TSV Schilksee verabschiedet sich mit einer Pleite

Von Beginn an erzeugten die Niedersachsen mit ihrem schnellen Umschaltverhalten Unordnung in der Kieler Hintermannschaft. Besonders über die rechte Seite, besetzt von Außenverteidiger und Kapitän Meikel Klee und Offensivmann Alexander Neumann beschwor der Gast immer wieder gefährlicher Situationen herauf. Dem frühen 1:0 ging ein Handspiel Jan-Niclas Bräunlings voraus. Klee spielte eine scharfe Flanke in Richtung Mitte des Strafraums. Aus circa fünf Metern Entfernung stoppte Bräunling die Hereingabe mit seiner rechten Hand. Eine etwas harte, doch keine falsche Entscheidung, da die Distanz nicht mehr als wirklich kurz zu beschreiben ist. Beim fälligen Strafstoß verlud Florian Nagel den Keeper der Fördekicker sicher (6.). Der Gegentreffer war bei der verzweifelten Suche des Hausherren nach Ordnung wahrlich keine Hilfe.

In der 15. Minute klingelte es erneut: Eine Flanke Neumanns von rechts passte exakt auf den am zweiten Pfosten freistehenden Danny-Torben Kühn, der geschickt gegen die Laufrichtung des bemitleidenswerten Schilkseer Schlussmanns Chris Kröhnert einköpfte. In der Folge verminderte die Spielvereinigung die Frequenz ihrer Angriffe und gab Schilksee Luft zum durchatmen. Der TSV kam offensiv jedoch über Ansätze nicht hinaus und blieb defensiv weiterhin anfällig. ,,In dieser Phase haben wir ein etwas ungenaues Passspiel gehabt", deutete der ansonsten sehr zufriedene Gäste-Coach Enrico Maaßen auf die schwächste Phase seiner Mannschaft hin. Das ausbleibende Zuziehen der Schlinge hatte einen Gegentreffer aus dem sprichwörtlichen Nichts zur Folge.

Der bis dahin praktisch unsichtbare Erdogan Cumur tauchte in der 37. Minute mit Ball am Fuß vor dem Strafraum auf, ließ Abwehrchef Sven Zöpfgen mit einem einfachen Haken stehen, drang in den Strafraum ein und wurde dort auf den ersten Blick fair von Nikola Serra abgegrätscht - und doch ertönte ein Pfiff, der vehemente Proteste der Niedersachsen nach sich zog. Davon unbeeindruckt verwandelte der gefoulte selbst gegen den die Ecke ahnenden Patrick Siefkes unhaltbar und stellte so den den Halbzeitstand her.

Maaßens Team beherzigte seine konstruktive Kritik nach dem Seitenwechsel, erhöhte seine Passseriosität und Zweikampfhärte und sorgte so für eine zügige Entscheidung. Kühn legte den Ball sauber auf Klee raus, der mit seinem flachen Querpass Neumann am ersten Pfosten fand - dieser schob mühelos ein (51.). Gegen den Ball waren die Hausherren spätestens jetzt überfordert. In Momenten des Ballbesitzes schien es fast so, als ob man sich des Spielgeräts und damit auch der Verantwortung möglichst zügig entledigen wollte.

Eine atemberaubend schnelle Kurzpasskombination aus der eigenen Hälfte heraus sorgte für den vierten und finalen Torerfolg des Gastes. Oliver Ioannou schob schließlich nach uneigennützigem Querpass Neumanns ins leere Tor ein (70.). Im Anschluss daran strotzte der designierte Sieger der Partie vor Spielfreude, die den einen oder anderen Schnörkel zu viel aufwies. So waren die Nordkieler mit dem 1:4 noch gut bedient. ,,Die Vorgaben wurden nicht umgesetzt. Die Luft war bei einigen einfach raus. Woran das liegt, kann ich auch nicht sagen", versuchte auch Lau, die Leistung am letzten Regionalligaspieltag nicht gut zu reden. ,,Ich bin stolz auf meine Mannschaft", zeigte sich Maaßen währenddessen angetan von der Saison seiner Schützlinge.