2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Carlo Schick (l.) setzte den Schlusspunkt zum 4:0. F: Sauer
Carlo Schick (l.) setzte den Schlusspunkt zum 4:0. F: Sauer

Nach Junggesellenabschied: Eder nüchtert auf der Tribüne aus

Gräfelfing siegt dennoch souverän

Die Wölfe zeigen gegen Istiklal ihr zweites Gesicht. Mit reichlich Restalkohol im Blut gelingt ein 4:0-Sieg. Trainer Franco Simon ist stocksauer.

Am Ende war es ein Geduldsspiel. Bis zur 67. Minute spannten die Fußballer des TSV Gräfelfing ihre Fans auf die Folter, ehe Philip Sterr das erlösende 1:0 gegen den SV Istiklal München gelang. Bis dahin war die Partie für die Gastgeber wieder einmal eine zähe Angelegenheit. „Das war kein Leckerbissen“, sagte Franco Simon und klang trotz des klaren 4:0 (0:0)-Sieges alles andere als versöhnt. Der neue Trainer hatte eine Seite seiner Mannschaft kennengelernt, von der er bisher nichts gewusst hatte. Am Abend vor dem Spiel hatte Andreas Eder seinen Junggesellenabschied gegeben, bei dem auch Teile der Mannschaft zugegen waren. Die hochprozentige Angelegenheit war für den Kapitän zu viel des Guten, weshalb ihn der Coach zum Ausnüchtern auf die Tribüne verbannte.

Eders Gäste durften dagegen auf dem Rasen ausschwitzen, was sich deutlich auf die Leistung des gesamten Teams auswirkte. „Die Qualität unseres Spiels war entsprechend limitiert“, stellte Simon fest. Als der Schiedsrichter nach 45 Minuten das Elend unterbrach, war der Übungsleiter nicht mehr zu halten. Es folgte eine Kabinenpredigt, die mit dem Wort „geharnischt“ noch sehr beschönigend umschrieben ist. Simon packte seine Fußballer an der Ehre: „Das hat kein Kreisliga-Niveau.“ Und er verwies darauf, dass die 40 Zuschauer am Sportplatz an der Hubert-Reißner-Straße für das traurige Gekicke auch noch Geld bezahlt hatten. Das saß.

Zwar benötigten die Wölfe noch weitere 22 Minuten, bis sie das gegnerische Gehäuse zielgenau anpeilten, doch nach Sterrs Treffer zum 1:0, den Oleksiy Morozov schön vorbereitet hatte, lief dann alles wie geschmiert. Die Türken, die bis dato gut verteidigt hatten, verloren den Überblick. In den letzten zehn Minuten hatten sie dem Aufstiegskandidaten nichts mehr entgegenzusetzen. Aus einem Gewühl heraus erzielte Sterr seinen zweiten Treffer. Dann erhöhte Morozov nach wunderbarer Vorarbeit von Thomas Maier auf 3:0. Für den Endstand sorgte schließlich Carlo Schick nach einer Ecke. Simon: „Die Jungs müssen überreißen, dass es so nicht geht.“

TSV Gräfelfing – SV Istiklal München 4:0 (0:0)

TSV Gräfelfing: Polecki; Greisel, Edelmann, Jäger, Schick, Kaintzyk, Trut, Sterr, Demme, Morozov, Schmidt, Forster, Gries, Maier

Tore: 1:0 Sterr (67.), 2:0 Sterr (80.), 3:0 Morozov (83.), 4:0 Schick (86.)

Aufrufe: 03.4.2017, 12:30 Uhr
Christian Heinrich - Münchner MerkurAutor