Barthuber schlägt Tabellenführer im Alleingang

Es könnte noch eng werden für die Fußballer des TuS Holzkirchen: Beim SB DJK Rosenheim kamen die Mannen von Trainer Gediminas Sugzda mit 1:2 unter die Räder und verloren so das zweite Spiel in Folge.Vor den finalen Spielen gegen Karlsfeld, Eching, Freising und Töging beträgt der Vorsprung zwar immer noch sechs Punkte – jedoch nur, weil die Partien des ASV Dachau und des SB Chiemgau Traunstein verschoben wurden. Bei Siegen beider Mannschaften schieben sich die Top-Verfolger bis auf drei Punkte an den TuS heran.
„Unsere Leistung hier hatte maximal Kreisliga Niveau“, zeigte sich TuS-Kapitän Benedikt Zeisel nach Abpfiff sichtlich enttäuscht. „Wir haben den Kampf erst angenommen, als wir schon mit 0:2 in Rückstand lagen.“ Genau an dieser mangelnden Präsenz in den ersten 60 Minuten scheiterte die Elf Sugzdas letztlich. Zweikampfstärke, Laufbereitschaft, offensive Kaltschnäuzigkeit und defensive Stabilität – das vermissten die mitgereisten Holzkirchner Fans. Bis zum Spiel gegen Geretsried vergangenes Wochenende hatte vor allem das den Spitzenreiter auszeichnet.
Schon nach 13 Minuten war der TuS-Keeper das erste Mal gezwungen, hinter sich zu greifen: Nach einem Eckball kam Rosenheims Michael Barthuber an den Ball, scheiterte aber zunächst an Zeisel. Beim Abpraller kam kein TuS-Verteidiger rechtzeitig an die Kugel, sodass Barthuber leichtes Spiel hatte. „Wir verlieren zur Zeit oft den Ball im Aufbauspiel“, analysiert Zeisel die aktuelle Schwäche des TuS. „Unsere Sicherheiten bauen wir zu wenig ein.“
Auch nach dem Rückstand demonstrierten Zeisel und seine Vordermänner wenig Aufmerksamkeit. Vielmehr war es die Heimmannschaft, die zu gefährlicheren Aktionen kam. So, wie bei einem aussichtsreichen Schuss von Marko Tomicic, den Holzkirchens Kapitän aber parieren konnte. Erst kurz vor der Halbzeit kamen die Gäste zu einem ersten Hochkaräter, doch anders als in den vergangenen Wochen, reichten dem TuS auch die zwei Nachschussmöglichkeiten nicht, um auszugleichen.
Nach dem Seitenwechsel erwischte der Sportbund seine Gäste ein zweites Mal eiskalt: Nur fünf Minuten waren vergangen und Barthuber vollendete eine herausragende Vorarbeit seines Teamkameraden Fatih Eminoglu zum vorübergehenden Zwei-Tore-Vorsprung. Erst da schien der Spitzenreiter allmählich aufzuwachen. Für die Außenverteidiger Ljeotrim Sekiraqa und Maximilian Preuhs waren mittlerweile Florian Voit und Stürmer Sebastian Pummer ins Spiel gekommen. Letzterer besorgte 20 Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer.
Von da an hätte die Begegnung noch kippen können, doch der Sportbund schleppte sich kämpferisch über die Zeit und sicherte sich einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf. „Es ist alles eine Sache der Einstellung“, moniert Zeisel. „Selbst wenn wir zehn Prozent weniger geben, reicht es in dieser Liga nicht einmal gegen den Letzten.“ Deshalb fordert der Kapitän für die finalen Wochen: „Wir müssen uns jetzt zusammenreißen und wieder das zeigen, was uns auszeichnet – eine geschlossene, geile Truppe, die alles schaffen kann, wenn sie alles gibt.“

Text: Hans Spiegler