Tabellenplatz sechs, mitunter sogar die Topteams der Staffel gehörig ins Schwitzen gebracht – es ist eine Zwischenbilanz, die sich für einen Aufsteiger sehen lassen kann. Nach neunjähriger Durststrecke ist dem TSV Rohr in der Bezirksliga ein starkes Comeback geglückt. Eitel Sonnenschein also beim Filderclub? Nicht ganz. Dass sportlicher Erfolg nicht zwangsläufig vor internen Molltönen feit, hat die aktuelle Rückrunden-Vorbereitung gezeigt. Überschattet wurde jene an der Dürrlewangstraße von zwei unliebsamen personellen Vorkommnissen.
So sind sich erstens der Trainer Moudachirou Amadou und dessen Assistent Panagiotis Andreadis in die Haare geraten. Ein Zerwürfnis mit Folgen: Andreadis, der seinen Chef bislang stets vertreten hatte, wenn dieser beruflich in Afrika weilte, ist seinen Job los. „Die Zusammenarbeit hat nicht mehr gepasst“, sagt Amadou lapidar. Als neuer zweiter Mann fungiert nun Marcel Schlick, ansonsten Spieler der zweiten Mannschaft.
Zweitens wurden die Rohrer überrascht durch das Ansinnen ihres Angreifers Ömür Karatas: Der herausragende Torschütze der vergangenen Meistersaison tat kund, dass er zum Staffelrivalen Türkspor Stuttgart wechseln will, und zwar sofort – ein Wunsch, dem der Verein schließlich zähneknirschend entsprochen hat. „Rein sportlich bedeutet das einen Verlust“, weiß der Abteilungsleiter Mike Riedel. Freilich: er und die Seinen haben reagiert. Zuversichtlich sind sie, dass in Hossein Hosseini ein gleichwertiger Ersatz gefunden ist. Der gerade mal 19-Jährige hat bereits in der Verbandsliga (1. FC Heiningen) gespielt, zuletzt stand er beim Spitzenreiter NAFI Stuttgart unter Vertrag. Agieren soll er wie Karatas als Rechtsaußen.
Insgesamt sind sechs Spieler neu hinzugekommen, von denen Amadou zwei auf Anhieb in seiner Stammelf sieht: außer Hosseini auch Christoph Pauley, den es studienbedingt aus der Sinsheimer Ecke nach Stuttgart verschlagen hat. Der 26-Jährige überzeugte in den Testspielen als Innenverteidiger. Zusammen mit Marc Scherle dürfte er die Abwehrzentrale bilden.
Um was es für die Rohrer geht in den verbleibenden Partien? Während Riedel in der Festigung des derzeitigen sechsten Rangs „ein sehr gutes Ergebnis“ sähe, befindet sich Amadou im Zwiespalt. Einerseits mag er trotz bereits zwölf Punkten Abstand zur Abstiegszone vom ursprünglichen Ziel (noch) nicht abweichen: Klassenverbleib. Bescheidenheit also. „Dafür brauchen wir erst einmal noch drei, vier Siege“, sagt der Ex-Profi. Andererseits steht für ihn fest: „Wir könnten sogar noch besser sein, nämlich Richtung vorderste Plätze.“
Das dann ja vielleicht in der nächsten Saison. Ob die bisherigen Topteams bereits erneut schwitzen?
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