2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Noch wird fleißig an der überdachten Terrasse des Sportheims gearbeitet. Bis zum Samstag, an dem das große Heimspiel gegen den TSV Bogen ausgetragen wird, soll sie aber fertig sein. Sie ist nur eine der vielen Auflagen, die der Fußballverband für einen eventuellen Regionalliga-Aufstieg stellt.  Foto: Reinhold Radloff
Noch wird fleißig an der überdachten Terrasse des Sportheims gearbeitet. Bis zum Samstag, an dem das große Heimspiel gegen den TSV Bogen ausgetragen wird, soll sie aber fertig sein. Sie ist nur eine der vielen Auflagen, die der Fußballverband für einen eventuellen Regionalliga-Aufstieg stellt. Foto: Reinhold Radloff

Die Terrasse ist fast fertig, aber...

Die Schwabmünchner arbeiten mit Macht auf die Regionalliga hin +++ Doch bis der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte Wirklichkeit werden kann, sind noch viele Hausaufgaben zu machen

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Natürlich, die Niederlage in Landsberg war nicht eingeplant und schmerzt. Sie hält aber die Bayernligamannschaft des TSV Schwabmünchen nicht von ihrem Vorhaben „Regionalliga“ ab, wenn es auch noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist.

Hämmern, sägen, schrauben. Am Sportheim auf dem Fußball-Gelände des TSV Schwabmünchen toben Bauarbeiten. Bis zum Wochenende, zum wichtigen Heimspiel gegen den TSV Bogen soll auch die über 100 Quadratmeter große überdachte Terrasse fertig sein.

Einen Sieg gegen den Sechzehnten der Tabelle plant Abteilungsleiter Germar Thiele fest ein. Muss er auch, soll das Vorhaben Regionalliga noch in greifbarer Nähe bleiben. Denn am letzten Spieltag der Saison müssen die Menkinger beim FC Unterföhring antreten. Der ist Tabellenführer. Ihm ist der direkte Aufstieg nicht mehr zu nehmen, da ja Verfolger Pullach keinen Antrag auf die Regionalliga gestellt hat und schon länger durchblicken ließ, dass er nicht aufsteigen will.

Ob der Tabellenführer so gnädig ist und die Tutschka-Truppe gewinnen lässt, damit ist eigentlich nicht zu rechnen. Einen Punkt wollen die Menkinger trotzdem holen, um nicht noch Gefahr zu laufen, von Dachau überholt zu werden. Das wäre dann das Aus für die Regionalliga.

Ohnehin ist der TSV schon darauf angewiesen, dass die Pipinsrieder das wahr machen, was sie in einem Interview durchblicken ließen: Sie können oder wollen eventuell die Verbands-Auflagen für die Regionalliga nicht erfüllen und lassen so als Tabellendritter dem Tabellenvierten aus Schwabmünchen mehr oder weniger unfreiwillig den Vortritt bei der Relegation.

Auch dieser letzte Saisonabschnitt dürfte, wenn alles bis dahin klappt, kein Zuckerschlecken werden. Sportlich. Aber da ist ja noch mehr.

Der Verband hat dem TSV Schwabmünchen zwar die Zulassung für die Regionalliga erteilt, doch es müssen noch eine ganze Reihe von Auflagen erfüllt werden:

  • Bau eines eingezäunten Gästeblocks für 200 bis 300 Personen mit Toiletten und einem eigenen Zugang
  • Bau eines Zauns am Feldgießgraben
  • Bau eines zweiten Zugangs für die Zuschauer (bei den neuen Garagen)
  • Bau einer überdachten Terrasse mit Sitzplätzen (fast fertig)
  • Errichtung von Presseplätzen mit Strom und W-Lan auf der Tribüne
  • Bau eines Kamerapodests
  • Herrichten von Parkplätzen auf dem Rasenplatz an der Heimbergstraße und Sanieren des dortigen Gehwegs
  • Parkverbot auf der Riedstraße (besteht bereits)
  • Einstellen eines professionellen Ordnungsdiensts.

Als Untergrenze für all diese Maßnahmen setzt Abteilungsleiter Germar Thiele 10.000 Euro an. „Insgesamt wird uns die Regionalliga wohl etwa 40.000 Euro mehr kosten als eine Bayernliga-Saison.“ Da er mit rund der doppelten Zuschauerzahl im Falle des Aufstiegs rechnet, könnten dadurch schon 20.000 Euro in die Kasse fließen. Den Rest erhofft er sich von Sponsoren.

Dann kam ein erstaunlicher Satz von ihm: „Die Mannschaft wird uns nicht mehr kosten als bisher.“ Warum? „Die Spieler haben zum Großteil Zwei-Jahres-Verträge und bekommen keinen Nachschlag.“

Aufgestockt werden soll die Mannschaft außerdem mit eigenen Nachwuchskräften. Im Angriff wird das nicht gelingen. Da sind die Verantwortlichen stark auf der Suche nach geeigneten und bezahlbaren Leuten. „In der Abwehr und im Mittelfeld sind wir gut aufgestellt, wie man an den wenigen Gegentoren sehen kann. Außerdem haben wir fast das jüngste Team der Liga. Da sind Spieler dabei, die noch richtig entwicklungsfähig sind.“

Trotzdem: Thiele greift sich immer wieder in die Haare. „Ich gehe das Projekt Regionalliga, wie manche in der Mannschaft auch, mit gemischten Gefühlen an. Wir müssen natürlich damit rechnen, dass wir nach einer Saison gleich wieder absteigen. Aber ich denke, auch dann war es die viele Arbeit und den großen Aufwand wert. Denn im Grunde haben wir schon vor, in Zukunft der Regionalliga anzugehören.“

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Jetzt muss erst einmal der sportliche Teil erledigt werden. Und dann heißt es, alle Verbandsauflagen erfüllen, zeitgerecht. Denn wer das bis zum 1. Juli nicht geschafft hat, der verliert, laut Thiele, nicht nur die Lizenz für die Regionalliga, sondern muss wieder in der untersten Liga anfangen. So schlimm wird es sicherlich nicht kommen. Aber wenn die Schwabmünchner Regionalliga-Zugehörigkeit an den nicht erledigten Hausaufgaben scheitern würde, wäre das fatal. Doch so weit wird es sicherlich nicht kommen.

Aufrufe: 012.5.2017, 11:27 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor