halbzeit klar die schlechtere Mannschaft, und Landshut hatte die reifere Spielanlage. Allerdings haben wir das 1:0 gemacht und defensiv auch nicht viele Großchancen zugelassen.“ Sugzda musste auf Ljeotrim Sekiraqa verzichten, sodass die linke Außenbahn defensiv aus Josef Sontheim und offensiv aus Franz Huber bestand.

Die 250 Zuschauer hatten sich gerade auf ihren Plätzen eingefunden, als die TuS-Anhänger schon das erste Mal jubeln durften: Nach einer eigentlich zu kurzen Ecke deckte kein Landshuter Lars Doppler, der auf den kurzen Pfosten lief. Der Ball sprang einmal auf, und der Innenverteidiger vollendete unbedrängt mit dem Innenriss ins kurze Eck zur Führung. „Dieses frühe Tor spielte uns natürlich erst mal in die Karten“, sagt Doppler. „In den ersten zehn Minuten konnten wir uns auch noch gut aus Drucksituationen befreien. In der restlichen ersten Hälfte haben sich aber dann immer wieder Fehler im Aufbauspiel eingeschlichen, weshalb eine gewisse Unruhe entstand.“
Die Gäste wachten nach dem Gegentor auf und dominierten das Spiel mehr und mehr. Der TuS gestaltete seine Aktionen zu kompliziert, sodass Unsicherheit und leichte Fehlpässe deutlich zunahmen. Das Team von Trainer Florian Baumgartl schlug aus dieser Schwächephase aber keinen Profit – die Schüsse verfehlten ihr Ziel oder Torhüter Benedikt Zeisel hatte leichtes Spiel. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen eine extrem starke Truppe ran mussten – da darf man auch keine Wunder erwarten“, sagt Sugzda. „Trotzdem war das in der ersten Hälfte zu wenig und die Führung glücklich.“
Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigte der TuS jedoch ein etwas anderes Gesicht und sorgte schnell für klare Verhältnisse: Nach einem missglückten Doppelpassversuch reagierte Top-Torjäger Julian Allgeier am schnellsten und ging auf den Abpraller, der ungefähr auf Höhe des Elfmeterpunkts lag – die Art wie Allgeier den Ball dann über die Linie zwang, beschreibt auch ein wenig das Glück, dass sich der TuS in diesem Jahr offensichtlich erarbeitet hat.
„In dieser Phase haben wir etwas besser ins Spiel gefunden, und es war eine Begegnung auf Augenhöhe“, meint Sugzda. Landshut war nach dem zweiten Gegentor gezwungen, Räume in der Defensive aufzumachen. Dies nutzte Allgeier erneut grandios: Nach Zuspiel von Lukas Keßler ließ der Stürmer acht Minuten nach dem 2:0 wenige Meter außerhalb des Strafraumes zwei Verteidiger stehen und nagelte den Ball kaltschnäuzig ins rechte Eck.
Symptomatisch für diese Partie war auch, dass eine missglückte Flanke eines Landshuters wenige Sekunden vor dem 3:0 eben nicht im Tor landete, sondern vom Innenpfosten ins Spiel zurücksprang. „Das Ergebnis entsprach zu diesem Zeitpunkt nicht dem Verlauf“, gibt Holzkirchens Trainer zu. „Aber wir haben einfach unsere Chancen besser genutzt.“
Im Schlussabschnitt entwickelte sich eine rasante Phase, in der beide Mannschaften zu Chancen kamen. Schließlich vollendete die SpVgg dann doch eine präzise Hereingabe von Lukas Winterling – Matthias Seidel verkürzte freistehend auf 1:3. Und beinahe hätte sich der TuS selbst noch das Leben schwer gemacht, als Maxi Schulz eine Flanke entschärfen wollte und den Ball an den eigenen Pfosten köpfte. Doch abermals fiel der Ball zurück ins Spielfeld.
„Ich bin absolut froh über diesen Sieg“, sagt Sugzda nach dem Abpfiff erleichtert. „Wir haben wieder einmal Moral bewiesen und sind jedem Ball hinterhergelaufen. Auch wenn es spielerisch phasenweise nicht so gut lief.“

TuS Holzkirchen – SpVgg Landshut 3:1
TuS Holzkirchen: Zeisel, Preuhs, Schulz, Doppler, Gulielmo, Höferth, Allgeier, Keßler (68. Sappl), Sontheim (80. Pummer), Lechner, Huber (62. Baumann) - Trainer: Sugzda
SpVgg Landshut: Huber, Neumeier, Plomer, Steffel, Winterling, Hagl, Schnur (41. Oswald), Irmler, Suszko, Wieselsberger (61. Laubner), Seidel - Trainer: Baumgartl
Schiedsrichter: Schieder (Weiden) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Doppler (4.), 2:0 Allgeier (50.), 3:0 Allgeier (58.), 3:1 Seidel (88.)

Aufrufe: 018.4.2017, 11:32 Uhr
Miesbacher Merkur: Hans SpieglerAutor