2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kämpfen um Platz zwei (v.l.): Carl Weser (TSV Neuried), Ryosuke Kikuche (MTV Berg), Sinan Neumaier-Süngoglu (FC Anadolu) und Mert Irmak (FC Phönix). F: Rutt, SVJ, Riedel, Leifer
Kämpfen um Platz zwei (v.l.): Carl Weser (TSV Neuried), Ryosuke Kikuche (MTV Berg), Sinan Neumaier-Süngoglu (FC Anadolu) und Mert Irmak (FC Phönix). F: Rutt, SVJ, Riedel, Leifer

Bezirksliga Süd: Wer siegt im Schneckenrennen?

Kampf um Relegationsplatz zwei

Souverän sieht eigentlich anders aus. Mit lediglich zwei Siegen aus den vergangenen sechs Partien kommt der TSV Grünwald nicht gerade wie ein Überflieger daher. Doch weil auch die Verfolger ständig patzen, scheint der Titelkampf in der Bezirksliga Süd vier Spieltage vor Saisonende bereits entschieden. Acht Punkte Vorsprung dürften den Grünwaldern reichen. Mit großer Spannung darf allerdings erwartet werden, was dahinter passiert: Wer entscheidet das Schneckenrennen um Relegationsrang zwei für sich?

Die "Unaufsteigbaren" aus dem Isartal scheinen es in diesem Jahr tatsächlich zu packen. Trotz teilweise famoser Punktzahlen war der TSV Grünwald in jüngster Vergangenheit häufig nur ganz knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert. Mit acht Punkten Vorsprung scheinen die Grün-Weißen in der Spielzeit 2016/17 bereits eine Entscheidung herbeigeführt zu haben, wenngleich Übungsleiter Andy Koch weiter auf die Euphoriebremse tritt. "Mit der Landesliga habe ich mich überhaupt noch nicht beschäftigt", sagt der 44-Jährige und will erst feiern, wenn auch alle numerischen Eventualitäten beseitigt sind.

Grund zum Feiern könnte bei günstigem Verlauf auch der Zweitplatzierte der Bezirksliga Süd haben. Im Relegationsduell mit einem Landesliga-Vertreter winkt der Gang in die nächsthöhere Spielklasse. Unsere Redaktion hat die Bewerber für Rang zwei unter die Lupe genommen. Besonders pikant: Das ambitionierte Quartett hat noch zahlreiche direkte Duelle vor sich.

TSV Neuried (2.) 55:32 Tore, 45 Punkte

Das Restprogramm: Anadolu (H), Berg (H), Oberalting (A), Grünwald (H)

Vier Spieltage vor Saisonende hat die Taurino-Elf in der Verfolgergruppe die Pole Position inne. Ambitionen, die schwächelnden Grünwalder noch einmal unter Druck zu setzen, wurden nach einer höchst durchwachsenen Frühjahrsrunde (nur zwei Siege im Kalenderjahr 2017) schnell zunichte gemacht. Mit den regionalligaerprobten Valentin de la Motte und Lennart Hasenbeck weiß der TSV zwei überqualifizierte Akteure in seinen Reihen, kann zudem auf die beste Offensive der Liga (schon 55 Treffer) zählen. Großes Plus: Die Würmtaler können die Aufstiegsträume einiger Konkurrenten im direkten Duell platzen lassen. Am letzten Spieltag empfängt die Taurino-Elf womöglich freudetrunkene Grünwalder.

MTV Berg/Würmsee (3.) 50:42 Tore, 42 Punkte

Das Restprogramm: Fürstenfeldbruck (H), Neuried (A), Phönix (A), Oberalting (H)

Wow, wer hätte damit gerechnet? Gerade so hatte der MTV Berg in der vergangenen Saison den Klassenerhalt in der Bezirksliga geschafft, jetzt träumt man am Starnberger See von der Landesliga. "Uns hat nach wie vor keiner auf der Rechnung", denkt Keeper Christian Utmälleki das große Plus seines Teams zu kennen. Im packenden Endspurt dürfte die aktuell drittplatzierten Berger allerdings niemand mehr unterschätzen. Auch die direkte Konkurrenz aus Neuried und vom FC Phönix, die sich die Obloch-Elf noch vorknöpft. Jedoch: 42 Gegentore sind der schlechteste Wert aller Spitzenteams.

FC Anadolu München (4.) 48:41 Tore, 42 Punkte

Das Restprogramm: Neuried (A), Oberalting (H), Grünwald (A), Pöcking (H)

An Selbstbewusstsein mangelt es den Spielern des FC Anadolu auf keinen Fall. Laut eigener Einschätzung stellen die Münchner Türken die spielerisch beste Mannschaft der Liga. Zumindest in den vergangenen Partien scheint sich die selbstbewusste Analyse zu bestätigen. Der FCA ist mit 13 Punkten aus den letzten sechs Spielen aktuell das formstärkste Team aus unserem Quartett. Unklar bleibt, ob Goalgetter Sinan Neumaier-Süngoglu (16 Treffer) noch in den Aufstiegskampf eingreifen kann. In den vergangenen drei Partien fehlte der 27-jährige Zielspieler im Anadolu-Kader.

FC Phönix München (5.) 42:25 Tore, 38 Punkte

Das Restprogramm: Hertha (A), Pasing (A), Fürstenfeldbruck (H), Berg (H), Lenggries (A)

Mit sieben Rückstand auf Neuried scheint der fünftplatzierte FC Phönix eigentlich schon abgeschlagen. Die Elf von Davor Mucic hat jedoch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und kann den Druck auf die vor ihr liegenden Teams noch einmal erhöhen. Viele talentierte Techniker können in den Reihen des FCP befreit aufspielen. Obwohl man sich in den vergangenen Spielzeiten in der Tabelle kontinuierlich gesteigert hat (die Blau-Weißen belegten zuletzt die Plätze sechs, vier und drei), wurde der Aufstieg nicht als Saisonziel ausgegeben. Nominell haben die Mannen um Anto Bonic das leichteste Restprogramm.

Prognose:

Der jungen Truppe vom FC Phönix fehlt im Endspurt die nötige Abgeklärtheit, in der nächsten Saison dürften die Münchner allerdings als ernster Aufstiegsanwärter gelten. Alles entscheidet sich in den direkten Duellen. Bereits im Spitzenspiel am kommenden Wochenende kann der TSV Neuried den FC Anadolu aus dem Relegationsrennen verabschieden. Dank ihrer individuellen Klasse setzt die Taurino-Elf sich auch gegen den MTV Berg durch und hat die Chance, Meister Grünwald in der Saison 2017/2018 in der Landesliga wiederzutreffen.

Aufrufe: 026.4.2017, 11:35 Uhr
Lukas SchierlingerAutor