2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Jan Leigart (Nummer 9), hier nach einem Zusammenprall mit TuS Neuhausens Keeper Danny Bender, hielt oft seine Knochen für die Schornsheimer hin.
Jan Leigart (Nummer 9), hier nach einem Zusammenprall mit TuS Neuhausens Keeper Danny Bender, hielt oft seine Knochen für die Schornsheimer hin.

Traurig und doch erleichtert

SG Schornsheim/Undenheim sieht in dem nun besiegelten Abstieg auch Chancen

Schornsheim. Das eine Auge weinte, das andere Auge lachte. Das 1:5 gegen die TuS Neuhausen und der damit verbundene Abstieg aus der Bezirksliga löste gemischte Gefühle bei den Fußballern der SG Schornsheim/Undenheim aus. In der ersten emotionalen Reaktion ging das sicherlich nicht spurlos an den Beteiligten vorbei, die Enttäuschung über das eigene Versagen war zu groß. Abwehrspieler Andreas Ebling hielt frustriert fest: „Wir haben es nicht hinbekommen.“

Dabei stand der 30-Jährige den Tränen nahe. Er haderte mit sich selbst, warum er die Mannschaft nicht mitreißen konnte. Er haderte damit, dass die Schornsheimer selbst in so einer wichtigen Begegnung wie gegen Neuhausen „keinen Abstiegskampf“ lieferten, sich „nicht zerrissen.“

Dabei hatte der Gastgeber wieder einmal mit einem seiner größten Probleme in der laufenden Runde zu kämpfen. „Wir haben in vielen Spielen immer Phasen gehabt, wo wir mit Abstand kein Bezirksliga-Niveau hatten.“ Schwache Minuten, die die Schornsheimer auch wieder am Sonntag hatten.

Somit reichte Neuhausen im Grunde genommen eine starke Schlussphase, um den direkten Abstiegskonkurrenten in die Knie zu zwingen. Ein Dreierpack von Maurizio Scherer (68./74./88.) und ein Treffer von Maximilian Schröher (81.) führten den Aufsteiger zu einem klaren 5:1-Erfolg. Zuvor egalisierte Daniel Zolotarev (28.) den durch Pascal Mirinioui (10.) entstandenen Rückstand.

Die Schornsheimer klagten nach Spielschluss auch mal wieder über die eigene Chancenverwertung. Mirinioui, Jan Leigart und Kevin Gauer hätten allesamt einen höheren Vorsprung herausschießen können. Doch keiner von den Drei schaffte es, den gut aufgelegten TuS-Keeper Danny Bender noch ein weiteres Mal zu bezwingen. Das, so SG-Abteilungsleiter Klaus Hassinger, sei in dieser Saison häufig der Fall gewesen.

Und dann schlug die Stimmung im Schornsheimer Lager ins Positive um. Es ist fast eine Last, die von den Schornsheimern abfällt. Der jahrelange Abstiegskampf – sowohl beim Bezirksliga-Team als auch bei der B-Klassen-Mannschaft – hat Kraft und auch Zuschauer gekostet. Deshalb sehen die Vereine der Spielgemeinschaft den Doppel-Abstieg gelassen. „Wir sind entspannt und müssen nicht auf Teufel komm‘ raus in der Bezirksliga und B-Klasse spielen“, so Hassinger. Ebling, der schon seit 13 Jahren als Spieler für die Schornsheimer aktiv ist, ergänzte: „Das ist besser für das Vereinsklima.“

Nun gilt es, sich in Saulheim ordentlich aus der Bezirksliga zu verabschieden und sich dann auf die neue Runde eine Klasse tiefer vorzubereiten. Mit wenigen Abgängen und einer intakten Stimmung innerhalb des Teams sieht Ebling die Voraussetzungen für einen möglichen Wiederaufstieg geschaffen. Auch den Trainer Kurt Heil hält er für den Richtigen. „Er lebt Fußball und ist von der Motivation aktiv. Das ist geil.“ Das sind alles Dinge, mit denen sich der Abstieg leichter verdauen lässt. Und die helfen, die Zukunft positiv zu gestalten.



Aufrufe: 015.5.2017, 09:00 Uhr
Nico BrunettiAutor